Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Haug warnt vor Tränen: Quali-Unart kann übel ausgehen

Von Andreas Reiners
Norbert Haug

Norbert Haug

Die Quali-Bummelei am vergangenen Samstag in Spielberg hat zu Diskussionen geführt, denn es dabei fast zu einem Crash zwischen Fernando Alonso und Sebastian Vettel gekommen. Deshalb warnt Norbert Haug eindringlich.

Es ist eine Unart in der Formel 1, die sich eingebürgert hat, dazu noch eine äußerst gefährliche: Das Verlangsamen im Qualifying, bevor es auf die letzte, schnelle Runde geht.

Am vergangenen Samstag wäre deshalb Fernando Alonso fast in Sebastian Vettel reingerauscht – obwohl der Aston-Martin-Pilot eigentlich sogar alles richtig gemacht hatte. «Ich glaube nicht, dass ich etwas falsch gemacht habe. Ich denke, es ist die Schuld der Fahrer vor uns, die sich vorgedrängelt haben», erklärte Vettel.

Vettel sauer: «Letztlich haben da alle überholt und genau dort langsam gemacht, wo wir uns abgesprochen haben, eben nicht langsam zu machen. Was hätte ich denn machen sollen? Mir tut es leid, dass ich die Runde von Fernando ruiniert habe, aber mir ist nicht klar, was ich hätte tun sollen.» Auf ein Nachhaken in Sachen Absprache verzieht Sebastian das Gesicht: «Hatten wir denn je eine?»

Dass Vettel dann auch noch als einziger Fahrer bestraft wurde, setzte dem ganzen Chaos nur die Krone auf. «Ich schätze, es hat nur deshalb keine Strafe für alle gegeben, weil man dann zehn oder zwölf Fahrern hätte bestrafen müssen und das ein heilloses Durcheinander gegeben hätte», sagte Alonso.

Der Spanier in einer Videokonferenz: «Die Regelhüter des Autosport-Weltverbands FIA müssen daraus etwas lernen. Wir sprechen hier von der Königsklasse, und wir sehen zehn Autos in den Kurven 9 und 10, wie sie im Schritttempo eine schnelle Runde vorbereiten. Dabei gab es von Rennleiter Michael Masi die Vorgabe, genau dies nicht zu tun!»

Alonso weiter: «Wir sind mit Strafen nicht hart genug, und jetzt haben wir den Salat. Dabei ist es ganz einfach: Wenn du mit der Hand im Strafraum den Ball berührst, dann ist das ein Elfmeter und basta. Nun hatten wir die Vorgabe, in den Kurven 9 und 10 nicht gefährlich langsam zu fahren. Es ist mir egal, ob das ein Fahrer macht oder es fünf Piloten sind oder zehn – aber das muss geahndet werden!»

Das sieht auch Norbert Haug so. Im AvD Motor & Sport Magazin auf Sport1 warnte er: «Das wird mit Tränen enden, wenn man keine Regularien findet.»

Der frühere Mercedes-Motorsportchef: «Qualifyings werden seit 100 Jahren gefahren. Es ist eingerissen, dass man dieses ‚Go Slow‘ praktiziert. Da müssen Vorschriften her. Hätte Alonso Vettel getroffen, kann das ganz übel ausgehen. Dem muss man sich widmen. Das ist kein Spaß. Dieser Unsitte, diesem Bummelzug, mit der Begründung, die Strecke wird ganz am Ende besser, muss man sich widmen. Sonst geht es schief. Alles was mit einer hohen Unfallgefahr zusammenhängt, muss man dringend angehen.»

Österreich-GP, Spielberg

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:23:55,147h
02. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +17,973 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +20,019
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 46,452
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 57,144
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 57,915
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:00,395 min
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:01,195
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:01,844
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
11. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
    Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Kollision

WM-Stand nach 9 von 23 Rennen

Fahrer 
1. Verstappen 182 Punkte
2. Hamilton 150
3. Pérez 104
4. Norris 101
5. Bottas 92
6. Leclerc 62
7. Sainz 60
9. Ricciardo 40
8. Gasly 39
10. Vettel 30
11. Alonso 20
12. Stroll 14
13. Ocon 12
14. Tsunoda 9
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Teams
1. Red Bull Racing 286
2. Mercedes 242
3. McLaren 141
4. Ferrari 122
5. AlphaTauri 48
6. Aston Martin 44
7. Alpine 32
8. Alfa Romeo 2
9. Williams 0
10. Haas 0


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