Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Fusion Formel 1 und Formel E: Das sagt Toto Wolff

Von Andreas Reiners
Toto Wolff

Toto Wolff

Wäre es sinnvoll, wenn Formel E und Formel 1 fusionieren würden? Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff kann sich das in gewisser Weise durchaus vorstellen.

Alejandro Agag hatte zuletzt mal wieder für Schlagzeilen gesorgt. Der Formel-E-Gründer stellte klar: «Die Formel 1 muss elektrisch werden.» Agag findet, dass in der Vergangenheit Chancen versäumt wurden.

Der frühere Formel-1-Chef Bernie hätte die Kontrolle über die Formel E übernehmen, sie als Rahmenserie ausbauen und dann entscheiden sollen, was mit ihr passiert, meint Agag: «Mit Blick auf das Prestige und Publikum ist die Formel E inzwischen ganz anders als die Formel 1. Ich denke aber immer noch, dass die Zukunft in einem Zusammenschluss zwischen beiden Serien liegt.»

Motorsport-Fans haben aber ihre Probleme mit einer elektrischen Formelserie, die Formel E fristet zum Beispiel in Deutschland immer noch ein Schattendasein.

Trotzdem meint Agag: «Die Formel 1 muss in jedem Fall den Wechsel zur Elektromobilität schaffen. Wenn sie das nicht gemeinsam mit der Formel E tut, gibt es frühestens in 19 Jahren die Möglichkeit dafür.»

Denn die Formel E hat mit dem Automobil-Weltverband einen Vertrag über die exklusive Lizenz, rein-elektrischen Formelsport auszurichten. Was bedeutet, dass die Formel 1 nicht einfach auf Elektro-Renner umrüsten könnte. Rein theoretisch zumindest.

«Selbst wenn die F1 nach dem Ende unserer Lizenz einen Vertrag (mit der FIA) bekommt, wäre das viel zu spät. Wir haben die Rechte für 25 Jahre, von denen wir erst sechs absolviert und noch 19 vor uns haben», sagte Agag.

Mercedes-Motorsportchef kann sich eine Art Fusion sogar vorstellen. «Beide Unternehmen gehören letztlich demselben Mann – John Malone. Woran es bisher gescheitert ist, dass beide Plattformen versuchen, sich bestmöglich zu positionieren», sagte er bei ran.

«Wenn eines Tages Synergien möglich sind, dann könnte man schon gemeinsam an einem Rennwochenende fahren – etwa auf den Stadtkursen», so Wolff. «Ich halte das für eine super Sache, aber dazu braucht es die Zustimmung aller Stakeholder und das ist im Motorsport – wie wir wissen – nicht einfach.»


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