Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Christian Horner: «Ich dachte, wir haben’s verpatzt!»

Von Mathias Brunner
Die Red Bull Racing-Mannschaft freut sich mit Max Verstappen und Sergio Pérez

Die Red Bull Racing-Mannschaft freut sich mit Max Verstappen und Sergio Pérez

Toller Sieg von Max Verstappen im Grossen Preis der USA auf dem Circuit of the Americas bei Austin. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner war unsicher, ob es reicht: «Ich dachte, wir haben’s verpatzt.»

Das war eine taktische Meisterleistung der Red Bull Racing-Strategen, perfekt umgesetzt von WM-Leader Max Verstappen – achter Saisonsieg des Niederländers beim USA-GP ausserhalb vn Austin (Texas). Aber nach dem Rennen musste RBR-Teamchef Christian Horner zugeben: «Ich war mir nicht sicher, ob es reichen würde. Um ehrlich zu sein, habe ich zwischendurch gedacht, dass wir es verpatzt haben.»

Als gegen Schluss des Rennens Weltmeister Lewis Hamilton auf um acht Runden frischeren Reifen rasant aufholte, da glaubten zahlreiche Formel-1-Fans: Mit der Führung von Max Verstappen ist es bald Essig, der Engländer hatte einen beneidenswerten Speed drauf. Doch je näher der Brite Leader Verstappen kam, desto weniger schnell holte er auf. Am Ende konnte Max Rang 1 behaupten, sein 18. Sieg in der Königsklasse.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Wir haben uns den ersten Satz harter Reifen angeschaut, die waren ziemlich abgenutzt. Da war uns klar – es ist von Max sehr viel verlangt, so lange auf dem gleichen Satz draussen zu bleiben und dabei gegen einen Hamilton auf frischeren Walzen auch noch die Führung zu verteidigen.»

Es drehte sich alles ums Reifen-Management. Zum Vergleich: Max Verstappen tauschte in Runde 10 seine mittelharten Reifen gegen harte Pirelli aus, in Runde 29 holte er den zweiten Satz harter Walzen ab und fuhr damit bis ins Ziel.

Lewis Hamilton wechselte von mittelhart auf hart in Runde 13, blieb dann aber bis Runde 37 auf der Bahn, um am Ende gegen Verstappen dank frischerer Walzen die bessere Ausgangsposition zu haben.

Christian Horner: «Zum Glück hat Max alles richtig gemacht. Sein Reifen-Management war so gut, dass er in den entscheidenden fünf oder sechs letzten Runden genau noch so viel Haftung hatte, um sich Hamilton vom Leib zu halten.»

«Uns war schon lange vor dem Rennen klar, was da möglicherweise auf uns zukommt. Also haben wir alles daran gesetzt, dass wir jeweils mit einem entscheiden Vorsprung aus Kurve 11 herauskommen – denn danach folgt die lange Gegengerade, und wenn da dein Gegner den Heckflügel flachstellen kann, dann bist du geliefert.»

Horner weiter: «Jeder weiss, wie stark Hamilton zum Schluss eines Rennens sein kann, das hat er schon zahlreiche Male bewiesen. Dieser Vorteil mit Reifen, die acht Runden weniger auf der Lauffläche haben, war markant.»

«Ich musste immer wieder an Montreal 2011 denken. Damals führte unser Sebastian Vettel, aber zum Schluss des Grand Prix holte Jenson Button im McLaren mit frischeren Reifen stark auf und ging in der letzten Runde tatsächlich an Seb vorbei. Das war damals sehr schmerzlich. Gerade in dieser wichtigen Phase der WM jetzt mit Max die Führung zu verlieren, das wäre noch schmerzlicher gewesen.»

«Aber Max ist genau so schnell gefahren, um die Reifen nicht kaputt zu machen, aber schnell genug auch, um Hamilton auf Distanz zu halten. Er hat das wirklich überaus intelligent gemacht. Es war knapp, aber es hat gereicht – ich bin sehr glücklich.»

Auf die Frage, wie Horner den spannenden Kampf um den Sieg am Kommandostand erlebt habe, lacht Christian: «Ich glaube, ich bin in den letzten Runden um 25 Jahre gealtert! Auch mir war nicht klar, ob es reichen würde.»

USA-GP, Austin

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:34:36,982h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +1,333 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +42,233
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +52,246
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:16,854 min
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:20,128
07. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +1:23,545
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:24,395
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, Hinterradaufhängung
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Heckflügel
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, Heckflügel

WM-Stand nach 17 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 287.5 Punkte
2. Hamilton 275.5 Punkte
3. Bottas 185
4. Pérez 150
5. Norris 149
6. Leclerc 128
7. Sainz 122.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 74
10. Alonso 58
11. Ocon 46
12. Vettel 36
13. Stroll 26
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 460.5
2. Red Bull Racing 437.5
3. McLaren 254
4. Ferrari 250.5
5. Alpine 104
6. AlphaTauri 94
7. Aston Martin 62
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0

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