Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Vergne (Toro Rosso): Vettel – Alonso erneut WM-Duell?

Von Mathias Brunner
Toro Rosso ist mit dem neuen Partner Renault beim Wintertest von Jerez nicht weit gekommen: nur 52 Runden an vier Tagen. Jean-Eric Vergne lässt sich aber nicht so schnell entmutigen.

44 Runden hat Jean-Eric Vergne beim ersten Wintertest in Andalusien gedreht: 15 am ersten Jerez-Testtag, 29 am dritten. Sein junger Stallgefährte Daniil Kvyat konnte am zweiten Tag überhaupt nicht fahren und kam am vierten nur acht Runden weit. Zum Vergleich: Vor einem Jahr drehte der Franzose Vergne in Jerez an nur zwei Tagen 177 Runden, also vier Mal so viele wie jetzt!

Doch so schnell lässt sich der 23-Jährige nicht entmutigen: «Nach Jerez ist es noch viel zu früh, um irgendwelche Vorhersagen zu machen. Ja, wir hatten Probleme in Spanien, aber ich gehe davon aus, dass es beim zweiten und dritten Test in Bahrain besser laufen wird.»

Der WM-15. der Saison 2013 weiter: «Mein Ziel hat sich nicht geändert – wir wollen ein schnelles Auto haben, wir wollen Rennen beenden. In einer idealen Welt würde ich meinen ersten Podestplatz erringen und in der WM unter die besten Zehn vorstossen. Aber wie gesagt: nach diesem ersten Test ist es so gut wie unmöglich, etwas über das Kräfteverhältnis zu sagen.»

Im vergangenen Jahr musste bei Red Bull die Entscheidung getroffen werden: Wen holt man an die Seite von Sebastian Vettel bei Red Bull Racing – Daniel Ricciardo oder Jean-Eric Vergne?
Am Ende erhielt von den beiden Toro-Rosso-Fahrern der Australier den Zuschlag. Daraufhin wurde darüber spekuliert, ob der enttäuschte Jean-Eric nicht vielleicht die Red-Bull-Familie verlassen würde. Vergne gibt zu: «Das war nicht einfach zu verdauen. Aber die Winterpause hat mir dabei geholfen, über alles nachzudenken. Und ich kam zum Schluss, dass Toro Rosso für mich die beste Option ist. Wenn ich nicht gewählt worden bin, dann bedeutet das letztlich, dass ich für diesen Schritt noch nicht bereit war.»

«In so einer Situation kannst du wütend werden oder in Schwermut verfallen. Für mich war es schwierig, die Hintergründe der Entscheidung zu verstehen. Daran kann ich erkennen, in welchen Bereichen ich zulegen muss, um ein noch besserer Fahrer zu werden. Mehr oder weniger Druck spüre ich deswegen nicht. Druck hat jeder Formel-1-Fahrer.»

Auch wenn wir noch nicht das volle Potenzial der neuen Wagen kennen, so sagt Vergne: «Red Bull Racing ist ein starkes Team, das nicht aus Zufall vier Mal in Folge Weltmeister geworden ist. Ich erkenne keinen Grund, wieso der Rennstall 2014 schwächer sein sollte. Aber Fernando Alonso und Ferrari haben es in der Hand, dieses Mal den Titel zu erobern. Seine Zeit ist noch nicht abgelaufen, und er hat sehr intensiv mit seinem Team gearbeitet.»

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