Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Max Verstappen: Vorbild für die Formel-1-Rivalen

Von Vanessa Georgoulas
Mit seiner grandiosen Vorstellung in São Paulo hat Max Verstappen nicht nur seinen WM-Vorsprung ausgebaut, er hat den Gegnern auch moralisch zugesetzt, ist sich der frühere Teamchef Günther Steiner sicher.

Max Verstappen hatte in Interlagos wirklich nicht die beste Ausgangslage. Der WM-Leader gehörte im Qualifying schon unverschuldet zur zweiten Gruppe der Ausgeschiedenen und musste noch fünf Startpositionen nach hinten rücken, weil er mit einem neuen Verbrennungsmotor antrat, der das erlaubte Kontingent überschritt.

Von Startplatz 17 zeigte der dreifache Champion dann eine starke Aufholjagd, überholte bereits in der ersten Runde sechs Gegner und schnappte sich einen Rivalen nach dem anderen. Er profitierte von der roten Flagge, die ihm den vorgeschriebenen Reifenwechsel ohne Zeitverlust erlaubte, und erkämpfte sich nach dem Restart die Spitzenposition, die er bis ins Ziel verteidigte.

Nach 69 Rennrunden kreuzte er die Ziellinie 19,477 sec vor dem zweitplatzierten Esteban Ocon und schnappte sich kurz vor dem Fallen noch die schnellste Rennrunde. Die Machtdemonstration des Titelverteidigers liess nicht nur einige Kritiker verstummen, sie bereitete den Gegnern des Red Bull Racing-Stars auch einige Kopfzerbrechen, ist Günther Steiner überzeugt.

Der frühere Haas-Teamchef erklärte im «The Red Flags»-Podcast auf die Frage, ob Verstappens Performance der Team-Moral der Gegner einen Dämpfer verpasst habe: «Absolut. Sie analysieren alles un sie werden sich auch diesmal alles genau anschauen und sich fragen, wie er das geschafft hat. Denn so lernst du, wie du selbst dahin kommst, wo er ist.»

Und mit Blick auf die schnellste Rennrunde, die Verstappen am Ende noch drehte, sagte der Südtiroler: «Als Max die Kontrolle über das Rennen übernahm, als er Ocon überholte und einfach davonzog, gab es für niemanden mehr etwas zu holen, damit hat er gezeigt, wer er ist. In diesem Moment wusste er, dass er sich den WM-Titel holen wird, und deshalb wollte er ein Zeichen setzen.»

São Paulo-GP, Interlagos

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 2:06:54,430 h
02. Esteban Ocon (F), Alpine, +19,477 sec
03. Pierre Gasly (F), Alpine, +22,532
04. George Russell (GB), Mercedes, +23,265
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,177
06. Lando Norris (GB), McLaren, +31,372
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +42,056
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +44,943
09. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +50,452
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,753
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +51,531
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +57,085
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1:03,588 min
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:18,049
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1:19,649
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Unfall
Franco Colapinto (RA), Williams, Unfall
Nico Hülkenberg (D), Haas, Disqualifikation
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Unfall
Nicht am Start
Alex Albon (T), Williams, Unfallschäden

WM-Stand (nach 21 von 24 Grands Prix und 5 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 393 Punkte
02. Norris 331
03. Leclerc 307
04. Piastri 262
05. Sainz 244
06. Russell 192
07. Hamilton 190
08. Tsunoda 28
09. Gasly 26
10. Pérez 151
11. Alonso 62
12. Hülkenberg 31
13. Stroll 24
14. Ocon 23
15. Magnussen 14
16. Albon 12
17. Daniel Ricciardo (AUS) 12
18. Oliver Bearman (GB) 7
19. Colapinto 5
20. Lawson 4
21. Zhou 0
22. Logan Sargeant (USA) 0
23. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 593 Punkte
02. Ferrari 557
03. Red Bull Racing 544
04. Mercedes 382
05. Aston Martin 86
06. Alpine 49
07. Haas 46
08. Racing Bulls 44
09. Williams 17
10. Sauber 0

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