Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

David Coulthard: 300 Euro Salär pro Sekunde okay?

Von Mathias Brunner
David Coulthard: «Passen Sie im Strassenverkehr bitte mehr auf!»

David Coulthard: «Passen Sie im Strassenverkehr bitte mehr auf!»

Aufregung in Grossbritannien: Sind 10.000 Pfund für 40 Sekunden TV-Spot von David Coulthard (für eine Kampagne für mehr Sicherheit im Strassenverkehr) angemessen?

Der «Daily Record» hat die Diskussion in Gang gesetzt: Der frühere Formel-1-Star David Coulthard hat für sein Mitwirken an einem TV-Spot der schottischen Regierung 10.000 Pfund Salär erhalten (umgerechnet rund 12.000 Euro). Was der Zeitung sauer aufstösst: Das komme einem Sekundenverdienst von 300 Euro gleich, und die Zeche bezahlten auch noch die Steuerzahler. Die Blattmacher kritisieren ferner, dass Coulthard die schottische Regierung um weitere 5000 Pfund für die Red-Bull-Stiftung «Wings for Life» bat.

Der 42-Jährige kann die Aufregung nicht ganz verstehen: «Ich habe nie ein Geheimnis aus diesem Honorar gemacht, alles ist zudem ganz regulär versteuert worden.»

Tatsächlich befindet sich auf dem Holzweg, wer vermutet, dass der WM-Zweite der Formel-1-Saison 2001 Probleme mit den Steuerbehörden hätte. Es gab zwar eine Untersuchung gegen den 246-fachen GP-Teilnehmer, doch dabei stellte sich heraus, dass er sogar zu viel Steuern bezahlt hatte! Was ihm rückerstattet wurde.

Wenn die «Daily Record» einen Skandal aufdecken wollte, so ist die Rechnung nicht aufgegangen: Die Leser reagieren besonnen auf die angebliche Enthüllung. So kommentiert Gerard France: «Warum wird darüber so ein Aufhebens gemacht? Wenn die Kampagne dabei geholfen hat, hunderte von Leben zu retten, dann ist das gut investiertes Geld.»

Die schottische Regierung lässt mitteilen: «Wir haben in unserem Land mit der Kampagne 90 Prozent unseres Zielpublikums erreicht, Männer zwischen 22 und 40 Jahren. Herr Coulthard hat sich nicht nur für den Werbespot zur Verfügung gestellt, sondern wirbt mit seinem guten Namen, mit seinen Bildern und mit seiner Stimme auch in zahlreichen anderen Zweigen dieser Kampagne, in Fernsehen, Radio, in Printmedien, auf Plakaten, in sozialen Netzwerken. Wir haben sie Kampagne schon zwei Mal landesweit laufen lassen und werden das 2014 ein drittes Mal tun. Herr Coulthard ist ein Mann, auf den die Menschen hören. Wir sind mit seiner Mitarbeit überaus zufrieden.»

Leser Tony Craig ist der gleichen Meinung: «Die wahre Story ist hier nicht das angeblich überrissene Honorar für David Coulthard. Die richtige Geschichte ist, dass versucht wird, Menschenleben zu retten.»

70 Prozent der Todesfälle mit dem Auto passieren auf Landstrassen. Der Werbefilm mit David Coulthard ermahnt zu umsichtigerem Fahren auf solchen Strassen.

Den Werbespot sehen Sie hier:

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