Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Qualifying: Feuer, rote Flagge, Nico Rosberg auf Pole

Von Vanessa Georgoulas
Nico Rosberg sicherte sich auf dem Hungaroring die dritte Pole-Position in Folge

Nico Rosberg sicherte sich auf dem Hungaroring die dritte Pole-Position in Folge

Während Mercedes-Pilot Nico Rosberg im Qualifying auf dem Hungaroring seine dritte Pole in Folge eroberte, musste dessen Teamkollege Lewis Hamilton einen bitteren Ausfall hinnehmen.

Das Qualifying auf dem Hungaroring hatte kaum begonnen, da war es für Lotus-Pilot Pastor Maldonado schon wieder vorbei: Der Venezolaner musste seinen Dienstwagen abstellen, nachdem er sich auf seiner Installationsrunde in Kurve 5 verbremst hatte. Kurz darauf bekam der Barcelona-Sieger von 2012 prominente Gesellschaft in der Gruppe der Pechvögel.

Pole-Position-Anwärter Lewis Hamilton beendete seine Installationsrunde mit einem brennenden Heck. Der Mercedes-Pilot funkte erst: «Jungs, es brennt» und wenig später: «Ich kann nicht anhalten.» Ex-GP-Pilot und SkyTV-Experte Martin Brundle erklärte: «Das deutet darauf hin, dass beim Feuer die Hydraulik beschädigt wurde. Das Feuer wird grossen Schaden angerichtet haben.»

Der Brite weiss, dass sein Landsmann im GP auf dem überholfeindlichen Kurs bei seiner Aufholjagd vom Ende des Feldes kein leichtes Spiel haben wird:«Es ist eines, in Hockenheim von hinten nach vorne zu fahren, aber es ist etwas ganz Anderes, das auf dem Hungaroring zu schaffen. Das wird für Lewis ganz schwierig.»

Bitteres Aus für Kimi Räikkönen

Dass bei den anschliessenden Bergungsarbeiten ein Mercedes-Mechaniker den Streckenposten zeigte, wo sie mit ihren Feuerlöschern hinzielen müssen, könnte gemäss Marc Surer für Diskussionen sorgen. Der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige Sky Sport-TV-Experte betont aber: «Eigentlich ist das nicht erlaubt, die Mechaniker dürfen nicht über die weisse Linie, um ihren Fahrern zu helfen. Aber hier geht es um das Auto, die Mercedes-Leute wissen ja am Besten, wo man hinblasen muss, um das Feuer zu löschen. Das wird sicher Diskussionen geben, aber in meinen Augen ist das okay.» Kurz darauf gab Mercedes bekannt: Ein Leck in der Benzinleitung hatte den Brand verursacht.

Das erste Qualifying-Segment forderte noch ein prominentes Opfer: Ferrari-Star Kimi Räikkönen durfte zusehen, wie er in den letzten Sekunden von Marussia-Ass Jules Bianchi vom 16. Platz in die Verlierer-Gruppe verdrängt wurde. «Unglaublich», schimpfte Surer, «die haben ihm schon in Silverstone das Qualifying versaut.» Der Schweizer räumte aber auch ein: «Natürlich hat der Fahrer da auch ein Wörtchen mitzureden. Er hätte fordern können, noch einmal auf Zeitenjagd zu gehen.»

Während sich Toro Rosso-Fahrer Jean-Eric Vergne dank des Reifensparens der Konkurrenz über den ersten Platz im Zwischenklassement freuen durfte, war das Stechen um die Startaufstellung auch für Marussia-Pechvogel Max Chilton – der durch ein Benzindruckproblem eingebremst wurde – sowie das Caterham-Duo Kamui Kobayashi und Marcus Ericsson gelaufen.

Q2: Noch mehr Ausfälle

Das nächste Opfer der Technik war Force India-Pilot Sergio Pérez. Der 24-Jährige aus Guadalajara fiel einem Leck im Hydraulik-System zum Opfer und musste seinen Dienstwagen vorzeitig abstellen und sich am Ende mit dem 13. Platz begnügen.

Auch Daniil Kvyat hatte kein Glück. Der 20-jährige Russe war auf bestem Weg, Nico Hülkenberg aus der Top-Ten zu verdrängen, als er sich in Kurve 12 drehte. So musste sich der Toro Rosso-Neuling mit dem undankbaren elften Rang begnügen. Doch Surer tröstete: «Es scheint, als ob er da etwas zu weit in den Dreck gekommen ist. Das ist natürlich ärgerlich, aber das darf einem so jungen Piloten auch einmal passieren.»

Auch für Sauber-Pilot Adrian Sutil (12.), dessen Teamkollege Esteban Gutiérrez (14.), Lotus-Pilot Romain Grosjean (15.) und Bianchi (16.) war das Qualifying gelaufen. Die zweite Zwischenbestzeit fuhr Rosberg, der sich im ersten Abschnitt noch mit der zweitschnellsten Runde hatte begnügen müssen.

Q3: Regen sorgt für Spannung

Pünktlich zum Stechen um die Top-Ten-Startplätze sorgte der einsetzende Regen für Hektik in der Boxengasse. Surer erklärte: «Man muss jetzt eine Zeit setzen, weil man nicht weiss, ob sich die Streckenbedingungen verschlechtern. Es ist sehr clever von Rosberg, sich gleich vorne an der Boxengasse anzustellen, um freie Bahn zu haben. Allerdings kann er so nicht bei den Gegnern abschauen, wo die nassen Stellen sind.»

Trotzdem kam der Silberpfeil-Pilot nicht dazu, seine erste Zeit in den Asphalt zu brennen. Er verbremste sich in der ersten Kurve und schaffte es gerade noch, seinen Silberpfeil abzufangen. McLaren-Rookie Kevin Magnussen hatte hinter ihm weniger Glück und rutschte mit viel Tempo in die Reifenstapel. Der junge Däne funkte auf Nachfrage: «Es geht mir gut, ich bin okay.» Die Enttäuschung war dem ehrgeizigen Blondschopf aber anzuhören.

Surer analysierte. «Magnussen hat später gebremst, er ist mit mehr Risiko in die Kurve. Angebremst hat er schon richtig, aber er ist dann links rausgerutscht. Schade, er war richtig gut unterwegs. Immer schneller als Jenson Button.»

Am Ende blieb Rosberg der schnellste Mann im Feld. Der Mercedes-Pilot distanzierte Vettel um 0,486 sec und sicherte sich damit die dritte Pole-Position in Folge. Hinter Vettel belegte Williams-Pilot Valtteri Bottas den dritten Platz vor Daniel Ricciardo, Ferrari-Star Fernando Alonso, Williams-Fahrer Felipe Massa, Button, Vergne, Hülkenberg und Magnussen.

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