George Russell über Lewis Hamilton: «Extrem unfair»

Von Mathias Brunner
Durcheinander kurz nach dem Start zum Grossen Preis von Mexiko

Durcheinander kurz nach dem Start zum Grossen Preis von Mexiko

​Was im Mexiko-GP passierte, hallt in Brasilien nach. GP-Sieger George Russell kann nicht verstehen, wieso einige Fahrer unbestraft blieben und findet, Lewis Hamilton sei extrem unfair behandelt worden.

Der fünffache GP-Sieger George Russell war stinkwütend. Während des Grossen Preises von Mexiko meldete sich der Engländer mehrfach am Funk, um Dampf abzulassen. Kurz nach dem Start wetterte er zunächst über Fahrer, die einfach durch die Wiese brettern – und straffrei ausgehen.

Russell in Mexiko-Stadt: «Ich verstehe nicht, wie drei Fahrer in den ersten Kurven abkürzen und einfach weiterfahren können. Das sieht aus wie eine Freikarte zum Abkürzen, straffrei.»

Im Fahrerlager der Interlagos-Rennstrecke von São Paulo gibt der Brite zu: «Ich war nach der ersten Runde sehr aufgebracht, weil ich das Geschehene für absolut ungerecht hielt, vor allem gegenüber Lewis Hamilton. Ich fand es extrem unfair, was in seinem Rennen passiert ist.»

Und das war in Mexiko passiert: Schon nach der ersten Kurve segelten einige Fahrer neben der Bahn, die Rennleitung befand allerdings, dass diese Aktionen nicht strafwürdig seien.

Hier geriet Verstappen links auf den Randstein, weil ihm neben den beiden Ferrari der Raum ausging, danach schnitt Verstappen Kurve 3 ab, gab seinen Platz aber gleich zurück.

Anders die Action in Runde 6: Max Verstappen griff den drittplatzierten Hamilton an, die Autos berührten sich, Verstappen fuhr dann geradeaus. Weil der Niederländer in der Wiese Schwung verlor, versuchte Hamilton sein Glück in der folgenden Kurve aussen, liess aber die Räder blockieren, fuhr nun seinerseits geradeaus, dabei schnitt er Kurve 4 ab und reihte sich vor Max wieder ein.

Die Rennkommissare Gerd Ennser (Deutschland), Matthew Selley (Australien), Pedro Lamy (Portugal) und Alfonso Oros Trigueros (Mexiko) kamen zum Schluss, dass sich Hamilton damit einen unfairen Vorteil erzeugt hatte, daher die doch recht strenge Strafe von zehn Sekunden.

Hamilton schäumte am Funk: «Das ist doch Bockmist! Wissen die Leute eigentlich, wie wenig Haftung die Bahn bietet? Einfach unglaublich, diese Leute!»

Nach dem Rennen wirkte der Brite niedergeschlagen: «Wenn du hier einmal neben die Ideallinie gerätst, dann bist du voll in Schwierigkeiten, weil es dort so schmutzig ist. Ich tat mein Bestes, um den Wagen wieder auf die Bahn zu bringen. Immerhin konnte ich noch ein paar Punkte sammeln.»

«Was mich ärgert: Ich hatte einen guten Start, dann ging es zur ersten Kurve, und ich war Zweiter. Ich schaffte es unbehelligt durch die Kurven 1, 2 und 3, ich blieb sauber und auf der Bahn. Andere haben dort wie wild abgeschnitten, ich hielt die Position, aber später wurde ich bestraft und die anderen nicht.»

«Was das Duell mit Max angeht, so war das für mich purer Rennsport, das sollte keine Strafe geben. Und dann erhalte ich als Einziger eine Strafe, das finde ich nicht in Ordnung.»

Hamilton geriet neben die Bahn, «weil ich kurz ein Rad blockierte, dann fuhr ich – wie es in den Regeln vorgeschrieben ist – durch die Zufahrt zurück zur Strecke, aber das ist der staubigste Platz der Welt, und ich konnte den Wagen eben nicht richtig verzögern, daher ging es geradeaus über die Wiese.»

Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:37:58,574 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,324 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +31,049
04. Oliver Bearman (GB), Haas, +40,955
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +42,065
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +47,837
07. George Russell (GB), Mercedes, +50,287
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +56,446
09. Esteban Ocon (F), Haas, +1:15,446 min
10. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:16,863
11. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:19,048
12. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
17. Carlos Sainz (E), Williams, +4
Out
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Bremsen
Nico Hülkenberg (D), Sauber, Motor
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 20 von 24 Grands Prix und 4 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Norris 357 Punkte
02. Piastri 356
03. Verstappen 321
04. Russell 258
05. Leclerc 210
06. Hamilton 146
07. Antonelli 97
08. Albon 73
09. Hülkenberg 41
10. Hadjar 39
11. Sainz 38
12. Alonso 37
13. Bearman 32
14. Stroll 32
15. Lawson 30
16. Ocon 30
17. Tsunoda 28
18. Gasly 20
19. Bortoleto 19
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 713 Punkte (Weltmeister)
02. Ferrari 356
03. Mercedes 355
04. Red Bull Racing 346
05. Williams 111
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 69
08. Haas 62
09. Sauber 60
10. Alpine 20

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