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George Russell (Mercedes) mit Hamilton? «Bin bereit»

Von Mathias Brunner
George Russell

George Russell

Ist längst beschlossene Sache, dass Valtteri Bottas als Stallgefährte von Lewis Hamilton ersetzt wird, durch den Mercedes-Zögling George Russell? Der junge Russell sagt jedenfalls: «Ich bin bereit.»

Formel-1-Champion Damon Hill ist davon überzeugt: Im zweiten Mercedes-Benz-Rennwagen neben Lewis Hamilton sitzt 2022 nicht mehr Valtteri Bottas, sondern der junge Mercedes-Zögling George Russell. Nico Rosberg, 2016 mit Mercedes Formel-1-Weltmeister geworden, sagte als Sky-Experte zu diesem Thema: «Aus Sicht des Fans wäre es gewiss faszinierend, einen anderen Fahrer im zweiten Mercedes zu haben; einen, der Lewis tüchtig unter Druck setzen kann; einen, der die Zukunft repräsentiert und Hamilton eines Tages als Nummer 1 bei Mercedes ersetzt.» Das klingt alles nach George Russell.

Was sagt der vielgelobte Williams-Fahrer selber? In einem Podcast der Silverstone-Rennstrecke meint der Formel-2-Meister von 2018: «Ich will eines Tages um Siege und um den Titel kämpfen können. Ich fühle mich bereit. Ich habe drei Jahre damit verbracht, mich vom Ende des Feldes ins Mittelfeld vorzukämpfen, ich habe dabei meist das Beste aus meinen Möglichkeiten gemacht. Ich bin stolz darauf, was meine Williams-Mannschaft erreicht hat.»

«Aber natürlich ist es etwas Anderes, wenn du um Siege und Titel kämpfen kannst, so wie ich das in den Nachwuchsserien bewiesen habe. Dafür lebe ich, und das strebe ich erneut an. Im vergangenen Jahr habe ich einen kleinen Appetithappen erhalten, und wenn du diesen Geschmack einmal gespürt hast, dann willst du mehr.»

Appetithappen ist gut: Russell hätte als Ersatzmann von Lewis Hamilton (an Corona erkrankt) seinen Mercedes beinahe auf Pole-Position gestellt und fast gewonnen!

Eine lange Weile sah es in der Wüste von Sakhir aus, als würde der 110. Sieger in der Formel 1 George Russell heissen. Der Engländer führte den zweiten WM-Lauf in Bahrain an, als hätte er in seinem Leben nie etwas Anderes getan. George war drauf und dran, ein neues Formel-1-Märchen zu schreiben – erste WM-Punkte gleich in Form eines Sieges, das war zuvor nur Giancarlo Baghetti 1961 in Reims (Frankreich) gelungen.

Aber dann ging alles schief: Reifendurcheinander bei Mercedes, danach noch ein Stopp wegen eines platten Reifens, am Ende wurde der Brite nur Neunter, noch hinter jenem Valtteri Bottas, den er locker im Griff gehabt hatte.

Russell war am Boden zerstört: «Trotz des Missgeschicks beim Boxenhalt glaubte ich noch immer an den Sieg. Ich war auf Rang 5 zurückgefallen, aber mein Speed stimmte. Ich habe mir das Herz aus dem Leib gefahren, ich lag etwas mehr als zwei Sekunden hinter Sergio Pérez (dem späteren Sieger, M.B.), ich stand voll unter Strom und war grimmig entschlossen, ihm die Führung abzujagen. Noch waren zehn Runden zu fahren, es wäre eng geworden, aber ich bin überzeugt, ich hätte das gepackt. Und dann kam der Funkspruch, ich hätte einen Platten. Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte.»

George Russell: «Ungefähr zu Mitte des Rennens ertappte ich mich bei Gedanken – ‘das ist zu schön, um wahr zu sein’. Wie sich herausstellte, war es das wirklich.»

Österreich-GP, Spielberg

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:23:55,147h
02. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +17,973 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +20,019
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 46,452
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 57,144
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 57,915
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:00,395 min
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:01,195
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:01,844
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
11. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde*
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde*
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
* Kollision und out, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet

WM-Stand nach 9 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 182 Punkte
2. Hamilton 150
3. Pérez 104
4. Norris 101
5. Bottas 92
6. Leclerc 62
7. Sainz 60
9. Ricciardo 40
8. Gasly 39
10. Vettel 30
11. Alonso 20
12. Stroll 14
13. Ocon 12
14. Tsunoda 9
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Teams
1. Red Bull Racing 286
2. Mercedes 242
3. McLaren 141
4. Ferrari 122
5. AlphaTauri 48
6. Aston Martin 44
7. Alpine 32
8. Alfa Romeo 2
9. Williams 0
10. Haas 0

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