Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Sebastian Vettel: Mit nur 11 Runden nach Bahrain!

Von Mathias Brunner
Nur drei Installationsrunden gestern für Weltmeister Sebastian Vettel, heute nur acht Runden – so hat sich der vierfache Formel-1-Champion das nicht vorgestellt.

Ist Formel-1-Extremist Adrian Newey mit dem hübschen Red Bull Racing RB10 bereits einen Schritt zu weit gegangen? Nach einem längeren Boxenstopp wurde es dem neuen Fahrzeug von Sebastian Vettel etwas zu warm, Rauch stieg auf. Hitzschlag im Heck des neuen Renners? Der Weltmeister zog sich um – kein Hinweis darauf, dass er so bald wieder fahren kann. Kurz nach 14.30 Uhr kam dann die Bestätigung: Feierabend für den Champion.

Sebastian Vettel hat heute nur acht Runden zurücklegen können. Gestern waren es nach einem Montagefehler (eine falsch herum eingebaute Feder im Heck) sogar nur drei Installationsrunden. Sebastian Vettel fährt also mit nur elf Runden im RB10 im Gepäck zum Bahrain-Test. Denn ab morgen sitzt wie geplant Daniel Ricciardo im Wagen.

Tatsächlich liegt das Problem nicht bei Red Bull Racing, sondern bei Renault.

Einem Techniker fällt auf: «Von allen drei neuen Motoren klingt der Renault am unsaubersten.»

Tatsächlich ist die Bilanz der Franzosen vom ersten Tag überschaubar: Drei Runden bei Vettel (was jedoch nicht an Renault lag), eine Installationsrunde von Marcus Ericsson im Caterham, dann Elektrikschaden, 15 Runden von Jean-Eric Vergne im Toro Rosso, dessen Triebwerk-Sound von einer wenig passenden Motorelektronik zeugte. Heute ist sie jämmerlich: Vettel, Ericsson und Kvyat kommen zusammen auf 8 plus 5 plus 0 Runden!

Im Fahrerlager von Jerez kursiert – Renault habe entdeckt, dass die Kurbelwellen des neuen V6-Turbo einen Fabrikationsfehler aufwiesen. Ob das so ist, wird von Renault nicht kommentiert. Bei Toro Rosso – seit 2014 ebenfalls bei Renault – ist dies jedenfalls heute nicht das Problem: dort muss Neuling Daniil Kvyat Däumchen drehen, weil es ein Problem mit der Energierückgewinnung gibt. Genauer, und betrifft auch Sebastian Vettel und Caterham-Neuling Marcus Ericsson, soll der Defektteufel in den Batteriepaketen liegen.

Kein guter Start für Vettel, kein guter Start für Renault. Das hat dem Champion offenbar die Laune vergällt: die angekündigte Medienrunde mit dem Weltmeister wurde kurzerhand gestrichen.

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