Arbeitsgruppe Popularität unnütz? Gipfel vertagt
Wer wird für die Arbeitsgruppe Popularität am Tisch sitzen?
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Mona Wyler aus Basel wissen: «Ich habe gehört, dass der erste Termin für die Sitzung der «Popularity Working Group» verschoben worden sei – weil Mercedes-Teamchef Toto Wolff wohl einen Arzttermin hatte. Wann tagt denn nun diese Gruppe?»
Zwei Termine in der vergangenen Woche sind tatsächlich geplatzt. Nun ist ungewiss, wann sich Marco Mattiacci von Ferrari, Toto Wolff von Mercedes, Christian Horner von Red Bull Racing, Vijay Mallya von Force India, Formel-1-Regelspezialist Charlie Whiting und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone überhaupt gegenüber sitzen.Erwogen werden Meetings im Rahmen der Grossen Preise von Belgien (24. August) oder Italien (7. September).
Es gibt zwei Gründe, wieso der Gipfel bislang nicht stattgefunden hat: Erstens waren die Beteiligten beschäftigt – Wolff laboriert an seinen Verletzungen vom Radunfall herum, Mallya war geschäftlich in Indien unterwegs, Ecclestone mit seinen Anwälten beim Münchner Prozess gebunden, Mattiacci ist mit der Reformation von Ferrari auch mit Arbeit zugeschüttet.
Vor allem jedoch spürte der clevere Formel-1-Promoter Ecclestone, dass der Zeitpunkt für den Gipfel falsch gewählt ist: Die Reaktion auf eine eventuelle Einbindung des früheren Renault-Teamchefs Flavio Briatore waren mehrheitlich negativ, der Ungarn-GP erwies sich als Thriller, der den Gedanken ab absurdum führt, man müsse die Show namens Formel 1 verbessern, Ecclestone entging ebenfalls nicht, wie seine weiteren Vorschläge (Ballast für Siegerautos wie in der DTM, Zusatzpunkte für den Trainingsschnellsten vom Freitag) bei den Fans ungefähr so viel Begeisterung hervorrufen wie die doppelten WM-Punkte zum Finale von Abu Dhabi.
Unklar sind jetzt nicht nur Ort und Zeitpunkt des ersten Treffens, sondern auch die Zusammensetzung ist fraglich: Flavio Briatore braucht es nun wohl doch nicht, einige Teamchefs (wie Ron Dennis) schmollen, weil sie nicht eingeladen wurden, andere wurden angefragt und haben dankend abgelehnt. Einer sagte mir in Ungarn stellvertretend für diese Fraktion: «Schon die so genannte Strategiegruppe hat bislang nichts Vernünftiges zustande gebracht, warum sollte das einer Arbeitsgruppe Popularität gelingen?»