Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Horner: «Sebastian Vettel wird zurückschlagen»

Von Adam Cooper
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Am Ende des Tages fahren beide Piloten für das Team, und das wissen sie auch»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Am Ende des Tages fahren beide Piloten für das Team, und das wissen sie auch»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist überzeugt, dass Formel-1-Star Sebastian Vettel seine Reifensorgen in den Griff bekommen wird und erklärt: «Ich verstehe, dass Seb die Stallorder erst nicht befolgen wollte.»

Die aktuellen Probleme von Sebastian Vettel haben nicht nur die Formel-1-Fans überrascht. Auch Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner gestand nach dem China-GP: «Offenbar macht Seb derzeit eine schwierige Zeit durch, weil sein Gefühl fürs Auto noch nicht stimmt. Er ist unglaublich sensibel, wenn es um die Fahrzeugabstimmung geht. Deshalb ruiniert er sich die Reifen schneller als andere. Das ist sehr ungewöhnlich für Seb, der mit den Porellis immer gut zurecht kam. Es ist wirklich aussergewöhnlich, dass er die Reifen schneller durchbringt als der Durchschnitt.»

Trotzdem bereitet das Formtief des jüngsten vierfachen Weltmeisters der Formel-1-Geschichte dem 40-jährigen Brite keine allzu grossen Sorgen: «Das ist nur ein Produkt seiner Probleme, die er derzeit hat, sobald wir diese gelöst haben, wird Seb zurückschlagen.»

Auch dass sich Vettel erst weigerte, die in der 25. Runde des vierten Saisonlaufs in China ausgesprochene Stallorder zu befolgen, versteht Horner: «Sebastian Vettel ist ein Rennfahrer, und natürlich fragte er nach, auf welchen Reifen sein Teamkollege Daniel Ricciardo hinter ihm unterwegs war. Er wusste da auch nicht, dass er zu diesem Zeitpunkt eine andere Rennstrategie verfolgte, eben weil seine Reifen schneller durch waren. Sobald wir ihm gesagt hatten, dass wir Daniel im Gegensatz zu ihm nur zwei Mal zum Reifenwechsel an die Box rufen wollten, hat er es verstanden und ihn vorbeigelassen. Man konnte sehen, dass ihm schlicht das Tempo fehlte, um Daniel hinter sich zu halten. Es hätte also keinen Sinn gemacht, ihn aufzuhalten.»

Horner erklärt weiter: «Sebs Reifen waren zu diesem Zeitpunkt etwas älter als jene von Daniel, und das Problem war, dass sich hinter ihm keine Lücke ergab, in die er nach einem Reifenwechsel hätte reinstechen können. Und weil in den Daten sehen konnten, dass es wegen unseres Topspeeds auch auf frischen Reifen schwierig geworden wäre, die Gegner vor ihm zu schnappen, stellten wir seine Strategie schliesslich auch auf zwei Stopps um.»

Lob für Daniel Ricciardo

Das Oberhaupt der Weltmeister-Truppe verteidigt denn auch den Entscheid, eine Stallregie auszusprechen: «Wir versuchen natürlich, die Autos vor uns zu schnappen. Es geht nicht nur darum, gegeneinander anzutreten. Am Ende des Tages fahren beide Piloten für ein Team, und das wissen die Beiden auch. Wir wollen natürlich das Maximum aus unseren Möglichkeiten machen, und die beste Chance ergab sich im China-GP mit Daniel.»

Horner lobt den Red Bull Racing-Aufsteiger in den höchsten Tönen: «Dan hat einen unglaublich guten Job gemacht. Er hat uns mit seiner Leistung das ganze Wochenende über beeindruckt. Er war wirklich aussergewöhnlich stark in den ersten vier Grands Prix in dieser Saison. Und er wirkt so ruhig, wenn er im Auto sitzt. Sein Feedback ist unglaublich, wenn er am Boxenfunk spricht, könnte man meinen, er trinkt gerade einen Kaffee, vor allem, weil wir jetzt keinen Motorenlärm mehr hören. Und er hat Spass am Rennfahren und am Dasein als GP-Pilot. Er fährt gerne für das Team.»

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