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Kimi Räikkönen: Out in Portugal, Punkte aus Imola?

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen out in Portugal, aber Alfa Romeo wird von den Regelhütern zugestanden, dass die Hintergründe der Strafe von Kimi Räikkönen in Imola hinterfragt werden. Bekommt der Finne Rang 9 zurück?

Punkte aus Portugal gibt es für Alfa Romeo-Star Kimi Räikkönen nicht: Kollision mit seinem Stallgefährten Antonio Giovinazzi in Runde 1, Frontflügel abgestreift, im Kiesbett gestrandet, aus. Dafür könnte der Finne WM-Punkte erhalten, ohne einen weiteren Meter zu fahren, und hier die Geschichte dazu.

Kimi Räikkönen hatte einen mühsam errungenen neunten Platz beim Imola-GP verloren, weil er über eine Absurdität im Reglement stolperte. Damit waren die Punkte futsch. Aber Alfa Romeo liess nicht locker und hat einen wichtigen Etappensieg erreicht – die Regelhüter des Autosport-Weltverbands FIA willigten ein, die Umstände nochmals zu beleuchten, die zur umstrittenen Strafe geführt hatte.

Vertreter des Rennstalls sind bei der FIA vorstellig geworden, um geltend zu machen – man habe bei der Rennleitung gefragt, wie vorzugehen sei, aber so lange keine Antwort erhalten, bis es zur Reaktion zu spät war. Diese Verzögerung habe also letztlich zur Strafe geführt, und das sei nicht fair. Überdies gebe es in der Formel-1-Historie keinen Präzedenzfall, der eine solche Strafe unumgänglich mache.

Der Sportkodex erlaubt es, solche Fälle nochmals aufzurollen und ein Urteil sogar zu kippen, sofern relevante Informationen vorgebracht werden, die bei der ersten Entscheidung nicht vorlagen. Noch vor dem Portugal-Rennen kam es zu einer Videokonferenz zwischen FIA-Vertretern und Alfa Romeo, um den Fall zu vertiefen.

Und das war in Italien passiert: Ausgangspunkt war Kimi Räikkönens Dreher, nachdem die Autos zum Re-Start nach der Zwangspause (Crash von Valtteri Bottas und George Russell) aus der Box fuhren. Eine Runde lang ging es hinter dem Safety-Car her, ehe ein fliegender Start erfolgen sollte. Auf dem Weg dorthin, in Kurve 3, drehte sich der Finne, einige Autos fuhren vorbei.

In einer Safety-Car-Phase ist das Überholen, um seinen Platz zurückzuholen, verboten. Bei einem Neu-Start aber wird vom Fahrer gefordert, dass er seinen Platz wieder einnimmt. Passieren muss das vor der Safety-Car-Linie vor der Boxeneinfahrt.

Das Tückische: Im Regelbuch heisst es auch, dass Überholmanöver bei einem rollenden Start nicht mehr erlaubt sind, sobald das Safety-Car die Lichter ausschaltet. Das geschah in Kurve 10, Räikkönen hatte die Konkurrenz erst in den Kurven 13 und 14 eingeholt, was aber noch vor der Safety-Car-Linie war. Das Team wies Räikkönen an, seine Positionen nicht zurückzuholen, auch wegen der widrigen Bedingungen auf feuchter Strecke. Eine Anfrage beim Rennleiter, wie denn nun vorzugehen sei, blieb aus Zeitmangel unbeantwortet.

Doch Kimi hätte, da er seine ursprüngliche Position nicht innehatte, aus der Boxengasse starten müssen. So stehts im dicken Regelbuch. Der 21fache GP-Sieger verzichtete darauf und bekam deshalb eine happige 30-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt, wegen der er von Platz 9 auf Rang 13 zurückfiel.

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