Günther Steiner: Hartes Urteil über Oscar Piastri
            Oscar Piastri in Mexiko
Was nur ist mit Oscar Piastri los? Seit einigen Rennen ist beim 24-jährigen Australier der Wurm drin, die Leichtigkeit und die Coolness des McLaren-Fahrers aus dem Frühling und aus dem Sommer sind verflogen.
Während Piastri Mühe hat, ist Lando Norris immer besser in Schwung gekommen, und das zeigt sich auch bei den Ergebnissen. In jenen Rennen, in welchen beide McLaren die Zielflagge sahen, hat Piastri seinen Rivalen letztmals in Belgien geschlagen (Piastri Sieger, Norris Zweiter), seither nicht mehr.
Ungarn: Norris 1., Piastri 2.
  Niederlande: Norris Motorschaden, Piastri 1.
  Italien: Norris 2., Piastri 3.
  Aserbaidschan: Norris 7., Piastri Unfall
  Singapur: Norris 3., Piastri 4.
  USA: Norris 2., Piastri 5.
  Mexiko: Norris 1., Piastri 5.
  
  Günther Steiner hat sich das alles angeschaut. Der langjährige Teamchef des Haas-Rennstalls stellt im Podcast Red Flags fest: «Solche Leistungen wie zuletzt von Oscar Piastri – das reicht einfach nicht für den Weltmeistertitel, jetzt hat er echt zu kämpfen.»
  
  «Ich schliesse daraus, dass Oscar vielleicht nicht das Gefühl erhält, die volle Unterstützung seines Teams für den Titelgewinn zu bekommen. Wenn das passiert, verliert man etwas von seinem Schwung, Zweifel kommen auf und die Leistung lässt nach.»
  
  «Zu Saisonbeginn stand Oscar nicht unter Druck, weil er inoffiziell die Nummer 2 im Team war. Lando ist länger dabei, älter und hat viel mehr Erfahrung. Oscar kam nach vorn, gewann Rennen und brachte sich in Position, alles lief wie am Schnürchen.»
  
  «Aber dann, mit diesen Papaya-Regeln – ‚Lass ihn vorbei, lass ihn fahren, du fährst, ich fahre, lass Max fahren‘ –, hat Oscar meiner Meinung nach Selbstvertrauen verloren, sowohl in den Rennen als auch in der Quali. Zudem: Wenn man da startet, wo Piastri in Mexiko starten musste, hat man auf eine Spitzenposition fast keine Chance.»
  
  Trotzdem schreibt der Meraner Pistri noch nicht ab: «Warten wir mal das nächste Rennen in Brasilien ab und sehen wir, wie stark McLaren dort ist.»
  
  Steiner betont auch: «Max Verstappens bester Verbündeter im Kampf um die Meisterschaft ist – McLaren. Die Papaya-Regeln könnten Max in die Karten spielen – wenn Norris und Piastri weiter kabbeln, nehmen sie sich gegenseitig die Punkte weg.»
  
  
Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:58,574 h
  02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,324 sec
  03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +31,049
  04. Oliver Bearman (GB), Haas, +40,955
  05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +42,065
  06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +47,837
  07. George Russell (GB), Mercedes, +50,287
  08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +56,446
  09. Esteban Ocon (F), Haas, +1:15,446 min
  10. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:16,863
  11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:19,048
  12. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
  13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
  14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
  15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
  16. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
  17. Carlos Sainz (E), Williams, +4
  Out
  Fernando Alonso (E), Aston Martin, Bremsen
  Nico Hülkenberg (D), Sauber, Motor
  Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollisionsschäden
  
  
WM-Stand (nach 20 von 24 Grands Prix und 4 von 6 Sprints)
Fahrer
  01. Norris 357 Punkte
  02. Piastri 356
  03. Verstappen 321
  04. Russell 258
  05. Leclerc 210
  06. Hamilton 146
  07. Antonelli 97
  08. Albon 73
  09. Hülkenberg 41
  10. Hadjar 39
  11. Sainz 38
  12. Alonso 37
  13. Bearman 32
  14. Stroll 32
  15. Lawson 30
  16. Ocon 30
  17. Tsunoda 28
  18. Gasly 20
  19. Bortoleto 19
  20. Colapinto 0
  21. Doohan 0
  
  Konstrukteurspokal
  01. McLaren 713 Punkte (Weltmeister)
  02. Ferrari 356
  03. Mercedes 355
  04. Red Bull Racing 346
  05. Williams 111
  06. Racing Bulls 72
  07. Aston Martin 69
  08. Haas 62
  09. Sauber 60
  10. Alpine 20
  
  










