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Räikkönen: «Neuer Ferrari-Chef schafft kein Wunder»

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen beim Malaysia-GP mit Stefano Domenicali

Kimi Räikkönen beim Malaysia-GP mit Stefano Domenicali

Ferrari-Star Kimi Räikkönen sieht im Gruppen-Interview den Wechsel bei der Teamführung pragmatisch: «Ich wüsste nicht, wie ein neuer Chef quasi Nacht die Wende bringen soll.»
Kimi, die grosse Nachricht bei Ferrari ist die Ablösung von Teamchef Stefano Domenicali. Wie hast du reagiert?

Jeder war etwas überrascht, auch ich, aber so wie ich es verstehe, war das Stefanos eigene Entscheidung. Wenn er sich wohler fühlt zu gehen, dann stimmt das für mich, und das Leben geht weiter. Traurig bin ich trotzdem, weil er ein fabelhafter Kerl ist. Wir haben lange zusammen gearbeitet, ich kenne ihn gut. Wir sind auch stets in Kontakt geblieben, als ich zwischendurch nicht für Ferrari fuhr. Aber nochmals: So ist halt das Leben, und ich bin sicher, das Team kann mit dieser Situation umgehen.

Spielt es keine Rolle, dass der neue Chef keine Rennerfahrung hat?

Er hat grossartige Leute um sich herum, er wird viel Hilfe bekommen. Also kann ich mir nicht vorstellen, dass er Probleme haben wird. Ich bin sicher, er wird uns vorwärts treiben, aber ich bin auch sicher, dass er als neuer Chef nicht quasi über Nacht die Wende bringen kann, er schafft kein Wunder. Wir wissen, wo es bei uns im Argen liegt, wir arbeiten daran, und das geht nicht von heute auf morgen.

Wie lange dauert es dann?

Wir verbessern uns Stück um Stück. Das Problem dabei ist, dass die Gegner leider auch immer besser werden. Also müssen wir nicht nur unsere Schwierigkeiten lösen, wir müssen auch effizienter entwickeln als die Konkurrenz. Wir packen das. Wie schnell es geht, das kann ich nicht sagen.

Wo müsst ihr am meisten zulegen?

Überall. Motorleistung, Aerodynamik, überall. Alle Bereiche der Antriebseinheit müssen verbessert werden, einschliesslich der Elektronik. Allerdings ist Bahrain vom Pistenlayout her auch eine jener Strecken gewesen, die Gift für unser Auto sind. Hier in China sollte es besser laufen.

Wenn wir wissen, wie gut Mercedes derzeit ist – könnte es bis in die zweite Saisonhälfte dauern, bis man die Silberpfeile herausfordern kann?

Schwer zu sagen. Die neuen Regeln haben enormen Raum für Verbesserungen eröffnet. Da kannst du auf einmal Riesenschritte tun. Aber die anderen können das auch. Wir wissen, wo wir den Hebel ansetzen müssen. Wir wissen nicht, was die Konkurrenz so treibt.

Die Fahrervereinigung GPDA ist in Sachen ausstehender Gehälter aktiv geworden. Wo stehst du da, was deinen früheren Rennstall angeht?

Ja, die GPDA hat ein Zeichen gegeben, aber ich weiss nicht, was sich daraus entwickelt oder ob das hilft. Ich weiss nur, dass ich keine Luft habe, über dieses Thema zu sprechen.

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