Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Sergio Pérez: «Wieso soll Mexiko das nicht schaffen?»

Von Mathias Brunner
Der Einfluss von Mexiko war beim Austin-GP 2012 unübersehbar

Der Einfluss von Mexiko war beim Austin-GP 2012 unübersehbar

Wie realistisch ist die Rückkehr des Mexiko-GP in den WM-Kalender? Und was sagen die GP-Veranstalter in Austin/Texas über die unerwartete Konkurrenz?

Wer sich im Fahrerlager umhört, stösst auf viel Skepsis: Schaffen es die Mexikaner, den früheren GP-Kurs von Mexiko-Stadt in vierzehn Monaten fit zu machen, um den neusten Sicherheitsbestimmungen des Autoverbands FIA zu genügen? Unser Mitarbeiter Joe Saward ist davon überzeugt, dass der Mexiko-GP als Druckmittel verwendet wird, um den Veranstaltern in New Jersey Beine zu machen (siehe Link unten). McLaren-Star Sergio Pérez ist sich da nicht so sicher.

«Ich war erst vor kurzem auf der mexikanischen Strecke und sehe keinen Grund, wieso meine Landsleute das nicht schaffen sollten. Ja, ich weiss auch, dass ein neues Boxengebäude errichtet werden muss, auch ein paar Kurven müssten in Sachen Sturzraum angepasst weden. Aber einige Monate Arbeit sollten dazu reichen.»

Die überhöhte Peraltada, eine Mutpassage jenseit von Tempo 250 – wird dabei nicht mehr verwendet, weil genau dort der erforderliche Sturzraum fehlt. Statt dessen wird eine Kurvenkombination verwendet wie sich schon von den IndyCars befahren wurde.

Der Mexiko-GP fand zwischen 1963 und 1970 sowie zwischen 1986 und 1992 statt. Seither ist viel Zeit verstrichen: Am Boxengebäude hat der Zahn der Zeit genagt, es muss dem Erdboden gleich gemacht werden – ein Umbau wird nicht reichen, denn die Boxen selber entsprechen nicht mehr den Platzbedürfnissen der modernen Formel 1. Mehr Sturzraum im Pistenbereich mit dem schnellen S ist auch nicht so einfach, weil dort inzwischen Häuser gebaut wurden. Natürlich stehen auch ein komplett neuer Pistenbelag und andere Randsteine im Pflichtenheft.

Austin-GP-Sprecherin Julie Loignon: «Mexiko-GP? Ja, gerne!»

Einige Brauen gingen auch hoch, weil im provisorischen Kalender Mexiko unmittelbar an Austin/Texas gekoppelt ist. Erster Gedanke: Die Texaner müssten verärgert sein, weil 2012 rund 40.000 Mexikaner zur GP-Premiere in Austin gereist waren. Die meisten von ihnen werden doch das Rennen vor der eigenen Haustür bevorzugen.

Aber Julie Loignon, Sprecherin des Austin-GP, sagt: «Wir sind der Überzeugung, dass jedes Rennen in Nord- und Mittelamerika auch für uns von Nutzen ist, weil sich mehr Menschen für die Formel 1 interessieren. Mehr Interesse nützt allen.»Der Mexiko-GP wäre auch ein persönlicher Triumph für jenen Tavo Hellmund, der die Vision eines Austin-GP hatte, der jedoch im Laufe der Bauzeit in Texas verdrängt wurde. Seither arbeitet Hellmund mit dem Unternehmer Carlos Slilm Domit am Comeback des Mexiko-GP.

An Zuschauern dürfte es dabei in Mexiko-Stadt kaum fehlen: Zu einer Strassen-Demo von Sergio Pérez in Guadalajara allein kamen 200.000 Fans!

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