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Frank Williams: «Ohne Max Mosley gäb’s kein Williams»

Von Mathias Brunner
Max Mosley und Frank Williams 1978

Max Mosley und Frank Williams 1978

​Im Alter von 81 Jahren hat der frühere FIA-Präsident Max Mosley den Kampf gegen den Krebs verloren. Rennstallgründer Frank Williams nimmt Abschied: «Ohne Max gäb’s heute kein Williams.»

Der Automobilsport hat eine der einflussreichsten Persönlichkeiten verloren: Im Alter von 81 ist der Engländer Max Mosley einem Krebsleiden erlegen. Der Engländer war ein Multitalent: Anwalt, Racer, Teamchef, FIA-Präsident, er hat das Leben vieler Menschen berührt. Auch jenes von Frank Williams. Der Rennstallgründer sagt: «Ohne Max gäb’s heute kein Williams.»

Im Jahre 2020 hat sich die Familie von Frank Williams vom GP-Rennstall des gleichen Namens zurückgezogen. Das Team gehört inzwischen der US-amerikanischen Investmentfirma Dorilton Capital. Aber Frank Williams hätte sein Team nie zum dritterfolgreichsten Rennstall nach Ferrari und McLaren formen können, wenn zu Beginn seiner Karriere als Teamchef nicht Max Mosley eine wichtige Rolle gespielt hätte.

Frank Williams nimmt mit den folgenden Worten Abschied von Max Mosley: «Ich bin erfüllt von grosser Trauer. Denn Max hatte nicht nur einen tiefen Eindruck in der Motorsportwelt hinterlassen, er spielte auch eine tragende Rolle, als wir das Fundament des Williams-Rennstalls gelegt haben. Max war ein schlauer, überaus begabter Mann, und jeder, der ihn kennenlernen durfte, wird meine Trauer nachvollziehen können.»

«Ich habe Max in den 1960er Jahren kennengelernt, damals versuchte er sich als Rennfahrer. Ich bereitete jenes Auto vor, mit dem er in der Formel 2 ausrückte. Es dürfte fair sein festzuhalten – der schnellste Fahrer war er nicht, aber er fuhr überaus intelligent.»

«Als er den Helm an den Nagel gehängt hatte und den March-Rennstall gründete, bin ich ihm verbunden geblieben. Ich setzte Kundenfahrzeuge aus dem Hause March ein, nun als ‘Frank Williams Racing Cars’.»

«Als wir dann 1977 ‘Williams Grand Prix Engineering’ gründeten, da vertrauten wir erneut auf ein March-Chassis, auf einen 761 mit Cosworth-Motor, mit dem der Belgier Patrick Nève in Jarama 1977 zum Debüt auf die Bahn rollte. Ohne die Unterstützung in diesen schwierigen ersten Tagen gäb’s heute kein Williams. Unsere schönen Erfolge über all die Jahre wären ohne Max’ Hilfe nicht möglich gewesen, und dafür werde ich ihm immer dankbar sein.»

«Selbst als Max mit March als Teamchef auftrat, war mir immer klar, dass seine politischen Ambitionen in eine andere Richtung weisen. Als 1974 die Konstrukteurs-Vereinigung FOCA gegründet wurde, wurde er zum Rechtsberater von uns, also der Gründungsmitglieder Bernie Ecclestone, Colin Chapman, Teddy Mayer, Ken Tyrrell und mir.»

«Schon damals war sein politisches Geschick elementar, und die gesammelte Erfahrung kam ihm später als Präsident des Automobil-Weltverbands FIA zu Gute – unermüdlich hat er für mehr Sicherheit im Strassenverkehr und im Motorsport gearbeitet, weit über die Formel 1 hinaus.»

«Ich kann nicht sagen, dass ich als Teamchef immer seiner Ansicht gewesenbin, aber Max war immer offen für ein ehrliches Wort und einen offenen Meinungsaustausch. Ich finde, er hat den Sport mit seiner Arbeit für sicherere Rennwagen und Rennstrecken in eine neue Ära geführt. Auf diese Weise Menschenleben zu retten, das ist für mich sein grösstes Vermächtnis.»

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