Formel 1: Neues Punktesystem wird diskutiert

Minister Matteo Salvini: «Imola-GP verschieben!»

Von Mathias Brunner
​Der Mailänder Matteo Salvini (50), Transport-Minister und stellvertretender Ministerpräsident von Italien, fordert: «Wir sollten den Imola-GP verschieben und uns um Wichtigeres kümmern.»

Vor wenigen Tagen haben die Veranstalter des Grossen Preises der Emilia-Romagna ihren 2023er Grand Prix vorgestellt. Zugeschaltet wurde dabei per Video auch Matteo Salvini, der 50-jährige Minister für Transport und Nachhaltigkeit. Salvini sagte: «Ich war schon mal in Monza, aber ich war noch nie in Imola. Ich freue mich sehr auf den Rennsonntag und alles Gute für euer Wochenende.»

Zu diesem Rennsonntag wird es mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht kommen: Tagelang hat es in den Regionen Emilia-Romagna und Ancona geregnet, inzwischen ist die Zahl der Todesopfer auf fünf gestiegen, fast 10.000 Menschen mussten vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht werden, sechs Menschen werden weiterhin vermisst. Das Strassen- und Bahnnetz ist schwer beschädigt worden, in grossen Teilen von Bologna ist der Verkehr zum Erliegen gekommen.

Der Mailänder Matteo Salvini sagt zu den jüngsten Entwicklungen: «Es gebührt sich jetzt, dass wir uns ganz auf die Bewältigung dieses Notfalls konzentrieren, mit allen Kräften.»

Salvini hat Kontakt aufgenommen mit Stefano Bonaccini, dem Präsidenten der Region Emilia-Romagna, und ihm jede Unterstützung der Regierung versprochen, um die schwierige Situation zu meistern. Wie die Gazzetta dello Sport dazu berichtet, habe Salvini klargemacht – es müssen Mittel und Wege gefunden werden, das Rennen auf einen späteren Zeitpunkt des Jahres zu verschieben, dafür hätten die Fans der Formel 1 gewiss Verständnis, so Salvini.

Selbst wenn heute 17. Mai der Regen vor der Mittagszeit nachgelassen, teilweise sogar aufgehört hat, bleiben die Probleme: Gravierende Schäden in den zwei angesprochenen Regionen, unpassierbare Strassen, ganze Wohngebiete überflutet. Und nun sollen mehr als 100.000 GP-Fans in diese Region kommen? Nun sollen Sicherheitskräfte an einer Rennstrecke arbeiten, wo doch helfende Hände viel dringender woanders gebraucht werden? Alles schwer vorstellbar.

Matteo Salvini sagt klipp und klar: «Nicht nur, dass dieser Notfall jetzt Priorität hat, wir müssen auch verhindern, dass unnötiger Verkehr in diese so schwer betroffene Region kommt.»

Angelo Sticchi Damiani, Präsident des italienischen Automobilklubs (ACI), hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet: «Wir sorgen uns vor allem um das Wohl der Menschen in der Emilia-Romagna. Wir haben Tote zu beklagen, Tausende von Menschen mussten ihr Zuhause verlassen. Natürlich hoffen wir, dass sich die Situation so bald als möglich normalisiert. Aber im Mittelpunkt muss nun die Bevölkerung stehen, um alles Weitere können wir uns später kümmern.»

Die FIA hat zum sechsten WM-Lauf der Saison mitgeteilt, die Lage werde derzeit in enger Zusammenarbeit mit dem Veranstalter, lokalen Behörden und mit der Formel 1 geprüft.

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