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Alex Zanardi: Fortschritte, aber langer Weg zurück

Von Mathias Brunner
Alex Zanardi

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​Niccolò Zanardi, der 23jährige Sohn der Rennlegende Alex Zanardi, spricht über leichte gesundheitliche Fortschritte seines Vaters, «aber das sind kleine Schritte. Wir wissen, dass der Weg zurück noch sehr lang ist.»

Der Rennfahrer und Paralympics-Sieger Alex Zanardi hatte am 19. Juni 2020 bei Pienza auf der SP146 die Kontrolle über sein Handbike verloren und war mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammengeprallt, er zog sich dabei lebensgefährliche Kopfverletzungen zu. Drei Mal wurde er im Krankenhaus «Santa Maria alle Scotte» in Siena operiert, danach wurde er in eine Reha-Klinik in der Nähe von Como verlegt.

Weil sich sein Zustand dort verschlechterte, wurde er am 24. Juli nach Mailand ins San Raffaele-Krankenhaus auf die Intensivstation gebracht. Professor Pietro Mortini, Leiter der dortigen Neurochirurgie-Abteilung, operierte den früheren GP-Star erneut, weil es zu späten Komplikationen wegen des Schädel-Hirn-Traumas kam, das sich Zanardi zugezogen hatte.

Mitte August 2020 teilte das Krankenhaus mit, dass er von der Intensivstation in die Abteilung für Neuro-Reanimation verlegt worden sei. Dann wurde es wochenlang still um den Ausnahme-Athleten. Vor Weihnachten berichtete der Journalist Carlo Verdelli im «Corriere della Sera», dass Zanardi sein Hör- und Sehvermögen zurückerlangt habe. Gehirnspezialistin Federica Alemanno erklärte später: «Es war ein sehr bewegender Moment für die Familie, als Alex begonnen hat zu reden. Das war unglaublich.»

Seither war nichts mehr über Zanardi zu hören, bis jetzt. In der Tageszeitung La Repubblica sagt Niccolò Zanardi, der 23jährige Sohn der Rennfahrerlegende: «Ganz behutsam verbessert sich der Zustand meines Vaters. Aber es sind kleine Fortschritte. Wir wissen, dass der Weg noch sehr lang ist.»

Niccolò Zanardi weiter: «Niemand kann vorhersagen, wozu Papa wieder fähig sein wird. Was ich aber weiss – er spürt, mit welcher Liebe und Kraft wir ihm zur Seite stehen.»

Alex Zanardi, von 1991 bis 1999 in der Formel 1 unterwegs, vorher und nachher im IndyCar-Sport, geniesst seit seinem schlimmen Unfall 2001 in der Lausitz weit über Motorsportkreise hinaus Heldenstatus: Wie er mit seinem Schicksal fertig wurde und trotz seiner verlorenen Beine sein Leben gemeistert hat, ist nicht nur für behinderte Menschen ein leuchtendes Vorbild. 2012 und 2016 gewann Zanardi mit dem Handbike bei den Paralympics insgesamt vier Gold- und zwei Silbermedaillen. Auch im Rennauto sorgt er weiterhin für Inspiration und Begeisterung. So nahm er 2018 und 2019 als Gaststarter in der DTM teil.

Derzeit kämpft die Familie Zanardi dagegen, dass ein Verfahren gegen den Lastwagenfahrer eingestellt wird.

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