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FRIC-Show: Die Formel 1 schiesst ein neues Eigentor

Von Mathias Brunner
Die Bewegungen eines Rennwagens über Längs- und Querachse

Die Bewegungen eines Rennwagens über Längs- und Querachse

Die Fussball-WM ist vorbei, da muss der Grand-Prix-Sport die Rolle des Storylieferanten übernehmen. In Sachen Aufhängungssystem FRIC und Hockenheim-GP erleben wir ein Eigentor – mit Anlauf.

Der Formel-1-Sport gerät (wieder einmal) aus den falschen Gründen in die Schlagzeilen. Das Aufhängungssystem FRIC (front and rear interconnected) sorgt bei den Rennställen und auch bei den Fans für heisse Köpfe. Durchaus möglich, dass wir ein Wochenende erleben, bei dem ein Technikstreit im Mittelpunkt steht und nicht spannender Motorsport.

Hier kurz, worum es geht: FRIC ist ein cleveres Aufhängungssystem, das die Aufhängungen rundum vernetzt. Eine Hydraulik wirkt aus Ausgleicher von Fahrzeugbewegungen über die Längs- und Querachsen – gieren (englisch: yaw), nicken (pitch), rollen (roll). FRIC sorgt dafür, dass der Wagen gleichmässiger liegt, und dann kann sich die Aerodynamik besser entfalten.

Schon im Rahmen des Silverstone-GP war den Rennställen mitgeteilt worden, dass der Autoverband FIA dem System einen Riegel schieben werde. Beim anschliessenden Silverstone-Test fuhren einige Teams probeweise ohne FRIC.

Wieso ein Verbot? Charlie Whiting – Rennleiter, Sicherheitsdelegierter und technischer Ansprechpartner der Teams in Personalunion – liegen zahlreiche Pläne der Rennställe vor, was deren FRIC-Konstruktionen für 2015 angeht, und dem Briten gehen sie zu weit.

Das Timing und die Vorgehensweise der FIA verbünden jedoch Rennställe und Fans in ihrem Unwillen.

Völlig richtig lautet der Tenor in den sozialen Netzwerken: Warum handelt der Autoverband erst jetzt? Wieso ein Verbot mitten in der Saison? Natürlich machte da schnell der Vorwurf die Runde, die derzeit besten Autos (Mercedes, Williams, Red Bull Racing) sollen zu Gunsten anderer eingebremst werden.

Die FIA wehrt sich gegen diesen Vorwurf und erwidert, nun sei der richtige Zeitpunkt zu handeln, bevor die Technik ausufere.

Viele Fans schütteln dennoch den Kopf: Denn die FIA schiebt sogar die Verantwortung von sich weg. Der Autoverband schlug allen Ernstes vor – sollten sich sämtliche Teams darauf einigen, dass gegen das nunmehr als bewegliches aerodynamisches Hilfsmittel eingestufte FRIC nicht protestiert werde, dann könne das Aufhängungssystem bis zum Schluss der Saison straffrei verwendet werden.

Da sich die Neidgesellschaft Formel-1-Teams jedoch bei Verhandlungen nicht einmal über die Tischform einigen kann, geschweige denn über Sachfragen, war abzusehen: eine solche Einigkeit wird es nicht geben.

Als erstes Spitzenteam hat inzwischen McLaren bestätigt: FRIC wird in Deutschland nicht verwendet. Es ist zu erwarten, dass Teams wie Mercedes und Red Bull Racing dem Beispiel folgen, bestätigt ist das aber noch nicht.

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