Ferrari-Teamchef Fred Vasseur: «Sehr frustrierend!»

Ferrari-Teamchef Fred Vasseur
Alle Zuschauer hielten den Atem an, als Charles Leclercs erste Sektor-Zeit auf seiner letzten Q3-Runde auf dem Circuit Gilles Villeneuve violett aufleuchtete. Denn die Farbe machte deutlich, dass er eine absolute Bestzeit im ersten Streckenabschnitt aufgestellt hatte. Doch die Hoffnung auf die Pole zerschlug sich schnell, denn in Kurve 6 brach dem Monegassen das Heck aus und sorgte für einen Zeitverlust, den er nicht mehr aufholen konnte.
Am Funk beschwerte sich der 27-Jährige über den vor ihm fahrenden Isack Hadjar, der allerdings ein ganzes Stück weiter vorne unterwegs war. Dennoch habe die Luftverwirbelung, die der Racing Bulls-Renner verursachte, zur Schrecksekunde geführt, war sich Leclerc sicher. «Die verwirbelte Luft auf einer Strecke wie dieser, auf der die Mauern so dicht an der Bahn stehen, spielen eben eine entscheidende Rolle», erklärte er, räumte aber auch ein, dass ihn der Franzose nicht behindert hatte.
«Ich muss das auf meine Kappe nehmen, denn es war meine Entscheidung, früh loszufahren», offenbarte Leclerc, und fügte seufzend an: «Wenn Isack 400 Meter vor mir gefahren wäre, würde jetzt alles anders aussehen.»
Ferrari-Teamchef Fred Vasseur nahm auch kein Blatt vor den Mund und sagte im «F1TV»-Gespräch: «Wir sind nach dieser Session sehr frustriert. Ich denke, wir hatten das Potenzial, um viel besser abzuschneiden. Und Charles war bis zur sechsten Kurve eine Zehntel schneller als Russell unterwegs. Es ist schade, denn wir konnten uns nach dem harten Auftakt am Freitag gut erholen.»
«Ich will nicht behaupten, dass Charles die Pole geholt hätte, denn zwei Drittel der Runde waren noch zu fahren. Aber er war bis zu dieser Kurve bei der Musik und alles lief bis zum Schlenker auch sehr gut. Aber es ist, wie es ist, und wir müssen nun aufs Rennen blicken. Im Renntrimm war unser Tempo am Freitag gut, nun müssen wir alles richtig hinbekommen, um uns zurückkämpfen zu können», ergänzte der Franzose.
Qualifying, Kanada
01. George Russell (GB), Mercedes, 1:10,899 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:11,059
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:11,120
04. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:11,391
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:11,526
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:11,586
07. Lando Norris (GB), McLaren, 1:11,625
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:11,682
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:11,867
10. Alex Albon (T), Williams, 1:11,907
11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:12,102
12. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:12,142
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:12,183
14. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:12,340
15. Esteban Ocon (F), Haas, 1:12,634
16. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:12,385
17. Carlos Sainz (E), Williams, 1:12,398
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:12,517
19. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:12,525
20. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:12,667