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Kimi Räikkönen (Ferrari): Wieso ist Alonso schneller?

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen: Wieso hat er mit dem Ferrari immer wieder Probleme?

Kimi Räikkönen: Wieso hat er mit dem Ferrari immer wieder Probleme?

Der Finne Kimi Räikkönen tut sich mit dem Turbo-Ferrari F14 T schwer – im vierten Abschlusstraining setzte es die dritte Niederlage, in keinem GP lag Kimi vor Alonso! Wieso?

Der erste Gradmesser ist immer der eigene Stallgefährte. Wenn wir uns die Duelle in den bisherigen Qualifyings und Rennen samt Klassement und bester Rennrunden in aller Ruhe anschauen, sieht es für Kimi Räikkönen düster aus: Zehn Duelle, acht Niederlagen!

In Australien errang Fernando Alonso Startplatz 5 (Kimi nach Unfall Zwölfter), im Rennen wurde der Spanier Vierter, der Finne kam auf Platz 7 ins Ziel. Alonso fuhr die drittschnellste Rennrunde, Räikkönen taucht in jener Tabelle auf Rang 10 auf.

In Malaysia startete Alonso von Startplatz 4, Kimi war Sechstschnellster. Im Rennen gab es erneut einen vierten Platz für Fernando, Kimi hatte Pech (Hinterreifen von Magnussen aufgeschlitzt). Wieder drittbeste Rennrunde für Alonso, Kimi Siebtschnellster.

In Bahrain konnte sich Kimi erstmals vor Alonso qualifizieren (Sechster und Zehnter), im Rennen jedoch drehte das Fernando wieder um: Neunter, unmittelbar vor Räikkönen. Dieses Mal war Kimi jedoch der schnellere Mann im Rennen (achtbeste Rennzeit, Alonso nur auf Platz 12).

In China nun erneut eine Quali-Niederlage für Kimi, schlimmer noch: Zum dritten Mal von vier GP-Wochenenden nicht unter den schnellsten Zehn!

Pat Fry, der leitende Ingenieur von Ferrari, nimmt den Finnen in Schutz: «Räikkönen hat gestern wegen eines Problems das ganze Training verloren, also Folge davon konnte er nicht ideal mit der Abstimmung arbeiten. Und daher war die Fahrzeugbalance nicht gut.»

Das scheint ein Leitthema bei Ferrari zu sein: Gibt es Probleme, so tauchen die fast immer am Wagen von Räikkönen auf. Ist da nur ein Zufall?

Verständlich, dass die Laune von Kimi nicht die Beste ist: «Diese beiden Tage waren schwierig. Beim letzten Lauf in Quali-Teil 2 habe ich im letzten Sektor einen Fehler gemacht. Das Handling des Wagens war unkonstant. In einigen Teilen der Strecke lag der Wagen gut, in anderen nicht. Gestern nicht zu fahren, hat gewiss nicht geholfen. Zudem gab es ein Schaltproblem.»

Kimi Räikkönen geht der Ruf nach, Mankos bei der Abstimmung mit seinem überragenden Talent wettzumachen. Aber diesen Ruf hat der Formel-1-Champion von 2007 nicht ganz zu Recht. Über das Talent müssen wir uns nicht streiten, aber die Wahrheit ist, dass Kimi mit der Abstimmung seines Wagens sehr pingelig ist. Und wenn der Ferrari wieder mal eine Macke hat und steht, dann fehlt Räikkönen die Zeit, um all jene Abstimmungsdetails auf die Reihe zu bekommen, um wirklich schnell zu fahren.

Das gilt auch für den Umgang mit der elektronisch gesteuerten Hinterradbremse, mit der sich der Weltmeister von 2007 seit den Wintertests schwerer tut als Räikkönen.

Kimi derzeit hinter Fernando, das lässt sich also auf vier Bereiche eindampfen: Erstens hatte Räikkönen schlicht und ergreifend mehr Pech – sei dies in Sachen Standfestigkeit, sei dies in Sachen Zweikämpfen.

Zweitens war die Fehlerquote von Kimi bislang höher als jene von Alonso.

Drittens kommt Alonso mit der Bremse besser klar.

Irgendwann wird sich das normalisieren. Und dann wird Kimi Räikkönen auf Augenhöhe mit seinem Stallgefährten fahren.

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