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Marussia endlich auf der Bahn: Noch ein Nasenbär

Von Petra Wiesmayer
Am Donnerstag, dem dritten Tag der ersten Testwoche des neuen Jahres, griff Marussia ins Geschehen ein und stellte in Jerez den MR03 vor.

Als zweitletztes Team (Lotus fährt ja erst in Bahrain) bringt Marussia seinen neuen GP-Renner auf die Bahn, das Modell MR03 mit Antriebseinheit von Ferrari. Das Debüt war eine Zangengeburt: der Wagen wurde im Werk zu spät fertig, dann hatte der Lieferwagen Richtung Jerez auch noch eine Panne … Erst um kurz nach drei Uhr nachmittags konnte Max Chilton seine erste Runde um die Strecke in Jerez drehen.

Der junge Racer hatte über Twitter angekündigt: «Ihr dürft euch auf den neuen Wagen freuen – er ist sehr hübsch geworden.» Und auf den ersten Blick zeigt sich der MR03 optisch auch recht ansprechend. Zwar hat auch der Marussia den in diesem Jahr so beliebten Rüsselfortsatz an der Nase, durch die überwiegend schwarze Lackierung des Autos fällt er aber weit weniger ins Auge als bei einigen Boliden der Konkurrenz.

Die umfangreichen technischen Änderungen seien eine große Herausforderung für sein Team gewesen, sagt Teamchef John Booth, aber auch eine aufregende Möglichkeit fürs junge Designerteam, das im «Marussia Technical Centre» von Banbury seit Beginn des Jahres 2012 an ersten Entwürfen des MR03 arbeitete. «Wie wir am Fortschritt gesehen haben, den wir von 2012 zu 2013 machten, haben wir junge, aber erfahrene und extrem talentierte Designer und Ingenieure bei Marussia F1», lobt Booth sein Team.

Ein Auto um einen komplett neuen Antriebsstrang herum zu bauen, während gleichzeitig am 2013er Auto gearbeitet wurde, das sei ein Zeugnis dafür, wie sehr sein Team gereift sei, betont Booth, der die Kühlung des neuen Autos als größte Herausforderung für die Ingenieure bezeichnet. «Das ist aber nur eines von mehreren Gebieten, auf denen wir nicht nur mit den Design-Lösungen zufrieden sind, sondern auch mit den Innovationen, die wir bei unserer Lösung entwickelt haben. Die komplett neue Aufhängung rundum sind eine Folge der neuen Aerodynamik-Regeln, die einen größeren Schwerpunkt auf die Mechanik erzwingen.»

Fortschritt dank Ferrari-Power

2014 werden die Marussia-Boliden erstmals von Ferrari-Motoren angetrieben. Die Italiener liefern nicht nur den gesamten Antriebsstrang, sondern auch die Energie-Rückgewinnung (ERS), das Getriebe und sämtliche dazugehörigen Systeme. «Wir können über unsere Zusammenarbeit mit Ferrari nur Gutes sagen», zeigt sich Booth von der Zusammenarbeit mit der Scuderia begeistert. «Die Kooperation unserer beiden Technikgruppen ist auf allen Gebieten exzellent, das hat die Integration des neuen Antriebsstrangs sehr viel einfacher gemacht.»

Chefingenieur John Greenwood fügt hinzu, bei so großen Reglementsänderungen sei Stabilität im Team ganz wichtig und betont, dass er in die Fahrer Max Chilton und Jules Bianchi vollstes Vertrauen habe. Für die Techniker sei es vorteilhaft, dass sich an der Fahrerbesetzung nichts geändert habe: «Dadurch konnten wir nicht nur unser Monocoque-Design um die Fahrer herum optimieren, sondern uns auch sofort auf die Entwicklung des MR03 konzentrieren.»

Zwei Fahrer zu haben, die man bereits kenne, sei ein großer Vorteil zu Beginn einer Saison voller Unbekannter, fährt Greenwood fort. «Gleichzeitig macht dies das Leben vom Design-Gesichtspunkt her einfacher. Außerdem haben wir zwei junge, hochmotivierte und extrem talentierte Fahrer, von denen wir wissen, dass sie unser Team nach vorne bringen können.»

Nach Platz 10 in der Konstrukteurswertung 2013 ist die Marschrichtung bei Marussia für die kommende Saison klar: «Es gibt in dieser Saison viele Unbekannte, aber wir sind ein sehr ehrgeiziges Team», definiert Teamchef John Booth die Ziele für die Saison 2014. «Das Ziel besteht darin, dass wir weiter nach vorne kommen wollen, und das bedeutet, dass wir in einer Position sein müssen, in der wir uns nicht mehr auf eine Gefahr von hinten konzentrieren, stattdessen den Kampf mit den Teams vor uns aufnehmen werden.»

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