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Toto Wolff (Mercedes): «McLaren in der Zwickmühle»

Von Adam Cooper
Mercedes-Teamchef Toto Wolff

Mercedes-Teamchef Toto Wolff

​Bei McLaren kämpfen Lando Norris und Oscar Piastri um die Vormacht im Team und schenken sich auf der Rennstrecke keinen Zentimeter. Mercedes-Teamchef Toto Wolff kennt das nur zu gut.

Da hielt der gesamte McLaren-Kommandostand in Monza kollektiv den Atem an: Oscar Piastri quetschte sich kurz nach dem Start unerbittlich, aber fair an Lando Norris vorbei, damit stellte der junge Australier die Weichen zu einem feinen zweiten Platz im Italien-GP hinter Charles Leclerc (Ferrari), Lando Norris wurde Dritter und machte ein langes Gesicht.

Im Fahrerlager wurde danach kontrovers über das Vorgehen von McLaren diskutiert, nach Papaya-Regeln zu fahren, aber ohne Stallorder. Die Papaya-Regel besagt: Norris und Piastri dürfen beide auf Sieg fahren, aber eine Fahrzeugberührung kommt absolut nicht in die Tüte.

Wie es ist, wenn zwei Rennfahrer im gleichen Team die Vormachtstellung suchen, das kennt Toto Wolff aus eigener Erfahrung. Das jahrelange Duell zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg hat den Mercedes-Teamchef viele Nerven gekostet.

Zur Situation bei McLaren sagt der Wiener: «Wenn du als Spitzenteam um Siege kämpfst, dann steckst du in einer Zwickmühle. Denn auf der einen Seite sind wir alle doch Vollblut-Racer, und als solcher willst du, dass der bessere Mann die Nase vorn hat.»

«Dann gibt es aber die andere Seite, es gibt den Punkt, an welchem ein solches Duell funktionsstörend wird und die Leistungsfähigkeit des Rennstalls beeinträchtigt. Die Frage ist: Was dann?»

«Letztlich kannst du als Team nur verlieren. Denn wenn du eine Stallorder verhängst, dann widerspricht das dem Wesen des Racers, und ein Fahrer ist natürlich enttäuscht.»

«Dennoch muss die Vernunft am Ende gewinnen. Du willst am Ende einen Titel nicht um wenige Punkte verlieren, die du zuvor leichtfertig vergeben hast. Das ist ein Gang auf schmalem Grat, und es gibt keine Universallösung, wie so etwas anzugehen ist.»

«Der heutige McLaren-Teamchef Andrea Stella hat bei Ferrari wiederholt erlebt, wie sich solche Situationen ergeben. Ich erkenne in ihm den Racer, der seinen Piloten freie Fahrt geben will. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass sie da bald eine andere Lösung finden werden.»

Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14:40,727 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,664 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +6,153
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +15,621
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +22,820
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +37,932
07. George Russell (GB), Mercedes, +39,715
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +54,148
09. Alex Albon (T), Williams, +1:07,456 min
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:08,302
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:08,495
12. Franco Colapinto (RA), Williams, +1:21,308
13. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1:33,452
14. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
17. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
Out
Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 16 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 303 Punkte
02. Norris 241
03. Leclerc 217
04. Piastri 197
05. Sainz 184
06. Hamilton 164
07. Pérez 143
08. Russell 128
09. Alonso 50
10. Stroll 24
11. Hülkenberg 22
12. Tsunoda 22
13. Ricciardo 12
14. Gasly 8
15. Oliver Bearman (GB) 6
16. Magnussen 6
17. Albon 6
18. Ocon 5
19. Zhou 0
20. Logan Sargeant (USA) 0
21. Colapinto 0
22. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 446 Punkte
02. McLaren 438
03. Ferrari 407
04. Mercedes 292
05. Aston Martin 74
06. Racing Bulls 34
07. Haas 28
08. Alpine 13
09. Williams 6
10. Sauber 0

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