Nico Hülkenberg zur Magnussen-Sperre: «So nicht!»
Lewis Hamilton, Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg
Kevin Magnussen sitzt beim Aserbaidschan-GP auf der Strafbank. Wegen einer Kollision mit Pierre Gasly in Monza hat der dänische GP-Routinier zwei weitere Strafpunkte kassiert, er kommt damit auf zwölf Knöllchen, und gemäss F1-Reglement muss er damit einmal aussetzen. Magnussen ist der erste Formel-1-Fahrer seit Romain Grosjean 2012, der vom Autosport-Weltverband Startverbot erhalten hat.
Im Haas von Magnussen sitzt an diesem Wochenende in Aserbaidschan der 19-jährige Engländer Oliver Bearman, der 2025 an der Seite von Esteban Ocon für Haas fahren wird.
Magnussens Stallgefährte Nico Hülkenberg regt sich über die Strafe auf. Der 37-jährige Deutsche sagt im Fahrerlager des Baku City Circuit: «Ich habe mir die Berührung zwischen Gasly und Kevin in Monza angeschaut und ganz ehrlich – das ist doch keine zwei Strafpunkte wert!»
Der gleichen Meinung ist auch der Franzose, der noch in Italien seinem Gegner zu Hilfe eilte: «Eine harte Strafe so etwas, das finde ich nicht angemessen, ich habe ja kaum Zeit eingebüsst. Und das habe ich den Rennkommissaren auch gesagt.»
Nico weiter: «Ich weiss, dass die meisten Fahrer dieser Ansicht sind. Es hat mich an eine Szene von mir und Fernando Alonso in Österreich erinnert, als ich in Kurve 3 angriff, aber die Räder meines Autos blockierten, ich rutschte geradeaus, und Fernando Alonso musste ausweichen.»
«Solche Situationen passieren im Sport. Die Rennwagen liegen so dicht beisammen, da musst du etwas riskieren, wenn du einen Platz gutmachen willst. Nach meinem Duell mit Fernando hat er das Gleiche gesagt wie nun Pierre in Italien – das war doch nicht strafwürdig.»
«Inzwischen habe ich den Eindruck: Sobald du den Gegner auch nur leicht berührst, sehen die Rennkommissare offenbar gleich einen Grund zum Eingreifen. Aber wir Piloten finden – so nicht. Wir sollten uns die Pisten-Etikette vielleicht nochmals anschauen. Wir wollen doch Rad an Rad kämpfen, und wenn es ständig Strafen hagelt, dann wird das schwierig.»
«Niemand will langweiligen Formel-1-Sport, aber wenn wir für jedes Manöver eine Strafe kassieren, dann überlegst du dir einen Angriff zwei Mal. Das finde ich schade. Wir müssen uns wirklich mit Renndirektor Niels Wittich unterhalten.»
Le Mans-Sieger Hülkenberg würde nicht so weit gehen und die Abschaffung des FIA-Strafpunktesystems verlangen, «aber Strafpunkte sollten nur noch in extremen Fällen vergeben werden, nach dummen oder gefährlichen Manövern. Ich finde es nicht gut, dass ein Fahrer zuschauen muss, nur weil er sich für vergleichsweise harmlose Vergehen innerhalb von zwölf Monaten zu viele Punkte eingehandelt hat.»
Lesen Sie dazu auch unsere Story, über 20 Fahrer, die vor Kevin Magnussen zuschauen mussten – aus teils skurrilen Gründen.
Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14:40,727 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,664 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +6,153
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +15,621
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +22,820
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +37,932
07. George Russell (GB), Mercedes, +39,715
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +54,148
09. Alex Albon (T), Williams, +1:07,456 min
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:08,302
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:08,495
12. Franco Colapinto (RA), Williams, +1:21,308
13. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1:33,452
14. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
17. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
Out
Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, Kollisionsschäden
WM-Stand (nach 16 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 303 Punkte
02. Norris 241
03. Leclerc 217
04. Piastri 197
05. Sainz 184
06. Hamilton 164
07. Pérez 143
08. Russell 128
09. Alonso 50
10. Stroll 24
11. Hülkenberg 22
12. Tsunoda 22
13. Ricciardo 12
14. Gasly 8
15. Oliver Bearman (GB) 6
16. Magnussen 6
17. Albon 6
18. Ocon 5
19. Zhou 0
20. Logan Sargeant (USA) 0
21. Colapinto 0
22. Bottas 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 446 Punkte
02. McLaren 438
03. Ferrari 407
04. Mercedes 292
05. Aston Martin 74
06. Racing Bulls 34
07. Haas 28
08. Alpine 13
09. Williams 6
10. Sauber 0