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Williams-Crashpiloten Massa & Bottas: Wer hat Schuld?

Von Mathias Brunner
Die Williams-Fahrer Massa und Bottas hatten vieles zu berichten

Die Williams-Fahrer Massa und Bottas hatten vieles zu berichten

Sowohl Massa als auch Bottas legten sich nach wenigen Metern mit Gegnern an, der Brasilianer mit Alonso, der Finne mit Rosberg. Will das Williams-Duo ein Spitzenergebnis erzwingen?

Der China-GP war zwar nicht der grosse Knaller wie das Rennen in Bahrain, aber viel zu reden gibt es trotzdem – nicht zuletzt dank Williams: Schon nach wenigen Metern legten sich beide Fahrer des drittältesten Formel-1-Rennstalls (nach Ferrari und McLaren) mit Rivalen an – Massa rumpelte in den Ferrari seines früheren Stallgefährten Fernando Alonso, Bottas touchierte den Silberpfeil von Nico Rosberg.

Die Fahrer sahen die Situation so.

Felipe Massa: «Ich hatte einen guten Start, dann fühlte ich Kontakt mit dem Wagen von Fernando. Zum Glück war mein Renner nicht beschädigt.»

Alonso: «Kontakt ist gut, das war ein harter Schlag! Ich konnte von Glück reden, dass der Ferrari das verkraftet hat.»

Für Sky-TV-Experte Martin Brundle ist klar: «Kurz nach dem Start so vehement die Linie zu wechseln, das ist mindestens etwas optimistisch. Wenn du das tust, dann hast du eine 50:50-Chance, dass du einen Gegner triffst. Aus der Bordkamera von Alonso ist zu sehen, dass er seine Linie ganz normal hält. Das ist hundertprozentig die Schuld von Massa.»

Über die Kollision mit Rosberg sagt Valtteri Bottas: «Ich habe mir vorhin eben eine Auftzeichnung angesehen. Gleich nach dem Start war ich der Überzeugung, dass Nico einfach zu weit nach aussen getragen worden war. Aber auf den TV-Bildern ist zu sehen, dass er seine Vorderräder im Duell mit Felipe hat blockieren lassen, daher rutschte er von der Linie und in mich hinein, eben als ich ihn überholen wollte. Es war eine unglückliche Situation. Ich schätze, ich hätte das Rennen in der Nähe von Hülkenberg beenden können.»

Nico Rosberg meint: «Nach dem Start ging es voll zur Sache, und wenn so viele Autos auf kleinem Raum zusammen liegen, dann kann so etwas schon mal passieren. Ich war einfach froh, dass mein Mercedes gehalten hat.»

Hier urteilt Martin Brundle: «Ich glaube, Nico Rosberg war so darauf konzentriert, zu beobachten, was an der Innenseite der Kurve passiert, dass er schlicht die Aussenseite vergessen hat. Bottas wiederum hat ihn gewiss gesehen. Hier würde ich sagen – ein Rennzwischenfall, beide haben gleich viel oder gleich wenig Schuld.»

Felipe Massa ist möglicherweise von seinem ungestümen Verhalten später im Rennen bestraft worden. Beim Reifenwechsel lagen zuerst die falschen Walzen bereit, dann liess sich das linke Hinterrad nicht richtig festzurren, jenes Rad also, das beim Duell mit Alonso den heftigen Schlag abbekommen hatte.

Rob Smedley, der leitende Techniker von Williams: «Ja, ein Zusammenhang ist möglich, das müssen wir aber erst noch in Ruhe ansehen.»

Massa fiel so weit zurück, dass keine Aussicht mehr auf WM-Punkte bestand.

Felipe später: «Wenn du nach so einem Boxenstopp als Letzter wieder auf die Bahn kommst, ist es etwas schwierig, noch Punkte zu holen. Aber ich verlasse China nicht unglücklich. Das Rennwochenende hat gezeigt, dass wir Fortschritte gemacht haben, das ist der wichtige Eindruck hier in Shanghai.»

Valtteri Bottas holte schliesslich für Williams die Kastanien aus dem Feuer: Rang 7. Der Finne meinte: «Trotz dem Rumplers zu Beginn war es ein gutes Rennen. Ich musste das ganze Rennen ohne Datenübermittlung fahren, das hat meine Aufgabe nicht einfacher gemacht.»

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