Formel 1: Verstappen-Fehltritte nicht erlaubt

Marko über Max Verstappen: «Dann war der Teufel los»

Von Gino Bosisio
Dr. Helmut Marko sprach im Hangar-7 über das Rennen von Max Verstappen in Spanien

Dr. Helmut Marko sprach im Hangar-7 über das Rennen von Max Verstappen in Spanien

Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko sprach am Montag in der ServusTV-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» über die Kollision von Max Verstappen und George Russell beim GP in Barcelona.

Dr. Helmut Marko flog gleich nach der Rückkehr aus Barcelona wieder weiter nach Salzburg. Dort war der Grazer am Montagabend bei der ServusTV-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» im Studio in Salzburg zu Gast. Und er nahm im Formel-1-Talk zum Spanien-GP Stellung zu den Geschehnissen. Dabei ging es natürlich auch um Schützling und Weltmeister Max Verstappen und dessen späte Kollision mit Mercedes-Pilot George Russell.

Zur Red Bull Racing-Strategie in Barcelona sagt Marko: «Die Entscheidungen fallen an der Boxenmauer. Da sind 70 Leute, die alles zuarbeiten. Wir sind mit einer 2-Stopp-Strategie ins Rennen gegangen und haben gesehen, dass wir mit McLaren nicht mitgehen können. Dann haben wir gewechselt und wir waren dann nur eine Sekunden hinter Norris. Bis dahin war alles gut.»

«Dann kam im ungünstigsten Moment das Safety-Car und bei uns gab es nur einen harten und einen weichen-Reifen, der etwa sieben Runden alt war. Der Fehler war der harte Reifen. Die zwei McLaren hätten uns wahrscheinlich geschnappt, aber es wäre besser gewesen, wenn wir draußen geblieben wären oder den weichen Reifen genommen hätten», erzählt der 82-Jährige.

«Das Safety-Car hat vier Runden gedauert. Oscar Piastri ist auch ziemlich ausgebufft, hat dann ganz langsam getan, da werden die Reifen kalt. Man hat gesehen, Max hat das Auto fast verloren am Ausgang der Zielkurve. Max hat dann gefragt und wir haben es ihm die Entscheidung erklärt. Das wird im Team entschieden», schildert Marko weiter.

Der Doktor weiß: «Lando Norris war in unserer Reichweite, Oscar nicht. Aber es war eben unser Ziel, die Zwei zu splitten. Auf der Geraden ist Charles Leclerc dem Max dann fast ins Auto gefahren und das bei mehr als 300 km/h – und dann kam noch Russell daher.»

Verstappen hatte die Lage sofort auf dem Radar. Marko: «Es war alles sehr eng – die Zehn-Sekunden-Strafe hatte damit drastischere Auswirkungen. Er wollte den Platz erst nicht zurückgeben, dann kam aber die Ansage, er soll es tun. Russell hat zu spät gebremst und Max musste ausweichen. Max meinte dann wegen der Rückgabe der Position ‚nein‘ – wir haben aber gesagt, das Risiko ist zu groß.»

Zum Unfall mit Russell sagt Marko: «Max ist vom Gas gegangen, das sieht man auf der Telemetrie genau, und ist dann wieder aufs Gas. Das war eine Fehleinschätzung – dann war natürlich der Teufel los!» Der frühere Rennfahrer resümiert: «Das Auto ist halt zu langsam, wir waren drei Zehntel hinten. Alles was gemacht wurde, hat McLaren auch gemacht, sie haben es teilweise bei McLaren noch besser gemacht und wir haben gesehen: McLaren ist haushoch überlegen!»

Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:32:57,375 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +2,471 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +10,455
04. George Russell (GB), Mercedes, +11,359
05. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +13,648
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +15,508
07. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +16,022
08. Pierre Gasly (F), Alpine, +17,882
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +21,564
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +21,826
11. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +25,532
12. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +25,996
13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +28,822
14. Carlos Sainz (E), Williams, +29,309
15. Franco Colapinto (IR), Alpine, +31,381
16. Esteban Ocon (F), Haas, +32,197
17. Oliver Bearman (GB), Haas, +37,065
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Antriebseinheit
Alex Albon (T), Williams, Aufgabe

WM-Stand (nach 9 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 186 Punkte
02. Norris 176
03. Verstappen 137
04. Russell 111
05. Leclerc 94
06. Hamilton 71
07. Antonelli 48
08. Albon 42
09. Hadjar 21
10. Ocon 20
11. Hülkenberg 16
12. Stroll 14
13. Sainz 12
14. Gasly 11
15. Tsunoda 10
16. Bearman 6
17. Lawson 4
18. Alonso 2
19. Bortoleto 0
19. Doohan 0
20. Colapinto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 362 Punkte
02. Ferrari 165
02. Mercedes 159
03. Red Bull Racing 144
05. Williams 54
06. Racing Bulls 28
07. Haas 26
08. Sauber 16
09. Aston Martin 16
10. Alpine 11

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