Valentino Rossi sucht das Glück

Alfa Romeo-Sauber: Krach in der Chef-Etage

Von Mathias Brunner
Barcelona 2018: Peter Sauber, Charles Leclerc, Pascal Picci

Barcelona 2018: Peter Sauber, Charles Leclerc, Pascal Picci

Gewitter in der Chef-Etage der Sauber-Holding: Präsident Pascal Picci hat seinen Posten quittiert, sein Verhältnis zu Teamchef Fred Vasseur ist zerrüttet. Der 63-jährige Italiener hat die Nase gestrichen voll.

Er war immer der Mann im Hintergrund: Wenn Pascal Picci einen Grand Prix besuchte und bei Alfa Romeo-Sauber zu treffen war, so erkannte ihn so gut wie keiner. Der 63-jährige Italiener spielte als Chef von Longbow Finance eine entscheidende Rolle, den Formel-1-Rennstall von Peter Sauber zu retten. Nun ist er weg.

Ein wenig Vorgeschichte: 2016 ging der von Peter Sauber gegründete Rennstall in die Hände der Westschweizer Investmentfirma Longbow Finance über. Longbow ist ein Unternehmen der schwedischen Erben des Verpackungskonzerns Tetra Pak. Chef von Longbow: Pascal Picci.

2018 rückte der Rennstall in die neu gegründete Firma Islero Investments, mit Tetra Pak-Erbe und Renn-Fan Finn Rausing im Verwaltungsrat (neben Longbow-Leiter Pascal Picci, Teamchef Fred Vasseur, Fahrer-Manager und Anwalt Allessandro Alunni Bravi sowie Anwalt Ernst Walch). Immer wieder wurde darüber spekuliert, dass die Schweden den GP-Rennstall abstossen wollen, wenn sich dafür die Gelegenheit bieten würde. Die Mitglieder des Verwaltungsrats waren sich nicht einig.

Im Oktober endeten Gespräche über eine Beteiligung des US-Amerikaners Michael Andretti, Sohn der Rennfahrerlegende Mario Andretti.

Der US-Amerikaner sagte danach: «Ich will alle Spekulationen beenden, wonach ein Abkommen an der finanziellen Seite gescheitert sei. Das stimmt nicht. Es ging vielmehr um Kontrolle. Ich habe immer gesagt – wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen, dann mache ich das nicht, und zuletzt haben eben die Rahmebedingungen nicht gestimmt.»

Von Anfang an gingen im Verwaltungsrat der Sauber-Mutterfirma Islero Investments die Meinungen auseinander, ob eine Beteiligung in Höhe von 80 Prozent von Andretti der richtige Weg sei. Und gemäss Andretti zeichnete sich «in einer sehr späten Phase der Verhandlungen ab, dass die Vorgaben in Sachen Kontrolle geändert wurden, und zwar in einer Art und Weise, welche für uns inakzeptabel waren».

Als Andretti von einem Kollegen der Nachrichtenagentur AP gefragt wurde, ob es sich um das Problem gehalten hätte, zwar Anteile zu übernehmen, aber nicht das Sagen zu haben, bestätigte Michael: «Ja, im Grunde läuft es darauf hinaus.»

Der nächste Knatsch in der Chef-Etage: die Fahrer-Frage. Gegenüber meinem Kollegen Franco Nugnes von der italienischen motorsport.com sagt Picci: «Ich will mit dem Management von Fred Vasseur nicht mehr in Verbindung gebracht werden. Die Art und Weise, wie die Fahrerfrage entschieden worden ist, hat das Tuch zwischen mir und dem heutigen Management endgültig zerschnitten.»

Knackpunkt: Picci hatte sich für einen neuen Vertrag für Ferrari-Zögling Antonio Giovinazzi stark gemacht, um die Verbindung mit Maranello zu stärken, Vasseur setzte auf Valtteri Bottas. Als der Chinese Guanyu Zhou geholt wurde, war für Giovinazzi kein Platz mehr.

Pascal Picci hat seinen Posten im Verwaltungsrat von Islero quittiert. Das Team nimmt dazu keine Stellung.

Katar-GP, Losail

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:24:29,908 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +25,743 sec
03. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +59,457
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:02,306 min
05. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:20,570
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:21,274
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:21,911
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:23,126
09. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, + 1 Runde
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12

WM-Stand nach 20 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 351.5 Punkte
2. Hamilton 343.5 Punkte
3. Bottas 203
4. Pérez 190
5. Norris 153
6. Leclerc 152
7. Sainz 145.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 92
10. Alonso 77
11. Ocon 60
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 546.5
2. Red Bull Racing 541.5
3. Ferrari 297.5
4. McLaren 258
5. Alpine 137
6. AlphaTauri 112
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0

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