MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Christian Horner: «Muss Wolff nicht den Arsch küssen»

Von Mathias Brunner
Christian Horner

Christian Horner

Die Stimmung im WM-Kampf zwischen Red Bull Racing und Mercedes-Benz wird giftig. RBR-Teamchef Christian Horner spricht über das packende Duell Max Verstappen und Lewis Hamilton.

Max Verstappen (Red Bull Racing-Honda) und Lewis Hamilton (Mercedes-Benz) Kopf an Kopf in dieser spannenden Formel-1-WM, und die Vorkommnisse von Interlagos haben gezeigt – der Ton wird rauer, die Gangart härter, die Einstellung verbissener, die Stimmung giftiger.

Die Teamchefs Christian Horner (RBR) und Toto Wolff (Mercedes) sparen nicht mit Nadelspitzen für den Anderen. Wolff hat Horner verspottet: «Leute haben ein Mikrofon vor sich oder eine Kamera, und dann benehmen sie sich wie Schauspieler in Hollywood.» Wolff bezeichnete Horner als «Protagonisten in einer Pantomime».

Horner schoss zurück: «Wenn du nachschaust, was das bedeutet, dann brauchst du auch einen Antagonisten. Man könnte sagen, Toto füllt diese Rolle sehr gut aus. Oder wenn wir von Pantomime sprechen, könnte die Rolle der Dame der Pantomime für ihn ganz gut passen.»

Ausgerechnet diese beiden sitzen dann in der Medienrunde der Teamchefs von Katar Seite an Seite, und die Körpersprache sagt: Freunde werden sie wohl keine mehr.

Christian Horner: «Ich war nicht überrascht, dass Mercedes vom Recht der Überprüfung Gebrauch gemacht hat. Wir haben das in Silverstone auch getan, als wir fanden, die Szene mit Verstappen und Hamilton müsste man sich nochmals ansehen – mit Max aus dem Rennen, einem kaputten Auto und einem irreparablen Motor.»

«Aber die fundamentale Frage muss doch immer sein: Gibt es hier neue und elementare Erkenntnisse? Ich glaube, wir haben aus Brasilien genug Kamerawinkel gesehen, um sagen zu können: Nein, da gibt es nichts Neues. Ich wäre wirklich überrascht und enttäuscht gewesen, wenn der Fall weitergezogen worden wäre und finde die Entscheidung der Rennkommissare richtig.»

Bestand hier nicht auch die Gefahr, dass künftig nach jedem Grand Prix ein Team nach einem harten Zweikampf vom Recht auf Überprüfung Gebrauch machen wird?

Christian Horner antwortet: «Ja, diese Gefahr bestand durchaus, denn nachher wird es nach jedem Rennen Diskussionen geben, wenn jemand mit Bildern von einem iPhone als angeblich neue Beweise auftaucht. Die Rennkommissare haben in Brasilien entschieden – beide Fahrer tauchten tief in die Kurve und kamen von der Bahn ab, beide konnten weitermachen, das haben wir dutzendfach erlebt. Man muss sich schon fragen, ob man da die Grenze ziehen soll. Da hätte ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen werden können.»

Hand aufs Herz: Wie steht es um die Beziehung zwischen den beiden Teams, besteht noch gegenseitiger Respekt?

Horner: «Wir haben keine Beziehung, wir sind Wettbewerber. Toto hat nach dem Sprint in Brasilien klar gesagt, wo er steht (Christian spielt auf die Bemerkungs Wolffs vom «Ende der Diplomatie» an, M.B.). Wir haben hart dafür gearbeitet, um Mercedes um den Titel herauszufordern, und es ist interessant zu sehen, wie sie unter Druck reagieren. Natürlich haben wir Respekt vor den Leistungen unserer Gegner, aber ich muss nicht mit Toto Abendessen gehen, wir müssen nicht Weihnachten zusammen verbringen, und ich muss ihm auch nicht den Arsch küssen, wie das andere Teamchefs tun.»

1. Training, Katar

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:23:723 min
02. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:24,160
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:24,194
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:24,509
05. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:24,648
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:24,713
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:24,790
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:24,915
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:24,972
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:25,215
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:25,291
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:25,328
13. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:25,688
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:25,757
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:25,828
16. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:25,871
17. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:25,905
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:26,699
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:26,712
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:27,500

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