Braucht der Monaco-GP eine andere Pistenführung?

Von Mathias Brunner
Unglaublich, dass in diesen Strassen ein Formel-1-Rennen stattfindet

Unglaublich, dass in diesen Strassen ein Formel-1-Rennen stattfindet

​Der 80. Grand Prix von Monaco brachte viel Action, nicht zuletzt dank des unberechenbaren Wetters und wegen angriffslustiger Fahrer. Aber ein grosses Problem bleibt: Überholen ist fast nicht möglich.

Wer heute eine Streckenführung wie durch Monte Carlo vorschlagen würde, erhielte vom Autosport-Weltverband FIA kaum eine Zulassung. Die Bahn viel zu eng, die Autos viel zu breit, Überholen fast nicht möglich.

Seit 1950 ist die Pistenführung der traditionsreichen Strecke am Mittelmeer kaum geändert worden, die grössten Modifikationen wurden umgesetzt bei der Hafenschikane, am Schwimmbad und bei der Passage von Rascasse zur letzten Kurve vor Start und Ziel, Antony Nogues.

Schwer vorstellbar, dass es eines Tages keinen Formel-1-Lauf mehr geben wird in Monte Carlo, dieser Grand Prix gilt als der prestigeträchtigste von allen. Wenn das Wetter stimmt, die Yachten träge im Hafen dümpeln und die Stars Glamour verströmen, ist Monaco ein Juwel unter den Rennen.

Und bei grauem Himmel und Regen wie dieses Mal entstehen einige der verrücktesten Grands Prix. Aber wir haben eben auch Rennen erlebt, in welchen der WM-Lauf eher einem überaus flotten Auto-Korso glich, beinahe ohne Überholmanöver.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner sagt: «Natürlich ist Monaco einzigartig. Aber auch ich behaupte – wenn heute einer mit diesem Pistenlayout aufkreuzen würde, dann würde das von der FIA nicht erlaubt. Wir sind hier, weil es Monaco ist, wegen der Historie, wegen des reichen Erbes, wegen des fabelhaften Rahmens, wegen des Glamours.»

«Monaco ist ein wichtiger Bestandteil des WM-Kalenders, und auch ich finde es immer aufregend, hierher zu kommen. Punkte gibt es überall gleich viele, aber keiner kann negieren, dass Monaco etwas Besonderes, etwas Wertvolles ist.»

«Die Infrastruktur entwickelt sich. Vergleicht mal die Arbeitsverhältnisse hier für die Teams vor zwanzig Jahren und heute. Da ist sehr viel getan worden.»

«Das Einzige, was sich nicht geändert hat, das ist die Streckenführung. Im Laufe der Jahre sind aber unsere Autos so voluminös geworden, dass das Überholen inzwischen so gut wie unmöglich ist.»

«Wenn wir das Rennen auf Jahre hinaus sicherstellen wollen, dann müssen wir offen sein für Änderungen. Nichts in der Welt steht still, alles entwickelt sich, ganz besonders in unserem Sport. Es wäre fabelhaft, wenn wir diese grosse Strecke so verändern könnten, dass sie etwas zeitgemässer wird und Überholmöglichkeiten bietet.»

Der Monegasse Charles Leclerc weiss auch, wie das geht. Der Ferrari-Star sagt: «Wenn wir von Mirabeau durch Loews zur Portier-Kurve kommen, wieso dann nicht nach links abbiegen und dort eine lange Gerade machen? Wir könnten eine Schleife fahren, bevor es dann zurück zum Tunnel geht. Ich weiss einfach nicht, wie wir das im Detail umsetzen sollen.»


Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Saudi-Arabien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Jeddah, Ferraris Problem mit Ollie Bearman und die Form der Racing Bulls.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di.. 19.03., 04:10, Motorvision TV
    Super Cars
  • Di.. 19.03., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di.. 19.03., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di.. 19.03., 05:50, Sky Cinema Classics SD
    Die fliegenden Ärzte
  • Di.. 19.03., 06:00, Motorvision TV
    400 Thunder Australian Drag Racing Series
  • Di.. 19.03., 07:20, Motorvision TV
    On Tour
  • Di.. 19.03., 07:50, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Di.. 19.03., 09:10, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Di.. 19.03., 10:00, Hamburg 1
    car port
  • Di.. 19.03., 11:30, Motorvision TV
    Classic
» zum TV-Programm
6