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Neues Rätsel Racing-Raritäten: In ungewohnten Farben

Von Mathias Brunner
​Bei unserem Rätsel Racing-Raritäten ist ein Rennwagen zu sehen, den wir in anderen Farben besser kennen. Auch der Helm kommt uns merkwürdig vertraut vor. Wer ist das? Wo und wann ist dieses Bild entstanden?

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsport-Historie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Auflösung vom letzten Mal: Der Australier Tim Schenken mit seinem Ferrari 312 PB beim 1000 km-Rennen von Brands Hatch 1972, er wurde mit dem Schweden Ronnie Peterson Zweiter.

Wir hatten in der vergangenen Woche als kleinen Tipp mit auf den Weg gegeben: Dieser Fahrer ist der einzige seines Landes, der bei Ferrari einen Werksvertrag erhielt.

Der Australier Timothy Theodore «Tim» Schenken aus Gordon (Bundesstaat New South Wales) war einer der vielseitigsten Rennfahrer der 1960er und 1970er Jahre und trat von 1970 bis 1974 in der Formel 1 in Erscheinung, bei insgesamt 34 Grands Prix.

Schenken sprang bei Frank Williams nach dem tödlichen Unfall von Piers Courage ein, kam mit dem De Tomaso aber nie ins Ziel. Er fuhr 1971 für das Brabham-Team und erreichte mit Rang 3 in Österreich sein bestes GP-Ergebnis – in jener Saison wurde er WM-14.

Er wechselte zur Saison 1972 hin ins Team von John Surtees, konnte aber nur beim ersten Rennen in Argentinien punkten, als Fünfter.

Für 1973 fand Schenken keinen Stammplatz mehr im Grand-Prix-Feld, aus Aushilfe bei Frank Williams fuhr er nur in Kanada. Ein Jahr später murkste er mit dem schlechten Trojan-Rennwagen herum (Zehnter in Belgien und Österreich), zum Saisonschluss hin holte ihn Lotus, aber Schenken konnte sich nicht fürs Rennen qualifizieren. Damit war seine GP-Karriere zu Ende.

Der britische Formel-3-Champion von 1968 feierte seine grössten Erfolge im Sportwagen: Mit Ferrari triumphierte er 1972 an der Seite von Ronnie Peterson in Buenos Aires und auf der ehrfurchtgebietenden Nürburgring-Nordschleife beim 1000-km-Rennen, bei vier Langstreckenklassikern wurde er Zweiter, bei weiteren zwei Dritter.

Wie kam Tim damals zu Ferrari?

Schenken erinnert sich: «Vor dem Monza-GP 1971 kam eine Italienerin auf mich zu und meinte, falls ich daran Interesse hätte, für Ferrari zu fahren, dann solle ich nach dem Training beim Ferrari-Laster vorbeischauen. Ich dachte, Emerson Fittipaldi oder Ronnie Peterson machen sich einen Jux mit mir. Aber ich ging trotzdem hin.»

«Der damalige Team-Manager Peter Schetty führte mich in ein kleines Restaurant, und da sass wirklich Enzo Ferrari. Ich habe für neun Langstreckenrennen unterzeichnet. Ich verlangte 2000 Pfund pro Rennen (ungefähr 30.000 Euro nach heutigem Geldwert, M.B.) und Ferrari sagte sofort zu.»

Schenken blieb als Touren- und Sportwagenfahrer begehrt und erfolgreich. 1974 gründete er zusammen mit dem Neuseeländer Howden Ganley die Rennwagenfirma Tiga, vor allem die Sports-2000-Renner verkauften sich wie die sprichwörtlichen warmen Brötchen.

In einem Alter, in welchem andere Menschen schon längst pensioniert sind, genoss Tim Schenken jahrelang den Unruhestand: Er arbeitete als Renndirektor der australischen V8-Supercar-Serie und als Rennleiter beim Australien-GP in Melbourne.

Damit zum neuen Rätsel: Eines der berühmtesten Formel-1-Autos, aber in ungewohnten Farben; und eines der markantesten Helm-Designs der 70er Jahre, aber nicht mit dem dafür bekannten Piloten.

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.


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