Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Kritik von Niki Lauda: Berechtigt oder daneben?

Von Mathias Brunner
Niki Lauda und Toto Wolff mussten in der Box lange warteb bis es endlich weiterging

Niki Lauda und Toto Wolff mussten in der Box lange warteb bis es endlich weiterging

Formel-1-Champion Niki Lauda, Aufsichtsrat des GP-Rennstalls von Mercedes, hätte nach dem Sieg von Lewis Hamilton viel Grund zur Freude gehabt. Aber der Wiener grantelte.

Wer glaubte, dass Formel-1-Legende Niki Lauda nach dem Heimsieg seines Piloten Lewis Hamilton nur eitel Sonnenschein sein würde, der irrte sich gewaltig: der Wiener Aufsichtsrat des GP-Rennstalls von Mercedes war mit drei Aspekten dieses Rennens überhaupt nicht zufrieden, und das liess er, typisch für seine offene Art, auch jeden wissen, der es hören wollte.

Da war zunächst mal der Ausfall von Nico Rosberg, der einen Doppelsieg von Mercedes verhinderte. Der Defekt unterstreicht, was die Rennen in Kanada und Österreich zuletzt angedeutet hatten: der Silberpfeil ist so schnell wie eh und je, aber er ist auch brüchig.

Dann ist da der Funkverkehr zwischen Sebastian Vettel und Fernando Alonso, der Lauda auf die Palme brachte (mehr dazu lesen Sie HIER).

Und da ist die Rennpause nach dem Unfall von Kimi Räikkönen, mit der Lauda überhaupt nicht einverstanden ist.

Der Formel-1-Champion von 1975, 1977 und 1984 ist der Ansicht: «Die Formel 1 ist überreglementiert. Es war falsch, das Rennen eine geschlagene Stunde lang anzuhalten, das ist schlecht für unseren Sport. Es ist doch lächerlich, 60 Minuten lang keine Action auf der Bahn zu haben, nur weil die Leitschiene repariert werden muss.»

«Kimi hat einen Fehler gemacht, sein Ferrari ist in die Leitschiene geprallt. Ich bin sicher, kein Auto hätte die genau gleiche Stelle in genau der gleichen Weise noch einmal getroffen. Wenn so lange nichts passiert, dann stellen die Leute ihren Fernseher ab oder gehen nach Hause. Das ist nicht gut für die Formel 1.»

Die Rennveranstalter hatten freilich keine Wahl: es gehört zum GP-Sport, dass Sicherheit an erster Stelle kommt, und die Reparatur von beschädigten Leitschienen ist im Grand-Prix-Sport nichts Neues.

Ein früherer Fahrer wie Marc Surer, der sich zwei Mal bei Formel-1-Unfällen schwere Beinverletzungen zuzog, wäre damals froh gewesen, die Pistenbetreiber hätten es mit der Sicherheit so genau genommen oder die Autos wären so widerstandsfähig gewesen. Ein Motto des Baslers lautet: «Alles im Leben passiert zwei Mal, achtet mal darauf, ihr werdet staunen, wie oft das wirklich zutrifft.»

Aus dieser Sicht war die Reparatur völlig richtig: Nicht auszudenken, welcher Sturm der Kritik begonnen hätte, wäre die Stelle geblieben wie sie nach dem Kimi-Crash war und weitere Autos wären dort eingeschlagen – mit Möglicherweise gravierenden Folgen.

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