Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Rekord: Sebastian Vettels achter Sieg in Folge!

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel siegt in Austin: Die Entscheidung fiel beim Start

Sebastian Vettel siegt in Austin: Die Entscheidung fiel beim Start

Mit seinem zwölften Saisonsieg stellte Red Bull Racing-Erfolgsgarant Sebastian Vettel einen neuen Rekord auf. Nicht einmal Rekord-Weltmeister Michael Schumacher gewann in einer Saison so oft in Folge.

Zum ersten Mal an diesem Wochenende erwartete die Piloten jenes Wetter am Circuit of the Americas, das die Prognosen auch vorausgesagt hatten: Die Lufttemperatur betrug pünktlich zum Grossen Preis der USA warme 27 Grad Celsius, der Asphalt hatte sich auf 36 Grad aufgewärmt.

Bei Lewis Hamilton wurde es schon vor dem Start hektisch: Der Mercedes-Pilot hatte sich auf der Fahrt zur Startaufstellung über ein zu langes Gaspedal beschwert. Deshalb wurden die Bremsen noch einmal entlüftet. Der ehemalige GP-Pilot und heutige RTL-Experte Christian Danner erklärt: «Da ist das sogenannte Brake bleeding, das funktioniert immer gleich: Man muss das Pedal pumpen, die Ventile öffnen und Flüssigkeit nachfüllen, dann hat er auch wieder den nötigen Druck auf dem Pedal.»

Erstrunden-Aus von Adrian Sutil

An der Spitze fuhr Weltmeister und Pole-Setter Sebastian Vettel auf und davon. Der Red Bull Racing-Pilot hatte sich beim Start geschickt gegen den heranstürmenden Romain Grosjean verteidigt. Der Lotus-Pilot konnte sich nur an Vettels Nebenmann Mark Webber vorbeidrücken, genau wie Mercededes-Star Hamilton auch.

Während der Weltmeister von 2008 nach dem Start keine Probleme mehr bekundete, war das Rennen für Adrian Sutil noch vor der ersten Umrundung gelaufen. Der Force-India-Fahrer geriet mit Williams-Pilot Pastor Maldonado zusammen und krachte daraufhin in die Streckenbegrenzung. Das rief das Safety-Car auf den Plan. Auch für den Venezolaner hatte das unliebsame Treffen Folgen: Wenige Runden nach dem Zwischenfall war er mit einem hängenden Frontflügel unterwegs.

Starkes Überholmanöver von Mark Webber

Ex-GP-Pilot und SkyTV-Experte Marc Surer ist überzeugt: «Das war ein Folgeschaden der Berührung mit Sutil. Da muss etwas gebrochen sein. Eigentlich hätte das Team das merken müssen.» Die Regelhüter reagierten umgehend und schickten den Williams-Piloten mit der Spiegelei-Fahne (Oranger Kreis auf schwarzem Grund) an die Box. Maldonados Vorwurf, die Williams-Truppe arbeite seit seiner Abschiedsankündigung gegen ihn, hält Surer für Unsinn: «Kein Team macht seinen Fahrer langsamer, so dumm kann man gar nicht sein. Da geht es ja auch um sehr viel Geld...»

In der fünften Runde wurde das Rennen wieder freigegeben und acht Umläufe später sorgte Red Bull Racing-Star Mark Webber für hochgezogene Augenbrauen in der Boxengasse. Denn der Australier bremste sich auf der Gegengeraden an Hamilton vorbei auf Position 3. Surer lobte: «Das war ein schönes Manöver, er hat wirklich spät gebremst und die Kurve gerade noch erwischt.»

Ungeplanter Stopp von Heikki Kovalainen

Der Erste, der zum Reifenwechsel an die Box einbog, war Kimi Räikkönen-Ersatz Heikki Kovalainen. Surer kommentierte: «Das ist schlau, weil er hinter Nico Rosberg festhing, haben die wohl den Stopp vorgezogen. Jetzt hat er freie Fahrt, und wir sehen endlich, wie schnell er wirklich ist.» Nachdem der Finne seine Reifen auf Betriebstemperatur gebracht hatte, fuhr er 1:44,4er-Zeiten. Und Surer analysierte: «Das ist langsamer als die ersten Sieben des Feldes, aber schneller als sein vorheriger Vordermann Rosberg.»

Lob erntete auch Sauber-Rookie Esteban Gutiérrez, der sich in Runde 26 mit einem klassischen Antäuschungsmanöver am Toro Rosso von Jean-Eric Vergne auf Platz 7 vorbeidrückte. Surer staunte: «Das hat er super gemacht. Er täuscht rechts an und zieht links vorbei, das ist ein sehr schönes Manöver.» Der Mexikaner durfte sich kurz darauf sogar über Position 6 freuen, weil sich Ferrari-Star Fernando Alonso auf Position 5 liegend an die Box verabschiedete.

Die Freude darüber währte allerdings nicht lange: Nur drei Runden später war der Asturier wieder an Gutiérrez vorbeigezogen, zwei weitere Umläufe später musste er sich auch gegen seinen Landsmann Sergio Pérez geschlagen geben. Auch am Ende hatte der Sauber-Neuling kein Glück: In der letzten Runde krachte er mit Vergnes Toro Rosso-Renner zusammen und drehte sich. Am Ende musste er sich mit dem 14. Platz begnügen.

Kovalainen musste währenddessen einen ungeplanten Stopp einlegen, um sich an der Box eine neue Fahrzeugnase zu holen. Surer wunderte sich: «Gab es da eine Berührung? Das ist sehr schade, denn das wirft ihn aus den Punkten raus.» Der Blondschopf fiel auf den 17. Platz zurück.

Sebastian Vettel überflügelt Michael Schumacher

Während seine Berufskollegen hinter ihm mit schönen Duellen für Unterhaltung sorgten, drehte Vettel an der Spitze eine schnelle Runde nach der anderen. Da liess die übliche Schelte von der Boxenmauer nicht lange auf sich warten. Und weil die ersten paar Funksprüche keine Wirkung zeigten, warnte sein Renningenieur Guillaume «Rocky» Rocquelin seinem Schützling schliesslich entnervt: «Vergiss nicht, dass deine Reifen nicht kugelsicher sind.» Vettels knappe Antwort: «Das ist mir schon bewusst.»

Am Ende kreuzte der 26-jährige Heppenheimer die Ziellinie mit 6,2 Sekunden Vorsprung vor Romain Grosjean und Mark Webber. Damit sicherte sich Vettel einen neuen Rekord: Keinem Formel-1-Piloten ist es in der über 60-jährigen Geschichte der Königsklasse gelungen, in der gleichen Saison mehr Siege in Folge zu feiern. Selbst Rekord-Sieger Michael Schumacher konnte in derselben Saison nur sieben Siege in Folge feiern. Der letzte Nicht-Vettel-Sieg liegt schon 112 Tage zurück: Lewis Hamilton hatte im Ungarn-GP die Nase vorn.

Hinter Vettel reihten sich Grosjean und Webber ein. Hamilton, Alonso, Hülkenberg, Pérez, Valtteri Bottas, Rosberg und Button komplettierten die Punkteränge.

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