Formel 1: Das war unangebracht von Hamilton

Timo Glock: «Dieser Fahrer ist eine Lachnummer»

Von Mathias Brunner
​Die Pistenverhältnisse beim São Paulo-GP: tückisch. Die Fahrer hatten Mühe, ihre Rennwagen auf der Bahn zu halten. Nicht alle haben es geschafft. Bei einem Piloten kann Timo Glock nur den Kopf schütteln.

Der Grosse Preis von São Paulo forderte den Formel-1-Piloten alles ab. Auch GP-Sieger und Weltmeister rutschten hüben wie drüben von der glitschigen Bahn, und ein Fahrer schaffte das sogar während der Aufwärmrunde vor dem Start: Lance Stroll.

Ob der 26-jährige Kanadier nun offiziell am Grand Prix teilgenommen hat, das ist Auslegungssache der Statistiker. Fakt ist: Mit der Erfahrung von 163 WM-Läufen vor Brasilien dürfte ein solcher Patzer dem Aston Martin-Fahrer nicht passieren.

Der WM-Zehnte von 2023 erklärte nachher: «Als ich die Bremse berührt habe, hatte ich sofort starkes Untersteuern, und war von da an nur noch Beifahrer. Ich habe das so noch nie im Auto gespürt, ich vermute Bremsversagen.»

Das mag sein, aber das erklärt nicht, wieso Stroll nach dem ersten Dreher sein Auto ausgerechnet durch ein Kiesbett zurück auf die Strecke steuern wollte. Wo es doch ums Kiesbett herum gleich zwei asphaltierte Schlaufen gab, die er hätte benutzen können.

Es kam, wie es kommen musste: Lance grub seinen Wagen ein, die Formel 1 brach das Startprozedere ab.

Der frühere GP-Fahrer Timo Glock (42) hat sich das alles angeschaut und moniert: «Da gibt es für mich einige Dinge, die nicht stimmen. Das Auto auf dem Weg zur Startaufstellung aus der Kontrolle verloren, okay, aber es dann auf diese Weise im Kiesbett zu versenken, also wirklich! Zudem hat Stroll im Qualifying das Auto kaputtgemacht.»

«Mich stört auch diese Teilnahmslosigkeit, wenn Stroll vor die Kameras und Mikrofone der Reporter tritt, da gibt es das eine oder andere Video aus Pressekonferenzen, da kannst du nur noch den Kopf schütteln. Ein solches Gebaren macht mich sprachlos, dieser Fahrer ist echt eine Lachnummer. Für mich gibt es viele Talente da draussen, die ein Formel-1-Cockpit mehr verdient hätten als er.»

São Paulo-GP, Interlagos

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 2:06:54,430 h
02. Esteban Ocon (F), Alpine, +19,477 sec
03. Pierre Gasly (F), Alpine, +22,532
04. George Russell (GB), Mercedes, +23,265
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,177
06. Lando Norris (GB), McLaren, +31,372
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +42,056
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +44,943
09. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +50,452
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,753
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +51,531
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +57,085
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1:03,588 min
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:18,049
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1:19,649
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Unfall
Franco Colapinto (RA), Williams, Unfall
Nico Hülkenberg (D), Haas, Disqualifikation
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Unfall
Nicht am Start
Alex Albon (T), Williams, Unfallschäden

WM-Stand (nach 21 von 24 Grands Prix und 5 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 393 Punkte
02. Norris 331
03. Leclerc 307
04. Piastri 262
05. Sainz 244
06. Russell 192
07. Hamilton 190
08. Tsunoda 28
09. Gasly 26
10. Pérez 151
11. Alonso 62
12. Hülkenberg 31
13. Stroll 24
14. Ocon 23
15. Magnussen 14
16. Albon 12
17. Daniel Ricciardo (AUS) 12
18. Oliver Bearman (GB) 7
19. Colapinto 5
20. Lawson 4
21. Zhou 0
22. Logan Sargeant (USA) 0
23. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 593 Punkte
02. Ferrari 557
03. Red Bull Racing 544
04. Mercedes 382
05. Aston Martin 86
06. Alpine 49
07. Haas 46
08. Racing Bulls 44
09. Williams 17
10. Sauber 0

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