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Mika Häkkinen: «Räikkönen verschafft Alonso Vorteile»

Von Petra Wiesmayer
Macht Kimi Räikkönen eine schlechte Situation noch schlimmer?

Macht Kimi Räikkönen eine schlechte Situation noch schlimmer?

Mika Häkkinen glaubt, dass Kimi Räikkönen einen großen Fehler gemacht hat – neben der Strecke. Der Ferrari-Pilot hätte nie sagen dürfen, dass er Ende 2015 aufhören will, findet der Ex-Formel-1-Pilot.

Vor knapp zwei Wochen sagte Kimi Räikkönen in Silverstone, dass Ferrari wohl sein letztes Team in der Formel 1 sein und er seinen Helm nach Auslaufen seines Vertrags Ende 2015 wahrscheinlich an den Nagel hängen werde. In Mika Häkkinens Augen hat der sonst so wortkarge Finne mit dieser Aussage einen Riesenfehler gemacht.

«Jeder macht, was er für richtig hält, aber meiner Meinung nach war das taktisch wirklich nicht besonders klug», schreibt der Weltmeister von 1998 und 1999 in seinem Blog für Hermes. «Wenn die Mechaniker und alle anderen wissen, dass ein Fahrer die Absicht hat, seine Jacke in eineinhalb Jahren an den Nagel zu hängen, dann wird der Stall sich danach mehr um einen anderen Fahrer kümmern, in diesem Fall um Fernando Alonso.»

Jetzt schon ans Aufhören zu denken sei sicher auch nicht förderlich für Räikkönens Psyche, vermutet der 45-Jährige. «Wenn man an Aufhören denkt, wirkt sich das negativ auf die Motivation aus. Dann kann man sich auch nicht mehr ganz auf die vielen Dinge konzentrieren, die in der Formel 1 zu beachten sind.» Der Unfall in Silverstone, habe mit den Überlegungen des 34-Jährigen aber sicher nichts zu tun, glaubt Häkkinen.

«Silverstone hat eine gute Bahn, aber warum um alles in der Welt ist gerade dort, wo Kimi auf die Bahn zurückfuhr, so eine große Bodenwelle? Wenn ein Formel-Wagen bei der Geschwindigkeit den Bodenkontakt verliert, kann kein Fahrer das Fahrzeug mehr kontrollieren. Ohne diese Delle wäre es in der Tat nicht zu dem Unfall gekommen», schreibt er weiter und nimmt Räikkönen in Schutz. «Wenn Kimi gewusst hätte, dass da eine große Bodenwelle ist, hätte er sicher Tempo herausgenommen. Der Start war gerade erst vorbei und ein Fahrer ist voller Adrenalin, da will er sich nicht zurücknehmen. Ich will Kimi nicht rügen. Diese Delle dort hat Schuld.»

Geradezu schwärmerisch äußert sich Häkkinen dagegen über einen weiteren Finnen in der Formel 1: Valtteri Bottas, der schon seit seinem Einstieg in die Königsklasse als großes Talent gehandelt wird. Dem gerecht werden konnte der Williams-Pilot allerdings erst in seiner zweiten Saison. Seit Beginn des Jahres beendete er – außer bei seinem Ausfall in Monaco – jedes Rennen in den Punkten und stand in Österreich und Silverstone als Dritter und Zweiter auf dem Podium.

«Valtteri schafft es, dem Rennstall Balance und Zusammenhalt zu geben, so dass die Entwicklung des Autos gut vorangeht. Das sieht man bei Williams, der im Moment der zweitbeste Rennstall ist», lobt der Doppelweltmeister seinen Landsmann. «Wenn ein Fahrer von Platz 14 auf Platz 2 gelangt, dann kann man sagen, ein besseres Resultat ist nicht zu erreichen mit einem Auto, das nicht das allerschnellste ist. Eine großartige Leistung!»

Bottas wäre trotz seiner jungen Jahre sehr professionell, würdigt Häkkinen die Arbeitsweise des 24-Jährigen. «Valtteris Kommunikation mit dem Rennstall ist wirklich professionell. Über den Teamfunk hört man nie irgendwelches Gemurmel, sondern stets sachliche Ansagen und Fakten. Das hilft dem Stall sehr, während des Rennens Entscheidungen zu treffen.»

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