Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Schlaflos: Aus dem Leben eines Formel-1-Mechanikers

Von Vanessa Georgoulas
Emsiges Treiben: Langweilig wird es den Formel-1-Mechanikern in den Wochen vor dem Saisonstart nicht

Emsiges Treiben: Langweilig wird es den Formel-1-Mechanikern in den Wochen vor dem Saisonstart nicht

In den Wochen vor dem Formel-1-Saisonstart müssen nicht nur die Formel-1-Piloten ihre Vorbereitung intensivieren. Auch die Mechaniker haben alle Hände voll zu tun.

Kaum ein Formel-1-Aussenseiter kann sich vorstellen, was sich in diesen Tagen und Wochen hinter den Kulissen der Formel-1-Teams abspielt. In den Werken der Rennställe gehen die Lichter nicht mehr aus, denn der Zeitplan ist in diesem Jahr besonders knapp. Die Ingenieure müssen nicht nur ein neues Auto entwerfen, sie müssen auch die neue V6-Turbo-Antriebseinheit darin unterbringen, und zwar so, dass das ganze System auch ohne Probleme läuft.

Doch nicht nur die grossen Denker der Teams sind nun gefragt, auch die fleissigen Schrauber müssen Extra-Schichten einlegen, wie ein langjähriger McLaren-Mechaniker verrät: «Alle Abteilungen arbeiten auf Hochtouren, denn wir müssen ja nicht nur ein neues Auto bauen, sondern auch die ganze Boxeneinrichtung daran anpassen – etwa die Gebläse, die wir zur Kühlung der Bremsen verwenden. Es wird also niemandem langweilig...»

Der McLaren-Schrauber verrät weiter: «Meist kommt das Chassis 02 zuerst in der Aufbau-Abteilung an, denn die Nummer 01 muss für gewöhnlich direkt die obligatorischen Crash-Tests des Automobilweltverbands FIA bestehen. Es ist eher selten so, dass zu diesem Zeitpunkt schon alle Teile fertig sind. Die Dinge ändern sich in der Formel 1 so schnell, dass neue Teile oft mehrmals durch Weiterentwicklungen ersetzt werden, bevor sie überhaupt erstmals ans Auto geschraubt werden.»

Auch interessant: Der Aufbau  eines Formel-1-Rennwagens dauert zu Saisonbeginn wesentlich länger als im Spätsommer, wenn ein Formel-1-Renner in knapp 24 Stunden zusammengeschraubt werden kann. Zu Beginn, wenn die Teile fehlen oder noch angepasst werden müssen, kann sich das über Wochen hinziehen.

Oft verbringen die Mechaniker ganze Tage damit, Aufhängung und Steuerung perfekt einzupassen, nur um das ganze Konstrukt danach wieder auszubauen, weil das Chassis lackiert werden muss. Diese – für die Mechaniker teilweise sehr frustrierende – Arbeit ist sehr wertvoll, denn beim ersten Aufbau machen sich für gewöhnlich auch die ersten Fehler bemerkbar.

Der McLaren-Mitarbeiter verrät: «Einer der wichtigsten Momente – vor allem in diesem Winter – ist das erste Anfeuern des Motors und der erste Getriebe-Check. Als es bei uns in Woking soweit war, versammelte sich nahezu die komplette Mannschaft um den neuen Antriebsstrang, um den neuen Sound zu hören und den Startschuss zur neuen Formel-1-Ära mitzuerleben. Dabei werden meist nicht nur Motor und Getriebe erstmals getestet, sondern auch alle anderen Onboard-Systeme.»

Auch nach Start der Vorsaison-Tests gibt es keine Atempause für die Mechaniker: «Obwohl das Reglement eine obligatorische Nachtruhe vorschreibt, arbeiten wir Mechaniker und auch die Ingenieure bis tief in die Nacht hinein. Verschiedene Fahrzeug-Teile werden konstant gecheckt und ausgewechselt, und am Abend wird alles auf Risse oder Bruchstellen untersucht. Manche Teile werden dann auch ausgewechselt, und die gebrauchten Komponenten zur Untersuchung ins Werk zurückgeschickt. Es ist ganz wichtig, dass man die Abnutzungserscheinungen in dieser Entwicklungsphase genau beobachtet, denn das Team muss für alle Schlüsselteile einen Laufzeiten-Plan für die Saison aufstellen.»

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