Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Minardi: «Wie gefährlich ist die neue Formel 1?»

Von Vanessa Georgoulas
Giancarlo Minardi fragt: Wer sorgt für die Sicherheit der Streckenposten?

Giancarlo Minardi fragt: Wer sorgt für die Sicherheit der Streckenposten?

Die neuen Formel-1-Regeln sorgen weiterhin für Diskussionen. Nun äussert auch der frühere Formel-1-Rennstallgründer Giancarlo Minardi Bedenken.

Schon nach dem ersten Testtag in Jerez war Giancarlo Minardi klar: Die neuen Fahrzeugnasen sind nicht nur ein optisches Ärgernis, sie sind auch ein Sicherheitsrisiko – vor allem mit Blick auf allfällige Seiten-Kollisionen oder – in diesem Fall noch schlimmer – mögliche Auffahrunfälle. Die Beobachtungen des 66-jährigen Italieners wurden auch von hochrangigen Konstrukteuren wie Adrian Newey bestätigt.

Während der Red Bull Racing-Entwickler in den vergangenen Tagen auf die problematische Positionierung der Batterien in Kombination mit den neuen Fahrzeug-Nasen hinwies, plädiert Minardi dafür, die Sicherheitsdiskussion umfassender zu führen: «Im Vergleich zu 1994, als mit Ayrton Senna einer der begnadetsten Formel-1-Fahrer der Welt sein Leben verlor, haben sich die Sicherheitsstandards sehr verändert. Wie sicher ist die neue Formel 1? Die meisten Reden in diesen Tagen über die Zuverlässigkeit der neuen Antriebssysteme, nur Newey befasst sich mit Sicherheitsfragen. Mich interessiert, ob in dieser Hinsicht alles unter Kontrolle ist und ich will die Antwort vom Automobilweltverband FIA bekommen.»

Minardi erklärt auf www.minardi.it: «Die Formel 1 hat viele weitreichende Änderungen erfahren, die zu gefährlichen Situationen führen können. So können die neuen Batterien etwa überhitzen und unerwartet Feuer fangen. In den Autos wurden rote, gelbe und grüne LED-Lichter angebracht, damit die Mechaniker und Techniker vor einer gefährlichen Situation gewarnt werden und ihre Reparaturarbeiten entsprechend sicher ablaufen. Die Fahrer wurden angewiesen, ihre Fahrzeuge in einer gefährlichen Situation sofort zu verlassen und beim Herausspringen die Abdeckung nicht zu berühren. Doch was ist mit den Streckenposten? Wurden sie richtig geschult? Ich habe gehört, dass die Team-Mechaniker verschiedene Sicherheitskurse absolvieren mussten, für die es Zertifikate von den jeweiligen Motorenherstellern gab. Ich finde, die FIA sollte ein offizielles Schulungsregister für Teammitglieder und Streckenverantwortliche führen.»

Minardi betont: «Einige Streckenbetreiber führen nur ein Mal im Jahr einen internationalen Event durch. Sind deren Streckenposten gut ausgebildet? Wissen sie, was bei einem Problem zu tun ist? Wissen sie, welches LED-Licht brennen muss, damit sie ans Auto dürfen? Ich frage das als Motorsport-Enthusiast, nicht als Techniker. Meines Wissens wurden die Streckenbetreiber noch nicht in Kenntnis gesetzt und so weit ich weiss, existiert auch kein offizielles Register.»

Der ehemalige Rennstallbesitzer weist auch darauf hin, dass zum Beispiel die Energiespeicher der neuen Antriebseinheiten nur in speziellen Boxen transportiert werden dürfen: «Neuerdings müssen die Batterien auf dem Land-, See- und Luftweg speziell verpackt werden. Das widerspricht dem Spargedanken der Formel 1.»

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