Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Valentino Rossi: «Mir gefällt diese Formel 1 nicht»

Von Mathias Brunner
Valentino Rossi bei einem Test mit Ferrari

Valentino Rossi bei einem Test mit Ferrari

Vor Jahren wurde über einen Wechsel von Motorrad-Superstar Valentino Rossi auf vier Räder spekuliert. Heute ist der 35-Jährige froh, dass er nicht Formel 1 fahren muss.

Die neue Formel 1 gibt viel zu reden, und einer, der sich ebenfalls so seine Gedanken gemacht hat über Turbo-Technik, Spritsparen und Mehrfach-Energierückgewinnung, ist der neunfache Motorrad-Champion Valentino Rossi.

Rossi hatte seit 2004 mehrfach für Ferrari getestet und dabei in Fiorano und Mugello eine gute Figur gemacht. Immer wieder wurde darüber spekuliert, ob es zum sensationellen Wechsel von zwei auf vier Räder kommen würde.

Heute dürfte Rossi froh sein, ist er der MotoGP-Serie treu geblieben. Im Rahmen des Qatar-GP – Saisonbeginn der Zweiräder an diesem Wochenende – sagt der Italiener: «Ich habe mir von dieser Formel 1 mit all ihren neuen Regeln etwas anderes erwartet, ich finde sie fad. Was mich angeht, so sollten Autos wie Motorräder genügend Sprit an Bord haben, um volle Kanne fahren zu können. Mir gefällt die Tendenz in der MotoGP ebenfalls nicht, das sind doch alles nur Fingerübungen für die Techniker.»

Rossi bemängelt, dass auch in der MotoGP-Serie viele neue Regeln eingeführt wurden, welche das Verständnis der Fans nicht unbedingt fördern dürfte.

Zur Erinnerung für Formel-1-Fans, die mit MotoGP-Regeln nicht sattelfest sein sollten: Ab 2014 ist bei den Zweirädern die so genannte «Claiming Rule» durch die Open-Regel ersetzt. Unter den Open-Bedingungen starten Teams, wenn sie das Einheitssteuergerät (ECU) von Magneti Marelli nutzen. Ausserdem sank die zulässige Spritmenge für die Werksteams von 21 Liter auf 20 Liter Tankinhalt pro Rennen sowie die Anzahl der Motoren von 6 auf 5 pro Saison.

Zusätzlich dürfen die Fahrer, die unter den Open-Regeln starten, weichere Hinterreifen als die Werksteams einsetzen. Im Gegensatz zu den Werksteams ist auch die Motorenentwicklung nicht eingefroren. Die Benzinmengen (24 Liter) und die Anzahl der Motoren (12 pro Saison) bleiben für die Open-Teams, wie im Vorjahr, unverändert.

Da das eigentliche Werksteam von Ducati sich ebenfalls dazu entschieden hat, unter Open-Regeln zu starten, sahen sich die Regelhüter zu Anpassungen gezwungen. Es können nun alle Teams die Vorteile des Open-Formats nutzen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das betreffende Team im Vorjahr keinen Sieg bei trockenen Bedingungen eingefahren hat.

Da das auf das Ducati-Team zutrifft, kommen sie zu Beginn dieser Saison in den Genuss aller Vorzüge der Open-Regel. Eine Einschränkung gibt es dennoch. Sollte es einem Open-Team gelingen, in der Saison 2014 zusammengerechnet einen Sieg, zwei zweite Plätze oder drei Podestplätze im Trockenen einzufahren, wird das Spritlimit auf 22 Liter gesenkt. Sollten gar drei Saisonsiege eingefahren werden, verlieren sie das Recht auf die weicheren Hinterreifen.

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