Carlos Sainz über Ferrari: «Immer die gleiche Story»

Carlos Sainz
Dass Carlos Sainz das Ferrari-Team nach vier gemeinsamen Jahren verlassen musste, erfuhr der Spanier schon vor dem Start seiner letzten Saison bei den Roten. Denn die Sensationsverpflichtung von Lewis Hamilton bestätigte das Team bereits im Februar 2024. Und weil der Vertrag von Charles Leclerc mit dem Team aus Maranello schon zuvor um mehrere Jahre verlängert worden klar, stand damit fest, dass Sainz sein Cockpit für den siebenfachen Weltmeister räumen musste.
Dieser tut sich aber schwer, im italienischen GP-Renner auf Touren zu kommen. Nach dem Rennen in Spanien, das Hamilton auf Platz 6 beendet hatte, stand dem Rekord-GP-Sieger die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Er gab nur wortkarge Antworten und wirkte sehr niedergeschlagen. Sainz wurde in Montreal auf den mutlosen Auftritt seines Nachfolgers angesprochen.
Und der Rennfahrer aus Madrid betonte: «Ich kann nur für mich selbst sprechen, und in Barcelona hatte ich selbst kein gutes Wochenende. Ich versuche dann einfach, nicht zu überreagieren, denn ich weiss, dass dies dazugehört. Ich habe es als harte Lektion hingenommen, denn es war ja auch mein Heimrennen, und ich versuche, möglichst viel von dem Gelernten beim nächsten Rennwochenende umzusetzen, und mich weiter anzupassen. Ich kann nicht viel zu Lewis sagen, denn ich weiss nicht, was da los ist.»
Dass sich das Ferrari-Team in diesem Jahr schwer tut, wundert Sainz: «Als ich ging, hatte ich das Gefühl, dass das Team und das Auto bereit waren, um den WM-Titel zu kämpfen. Und ich dachte ganz ehrlich, dass Ferrari in diesem Jahr um den Titel kämpfen wird. Das habe ich auch Charles Leclerc und dem Team gesagt.»
«Für mich lief alles in die richtige Richtung. Aber ich hatte nichts mit der Entwicklung des diesjährigen GP-Renners zu tun, ich kann also nicht sagen, welchen Weg sie eingeschlagen haben, und warum sie sich in diesem Jahr schwer tun. Aber wahrscheinlich ist es auch so, dass McLaren einfach einen exzellenten Job macht. Das Team ist so gut, dass es nicht darauf ankommt, wie gut man selbst ist, weil da jemand ist, der auf mit zwei superstarken Fahrern einem sehr, sehr hohen Niveau fährt», erklärte der aktuelle WM-Dreizehnte.
Und zu den Abgangsgerüchten um Ferrari-Teamchef Fred Vasseur sagte Sainz: «Ich habe nichts davon gehört. Aber es ist immer die gleiche Story. Sobald die Ergebnisse bei Ferrari nicht stimmen, wird seitens der Medien ein Schuldiger gesucht und das ganze Chaos entwickelt sich. Für mich geht es vor allem darauf, sich auf die Entwicklung zu konzentrieren und dann die nötige Leistung abzuliefern, wenn sie gebraucht wird. Aber wenn man mich fragt, ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu Fred. Natürlich hatten wir unsere schwierige Phase, als er mich nicht weiter verpflichten und Lewis unter Vertrag nehmen wollte. Aber das haben wir hinter uns gelassen und wir kommen gut aus. Ich habe ihn als Teamchef und als Person immer geschätzt.»
WM-Stand (nach 9 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 186 Punkte
02. Norris 176
03. Verstappen 137
04. Russell 111
05. Leclerc 94
06. Hamilton 71
07. Antonelli 48
08. Albon 42
09. Hadjar 21
10. Ocon 20
11. Hülkenberg 16
12. Stroll 14
13. Sainz 12
14. Gasly 11
15. Tsunoda 10
16. Bearman 6
17. Lawson 4
18. Alonso 2
19. Bortoleto 0
19. Doohan 0
20. Colapinto 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 362 Punkte
02. Ferrari 165
02. Mercedes 159
03. Red Bull Racing 144
05. Williams 54
06. Racing Bulls 28
07. Haas 26
08. Sauber 16
09. Aston Martin 16
10. Alpine 11