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Keine Angst vor Risiken: Der neue McLaren MCL36

Von Vanessa Georgoulas
McLaren hat den neuen MCL36 vorgestellt, mit dem Daniel Ricciardo und Lando Norris die Saison 2022 bestreiten werden. «Wir haben uns das Leben nicht leicht gemacht», erklärte Technikchef James Key.

Gleich drei neue Autos hat McLaren am heutigen Freitagabend enthüllt: Neben dem neuen Formel-1-Renner für die Saison 2022 wurden auch die Fahrzeuge für die IndyCar-Serie und Extreme E-Meisterschaft zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Zudem wurde die Lackierung des Esports-Teams McLaren Shadow im McLaren Technology Centre gezeigt.

Mit grosser Spannung wurde der neue MCL36 erwartet, mit dem Lando Norris und Daniel Ricciardo in diesem Jahr auf Punktejagd gehen werden. Das Auto, das unter der Leitung des Technischen Direktors James Key entwickelt und vom Team in Woking unter der Leitung von Operations Director Piers Thynne produziert wurde, unterscheidet sich deutlich von seinem Vorgänger MCL35M.

Das liegt zuallererst an den neuen Regeln, durch die sich die grundlegende Philosophie des Autos verändert. Der neue McLaren MCL36 macht einen aufgeräumten Eindruck, dafür strahlt er teilweise auch eine gewisse Aggressivität aus. Was auch auffällt: Elemente des Frontflügels kommen aus der Nase, das Hauptblatt ist vom restlichen Flügel abgesetzt. Die Form der Seitenkästen ist markant und damit ein Unterschied zur Konkurrenz von Aston Martin und Haas.

Bei der Lackierung bleibt der britische Sportwagenbauer dem beliebten Papaya-Orange treu, wobei der Fluro-Papaya-Farbton gewählt wurde, in dem die McLaren-Renner bereits im vergangenen Jahr in Monaco glänzten. Hinzu kommen blaue Akzente und eine schwarze Basis, die das neue Design noch dynamischer wirken lassen. Für die nötige Power sorgt die Mercedes-Antriebseinheit, die in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren der Sternmarke in das Chassis integriert wurde.

Technikchef James Key erklärte: «Es ist immer aufregend, wenn eine neue Ära anbricht. Wir haben mit einem leeren Blatt Papier begonnen und das Team hier bei McLaren hat hart gearbeitet, um eine konkurrenzfähige Basis für diese Saison und die künftigen Jahre zu schaffen.»

Dabei habe man auch keine Risiken gescheut, fügte der 50-jährige Ingenieur an. Auf die Frage, ob man einen aggressiven Ansatz beim Design gewählt habe, relativierte er: «Das ist wie die Performance relativ, es wird interessant zu sehen sein, welche Designs die anderen Teams gewählt haben. Wir sind sicherlich einige Risiken eingegangen und haben uns das Leben nicht einfach gemacht, indem wir die einfachste Option gewählt haben. Wir haben in einigen Bereichen aus gutem Grund einen schwierigeren Design-Ansatz verfolgt, weil wir darin viel Entwicklungspotenzial erkennen. Denn wir wollten eine Basis schaffen, die viel Raum für Weiterentwicklungen bietet. Das war uns wichtiger, als gleich am ersten Tag schnell zu sein.»

«Wir wissen jedoch, dass wir gerade erst begonnen haben, die Leistung aus diesem Regelwerk herauszuholen, und dass eines der Hauptmerkmale der Saison 2022 der intensive Entwicklungskrieg sein wird, in dem die Teams die Designs der anderen bewerten und neue Wege zur Erzeugung von Abtrieb finden werden», ist sich der Brite sicher.

Teamchef Andreas Seidl schwärmte: «Nach ein paar Monaten Rennpause freuen wir uns bei McLaren darauf, wieder auf die Strecke zu gehen und die neue Ära des Formel-1-Reglements hautnah mitzuerleben. Während des letzten Jahres hat das Team hart an der Entwicklung des MCL36 gearbeitet und versucht, alle Möglichkeiten zu nutzen, die sich bei der Konstruktion und Produktion dieser neuen Autos ergeben.»

«Unser Ziel für diese Saison ist klar, wir wollen die Lücke zur Spitze weiter schliessen», fügte der Deutsche kämpferisch an. «Gleichzeitig kennen und respektieren wir die harte Konkurrenz, der wir uns stellen werden, und haben eine realistische Vorstellung davon, wo wir auf unserem Weg stehen», fügte er eilends an.

Norris schwärmte: «Es kommt mir ewig vor, seit wir das letzte Mal in Abu Dhabi auf der Strecke waren, deshalb kann ich es kaum erwarten, wieder ins Auto zu steigen und den MCL36 auf Herz und Nieren zu prüfen. Das vergangene Jahr war mein bisher bestes in der Formel 1, und ich bin wirklich stolz auf das, was ich als Fahrer erreicht habe und auch auf die Fortschritte, die wir als Team machen konnten. Aber ich weiss, dass das Beste noch vor uns liegt, und mein Ziel ist es, den positiven Schwung des vergangenen Jahres in die neue Ära der Formel 1 mitzunehmen.»

Und Ricciardo erklärte: «Der Beginn einer neuen Saison ist immer mit einer gewissen Nervosität verbunden, aber diese wird noch gesteigert, wenn man in eine neue Ära startet. Da ich nun schon mehrere Regeländerungen erlebt habe, kann ich diese Energie nutzen, um mich an das neue Auto, eine neue Fahrweise und letztlich auch an eine neue Art des Racings anzupassen. Diese Fahrzeuge werden sich ganz anders anfühlen als die bisherigen, die ich gefahren bin. Und ich hoffe, dass wir dadurch spannendere Rennen und mehr Chancen, an die Spitze zu kommen, bekommen werden.»

Fahrzeugpräsentationen

10. Februar: Aston Martin
11. Februar: McLaren
14. Februar: AlphaTauri
15. Februar: Williams
17. Februar: Ferrari
18. Februar: Mercedes
21. Februar: Alpine
27. Februar: Alfa Romeo

Wintertestfahrten

23.–25. Februar: Barcelona, Spanien
10.–12. März: Sakhir, Bahrain

Geplante Formel-1-WM 2022

20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi

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