Überraschung bei F1-Team: Fahrer plötzlich Stratege!

Carlos Sainz im freien Training von Melbourne. Der Spanier wechselte im Winter von Ferrari zu Williams
Williams-Pilot Alex Albon holte in Melbourne einen starken fünften Platz – auch dank einer guten Strategie in der Schlussphase des Rennens, als erneut Regen einsetzte. Ein super Saisonstart also für Albon. Nicht so für seinen Teamkollegen Carlos Sainz – zumindest im Auto.
Schon in der zweiten Runde und unterm Safety-Car war für Carlos Sainz nämlich sein erstes Rennen für sein neues Team Williams beendet. Der Spanier verlor auf der regennassen Strecke die Kontrolle über sein Auto, schied aus. Ärgerlich für Sainz – aber offenbar richtig glücklich für sein Team und den anderen Williams-Piloten, Alex Albon.
Carlos Sainz verriet nach dem Rennen gefragt nach den positiven Dingen des Wochenendes: «Dadurch, dass ich nicht mehr im Auto war, konnte ich immerhin dem Strategie-Team helfen, für Alex die richtige Strategie zu finden. Und ich glaube, wir haben Alex die perfekte Runde klargemacht. Immerhin war ich außerhalb des Autos nützlich.» Ein Grinsen kann sich der Spanier dabei nicht verkneifen.
Der Fahrer als Strategie-Ingenieur? Richtig gehört. Carlos Sainz war im weiteren Rennverlauf bei Williams mit am Kommandostand und griff dem Strategieteam unter die Arme. Sainz fuhr vier Jahre für Ferrari, kann also viel Erfahrung aus einem größeren Team mitbringen. Dazu brachte er ein Gefühl für die aktuellen Streckenbedingungen aus Fahrerperspektive mit.
Williams-Teamchef James Vowles bestätigte den spontanen Jobwechsel für Sainz im Australien-GP bei Sky UK: «Ein Punkt, den man bei der Strategie beachten sollte, ist, dass es heute einen zusätzlichen Strategen gab, nämlich Carlos.»
Vowles erklärt: «Seine Erkenntnisse waren unglaublich nützlich bei diesem Übergang zu den Intermediate-Reifen. Andere Teams waren sich nicht sicher: Sollen wir es riskieren, können wir es riskieren? Und Carlos war unnachgiebig: Damit überlebt ihr die letzten Kurven nicht. Er hatte vollkommen recht und hat uns dabei unterstützt, das zu erreichen.»
Ende der Woche steht das nächste Rennen in China an – hoffentlich mit mehr Zeit im Auto und weniger Zeit am Kommandostand für Carlos Sainz.
Australien-GP, Albert Park Circuit Melbourne
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:42:06,304 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,895 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +8,481
04. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +10,135
05. Alex Albon (T), Williams, +12,773
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +17,413
07. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +18,423
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,826
09. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +20,448
10. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +22,473
11. Pierre Gasly (F), Alpine, +26,502
12. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +29,884
13. Esteban Ocon (F), Haas, +33,161
14. Oliver Bearman (GB), Haas, +40,351
Out
Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, Unfall
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Unfall
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Unfall
Carlos Sainz (E), Williams, Unfall
Jack Doohan (AUS), Alpine, Unfall
Isack Hadjar (F), Racing Bulls, Unfall
WM-Stand (nach 1 von 24 Grands Prix)
Fahrer
01. Norris 25 Punkte
02. Verstappen 18
03. Russell 15
04. Antonelli 12
05. Albon 10
06. Stroll 8
07. Hülkenberg 6
08. Leclerc 4
09. Piastri 2
10. Hamilton 1
11. Gasly 0
12. Tsunoda 0
13. Ocon 0
14. Bearman 0
15. Lawson 0
16. Bortoleto 0
17. Alonso 0
18. Sainz 0
19. Doohan 0
20. Hadjar 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 27 Punkte
02. Mercedes 27
03. Red Bull Racing 18
04. Williams 10
05. Aston Martin 8
06. Sauber 6
07. Ferrari 5
08. Alpine 0
09. Racing Bulls 0
10. Haas 0