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Hockenheim, der schnellste Grand Prix der Welt

Von Peter Nygaard
Die Fans sind hin und weg: Jochen Rindt vor Jacky Ickx

Die Fans sind hin und weg: Jochen Rindt vor Jacky Ickx

Die skurrilsten Momente der Formel-1-Historie. Heute: Wie man in nur drei Wochen ein Formel-1-Rennen auf die Beine stellt.

Seit 1950 zieht die Formel 1 Millionen von Fans in ihren Bann. In keinem anderen Sport liegen Triumph und Tragödie so dicht beisammen. Es gab aber auch immer wieder merkwürdige Momente im Grand-Prix-Sport, über die wir in einer losen Serie berichten.

Hockenheim (Deutschland), 2. August 1970

Eigentlich war der Grosse Preis von Deutschland 1970 zwar durchaus auf den 2. August angesetzt – allerdings auf dem anderen Ring, dem mit der Nürburg. Die Fahrervereinigung GPDA (Grand Prix Drivers’ Association) machte der Sporthoheit jedoch einen fetten Strich durch die Rechnung. Die Fahrer waren der Meinung, die geforderten Sicherheitsverbesserungen der Traditionsstrecke in der Eifel seien ungenügend oder gar nicht ausgeführt worden. Die Stars forderten zum Beispiel Streckenposten mit Feuerlöscher an jeder Kurve, die Organisatoren antworteten, das sei unmöglich, schliesslich habe man 135 Kurven.

In der zweiten Juli-Woche teilten die Fahrer den deutschen Organisatoren mit, auf dieser Grundlage würden sie in der Eifel nicht fahren.

Nur wenige Tage später gab der Automobilclub von Deutschland (AvD) bekannt, das Rennen ziehe um – vom Nürburg- auf den Hockenheimring. Was heute undenkbar wäre, kam tatsächlich zustande: nur wenige Wochen später fand das Rennen in Süddeutschland statt, und die Fans waren ob des Highspeed-Duells zwischen Jochen Rindt im Lotus und Jacky Ickx im Ferrari ganz aus dem Häuschen.

Ach ja, am 2. August fand auch ein (nicht so) Grosser Preis von Deutschland auf dem Nürburgring statt, ausgetragen für Formel-2-Autos. Das Rennen ist dennoch eine motorsportliche Fussnote wert, denn hinter Sieger Xavier Perrot (Schweiz) kam die gelernte Zahntechnikerin Hannelore Werner als Zweitplatzierte ins Ziel!

Die Formel 1 kehrte 1971 auf den Nürburgring zurück, nachdem für rund 17 Mio D-Mark umgebaut worden war (weniger Kuppen, mehr Leitschienen, erstmals Randsteine). Bis zum Unfall-GP von Niki Lauda 1976 wurde auf der Nordschleife gefahren, dann galt die 22,8 km lange Bahn endgültig als nicht mehr Formel-1-konform.

Heute findet der Deutschland-GP abwechslungsweise auf den beiden Ringen statt, allerdings am Fusse der Nürburg auf dem verkürzten neuen Kurs.

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