Superbike-WM: Ducati serviert Bautista ab

Wirksame Schocktherapie: Nico Rosberg erinnert sich

Von Vanessa Georgoulas
Nico Rosberg kann sich noch gut an das harte WM-Duell mit Lewis Hamilton in seiner Weltmeister-Saison 20216 erinnern

Nico Rosberg kann sich noch gut an das harte WM-Duell mit Lewis Hamilton in seiner Weltmeister-Saison 20216 erinnern

Der sich abzeichnende teaminterne WM-Fight von McLaren weckt Erinnerungen an den letzten harten Titelkampf zweier Stallgefährten. Nico Rosberg erzählt, wie sich dieser zuspitzte, und wie Toto Wolff eingriff.

Nach dem Spanien-GP ist der Vorsprung der beiden McLaren-Piloten auf den Rest des Feldes grösser denn je. Der erste Verfolger des Duos, Red Bull Racing-Star Max Verstappen, liegt 49 Punkte hinter Leader Oscar Piastri und 39 WM-Zähler hinter dessen Stallgefährten Lando Norris. Der Titelfight ist für den Niederländer noch lange nicht gelaufen – schliesslich stehen noch 15 WM-Runden auf dem Programm.

Dennoch zeichnet sich ein teaminterner Kampf zwischen den beiden McLaren-Fahrern ab. Und wie sehr sich dieser zuspitzen kann, weiss keiner besser als Nico Rosberg. Der GP-Veteran kann aus eigener Erfahrung sprechen, denn in seinem Weltmeister-Jahr 2016 lieferte er sich ein hartes Duell mit seinem damaligen Teamkollegen Lewis Hamilton.

Der Deutsche erinnert sich bei «Sky Sports F1»: «Erst kämpfen die Fahrer gegeneinander, dann greift die Konkurrenz auch zu den Mechanikern und Ingenieuren über, und dann wird es für das Team wirklich problematisch. Am Anfang der Saison 2016 wurde das Ganze so toxisch, dass meine Mechaniker der anderen Seite der Box manchmal nicht Bescheid sagten, wenn etwas an meinem Auto nicht funktionierte.»

Teamchef Toto Wolff fand eine gleichermassen radikale wie erfolgreiche Strategie, um die Situation zu verbessern – er tauschte die Mechaniker-Teams seiner beiden Schützlinge einfach aus. «Er machte das einfach über Nacht, und die Mechaniker sind ja meine Freunde, meine Familie. Und plötzlich arbeiteten diese an Lewis’ Auto. Und die Mechaniker auf meiner Seite waren so etwas wie meine Feinde. Es war wie eine Schocktherapie, doch es hat unglaublich gut funktioniert», erzählt Rosberg.

Das Verhältnis zu Lewis Hamilton, mit dem Rosberg gut auskam, verschlechterte sich schrittweise. «Es waren Kleinigkeiten, die immer grösser und schlimmer wurden, bis sie völlig ausser Kontrolle waren. Die schwierigsten Momente waren nach den Kollisionen, die wir hatten. Wer war schuld, wer musste die Verantwortung übernehmen? Das war damals unglaublich intensiv, wenn wir in der Hitze des Gefechts das Cockpit verliessen. Das war wirklich sehr, sehr hart», gesteht der 39-Jährige rückblickend.

Die Beziehung mit dem früheren Jugendfreund wurde nie gekittet, das war gar nicht möglich, ist sich Rosberg sicher. Und das aus einem einfachen Grund. «Lewis und ich haben uns nie die Zeit genommen, offen darüber zu reden», erklärt der 23-fache GP-Sieger.

Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:32:57,375 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +2,471 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +10,455
04. George Russell (GB), Mercedes, +11,359
05. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +13,648
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +15,508
07. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +16,022
08. Pierre Gasly (F), Alpine, +17,882
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +21,564
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +21,826
11. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +25,532
12. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +25,996
13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +28,822
14. Carlos Sainz (E), Williams, +29,309
15. Franco Colapinto (IR), Alpine, +31,381
16. Esteban Ocon (F), Haas, +32,197
17. Oliver Bearman (GB), Haas, +37,065
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Antriebseinheit
Alex Albon (T), Williams, Aufgabe

WM-Stand (nach 9 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 186 Punkte
02. Norris 176
03. Verstappen 137
04. Russell 111
05. Leclerc 94
06. Hamilton 71
07. Antonelli 48
08. Albon 42
09. Hadjar 21
10. Ocon 20
11. Hülkenberg 16
12. Stroll 14
13. Sainz 12
14. Gasly 11
15. Tsunoda 10
16. Bearman 6
17. Lawson 4
18. Alonso 2
19. Bortoleto 0
19. Doohan 0
20. Colapinto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 362 Punkte
02. Ferrari 165
02. Mercedes 159
03. Red Bull Racing 144
05. Williams 54
06. Racing Bulls 28
07. Haas 26
08. Sauber 16
09. Aston Martin 16
10. Alpine 11

Siehe auch

Dr. Helmut Marko: «Das waren viele bittere Pillen»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner Kolumne für SPEEDWEEK.com noch einmal auf den Spanien-GP zurück und zieht nach den ersten neun Rennwochenenden der Saison eine Zwischenbilanz.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr. 13.06., 10:15, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 13.06., 10:40, arte
    Die Lowrider-Ladies von L.A.
  • Fr. 13.06., 11:00, Motorvision TV
    On Tour
  • Fr. 13.06., 11:50, Motorvision TV
    Tuning - Tiefer geht's nicht!
  • Fr. 13.06., 12:00, ORF Sport+
    Schätze aus dem ORF-Archiv
  • Fr. 13.06., 12:20, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Fr. 13.06., 12:40, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr. 13.06., 13:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Fr. 13.06., 15:15, DMAX
    Salvage Squad - Die Bergungs-Profis
  • Fr. 13.06., 15:20, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
» zum TV-Programm
6.913 20050706 C1306054530 | 5