Formel 1: Verständnis für Audi-Absage

Alpine-Pläne: Wie ein Messer in den Rücken

Von Mathias Brunner
Hier sind einige der besten Formel-1-Rennmotoren entstanden

Hier sind einige der besten Formel-1-Rennmotoren entstanden

​Im Renault-Konzern ist die Arbeit am 2026er Formel-1-Motor eingestellt worden. Alpine soll künftig mit Mercedes-Triebwerken antreten. Unverständnis und Entsetzen bei den Franzosen.

Vor der Sommerpause setzte diese atemberaubende Formel 1 nochmals ein Ausrufezeichen: Alpine-Teamchef Bruno Famin musste zugeben, dass der Renault-Konzern die Entwicklung des neuen 2026er F1-Motors aufgegeben hat, dass ein Abkommen mit einem Motorlieferanten angestrebt werde (die Rede ist von Mercedes), und dass er, Famin, abtreten werde. Inzwischen ist klar: Sein Nachfolger heisst Oliver Oakes.

Seither befinden sich viele Motorsportfreunde in Frankreich in Schockstarre. Ex-Renault-Rennleiter Gérard Larrousse hat zugegeben: «Ganz ehrlich – ich verstehe es nicht.»

Klar lautete die logische Frage: Wenn die 350 Fachkräfte in Viry-Chatillon nicht mehr am F1-Motor arbeiten, was soll dann aus ihnen werden? Bruno Famin sagte dazu in Belgien: «Wir haben in Frankreich starke Gewerkschaften und exakt definierte Abläufe für solche Fälle. Bevor das nicht geklärt ist, können wir die Verhandlungen mit einem Motorpartner nicht fortsetzen.»

Famin sprach davon, dass die Spezialisten andersartig für Alpine arbeiten werden.

Offenbar wurden die Gewerkschaften von den Plänen der Renault-Führung überrascht. So sagt die in Viry-Chatillon tätige Gewerkschafts-Vertreterin Karine Dubreucq gegenüber den Kollegen der Sportzeitung L’Équipe: «Das haben wir nicht kommen sehen. Das ist ein Messer in den Rücken – der pure Verrat.»

«Wir haben hier Triebwerke entwickelt, die mitgeholfen haben, WM-Titel zu gewinnen. Und das soll künftig nicht mehr möglich sein? Die haben nicht mal abgewartet, welche Ergebnisse von den Prüfständen kommen. Wir haben bereits die ersten Leute, die sich krankgemeldet haben. Diese Entscheidung wird Schaden erzeugen.»

In der Zeitung Ouest-France wird offen darüber spekuliert, dass bei es bei Alpine wegen der schockierenden Nachricht sogar zu einem Streik kommen könnte. Und nicht wenige Fachleute sind der Ansicht – wenn Renault nun die Entwicklung von Formel-1-Aggregaten tatsächlich stoppt, dann wird es nie wieder einen GP-Motor aus Viry-Chatillon geben.


Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:19:57,566 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,647 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,023
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +8,700
05. Lando Norris (GB), McLaren, +9,324
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +19,269
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +42,669
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +49,437
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +52,026
10. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +54,400
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:02,485 min
12. Alex Albon (T), Williams, +1:03,125
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:03,839
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:06,105
15. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1:10,112
16. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:16,211
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1:25,531
18. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:28,307
Out
Guanyu Zhou (RCH), Sauber, Hydraulik
Disqualifiziert
George Russell (GB), Mercedes (Sieger, Fahrzeug untergewichtig)

WM-Stand (nach 14 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 277 Punkte
02. Norris 199
03. Leclerc 177
04. Piastri 167
05. Sainz 162
06. Hamilton 150
07. Pérez 131
08. Russell 116
09. Alonso 49
10. Stroll 24
11. Hülkenberg 22
12. Tsunoda 22
13. Ricciardo 12
14. Oliver Bearman (GB) 6
15. Gasly 6
16. Magnussen 5
17. Ocon 5
18. Albon 4
19. Zhou 0
20. Sargeant 0
21. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 408 Punkte
02. McLaren 366
03. Ferrari 345
04. Mercedes 266
05. Aston Martin 73
06. Racing Bulls 34
07. Haas 27
08. Alpine 11
09. Williams 4
10. Sauber 0

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