Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Kimi Räikkönen (Alfa Romeo): Strafe für Vettel-Crash

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen

Die vier Rennkommissare beim Grossen Preis von Österreich kamen aus der Arbeit kaum heraus: Strafen für fünf Piloten während des Rennens, danach wurde gegen elf weitere Fahrer ermittelt!

Selten haben wir ein Formel-1-Rennen erlebt, in welchem die Rennkommissare so viele Vorfälle untersuchen mussten. Die Rennpolizei aus dem Österreich-GP – Gerd Ennser (Deutschland), Paolo Longoni (Italien), Derek Warwick (England) und Walter Jobst (Österreich) – verhängten im Laufe des Rennens Strafen für vier Fahrer.

Lando Norris: fünf Sekunden wegen Abdrängens von Sergio Pérez. Sergio Pérez: zwei Mal fünf Sekunden wegen Abdrängens von Charles Leclerc. Yuki Tsunoda: zwei Mal fünf Sekunden wegen Überfahrens der weissen Linie bei der Zufahrt zur Boxengasse. Antonio Giovinazzi: fünf Sekunden wegen Überholens hinter dem Safety-Car (gegen Fernando Alonso). Lance Stroll erhielt fünf Sekunden aufgebrummt, weil er in der Boxengasse zu schnell war.

Aber so richtig los ging es erst nach dem Rennen!

Wegen des Unfalls von Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel in Kurve 5 zitierte das Kommissaren-Quartett die beiden Weltmeister zur Rennleitung. Dahinter kamen acht Fahrer angeschossen, die bei den wegen des Unfalls sofort gezeigten doppelten gelben Flaggen offenbar zu wenig markant Tempo rausnahmen.

Die mutmasslichen Sünder: Sergio Pérez, Carlos Sainz, Nikita Mazepin, Charles Leclerc, Nicholas Latifi, Antonio Giovinazzi, Daniel Ricciardo und Pierre Gasly.

Und als ob das alles noch nicht genug wäre, wurde George Russell vorgeworfen, sich beim Duell gegen Fernando Alonso in der Bremszone mit unlauteren Mitteln gewehrt zu haben.

Dreieinhalb Stunden nach dem Fallen der Zielflagge standen die ersten Urteile fest: George Russell wurde vom Haken gelassen, sein Manöver gegen Alonso offenbar nicht strafwürdig.

Anders der Fall bei Kimi Räikkönen: Für das Verursachen der Kollision mit Vettel erhielt der 41-jährige Finne eine nachträgliche Durchfahrtstrafe, dies bedeutet gemäss Reglement – 20 Sekunden zusätzlich zur Rennzeit; dazu zwei Strafpunkte.

Danach wurde verkündet: keine Strafe für die sechs Fahrer Pérez, Sainz, Leclerc, Giovinazzi, Ricciardo und Gasly. Sie alle konnten belegen, dass sie markant genug verlangsamt hatten.

Eine Strafe hingegen für Haas-Fahrer Nikita Mazepin: Stop-and-go-Strafe und drei Strafpunkte, weil der Russe an besagter Stelle zu wenig Tempo rausgenommen hatte. Die Strafe wird umgewandelt in 30 Sekunden, welche auf die Rennzeit addiert werden.

Ebenfalls eine Strafe für den Williams-Piloten Nicholas Latifi: ebenfalls Stop-and-go-Strafe, umgewandelt in 30 Sekunden, und drei Strafpunkte für den Kanadier.

Das alles bedeutet: Mazepin ist Letzter und bleibt Letzter.

Kurios dann bei Latifi und Räikkönen – weil der Kanadier 30 Sekunden erhält, Kimi aber nur 20 Sekunden, rückt der Williams-Fahrer nach hinten. Und Räikkönen, der den ganzen Schlamassel durch seine Kollision mit Vettel ausgelöst hat, gewinnt einen Rang.

So verrückt kann nur die Formel 1 sein.

Österreich-GP, Spielberg

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:23:55,147h
02. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +17,973 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +20,019
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 46,452
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 57,144
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 57,915
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:00,395 min
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:01,195
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:01,844
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
11. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde*
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde*
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
* Kollision und out, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet

WM-Stand nach 9 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 182 Punkte
2. Hamilton 150
3. Pérez 104
4. Norris 101
5. Bottas 92
6. Leclerc 62
7. Sainz 60
9. Ricciardo 40
8. Gasly 39
10. Vettel 30
11. Alonso 20
12. Stroll 14
13. Ocon 12
14. Tsunoda 9
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Teams
1. Red Bull Racing 286
2. Mercedes 242
3. McLaren 141
4. Ferrari 122
5. AlphaTauri 48
6. Aston Martin 44
7. Alpine 32
8. Alfa Romeo 2
9. Williams 0
10. Haas 0

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 22.12., 20:30, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • So. 22.12., 20:55, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • So. 22.12., 21:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 22.12., 21:20, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 00:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Mo. 23.12., 01:30, Hamburg 1
    car port
  • Mo. 23.12., 01:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 23.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Mo. 23.12., 04:50, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212054515 | 6