Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Monza: Lewis Hamilton auf der Pole Position

Von Petra Wiesmayer
Lewis Hamilton holte die Pole in Monza

Lewis Hamilton holte die Pole in Monza

In Monza holt sich Lewis Hamilton zum ersten Mal seit dem Grand Prix von Spanien die Pole Position vor Nico Rosberg. Sebastian Vettel wird Achter, Ferrari enttäuscht vor den heimischen Fans.

Aufatmen bei Mercedes vor dem Qualifying. Nico Rosbergs Auto war repariert und der Deutsche konnte am Zeittraining teilnehmen. Und auch für den Sonntag droht kein Ungemach. Das Getriebe des F1 W05 muss nicht gewechselt werden und Rosberg darf von dem Startplatz ins Rennen gehen, den er im Qualifying herausfährt. Verschwörungstheorien, die über Mittag zu Hauf im Internet die Runde machten, erteilte der Aufsichtsratsvorsitzende des Teams, Niki Lauda gleich mal eine Absage.

«Völliger Blössinn. Wieso sollten wir ihn nicht fahren lassen?», sagte der Österreicher bei RTL. Das Problem sei schlicht und einfach ein kaputter Sensor im Getriebe gewesen, der ausgetauscht wurde und keineswegs ein Versuch, zwischen den beiden Kampfhähne Rosberg und Lewis Hamilton von vorne herein etwa Platz schaffen, damit sich eine Szene wie in Spa nicht wiederholen könne.

Da da sich Wetter in Monza wie schon am Vormittag von seiner besten Seite präsentierte und kein Regen drohte,ließen sich viele Piloten Zeit, ins Qualifyings zum 65. Grand Prix von Italien zu starten. Eines der ersten Autos auf der Strecke war der Mercedes mit der Nummer 6. Nico Rosberg hatte immerhin einiges nachzuholen, da er am Vormittag aufgrund des Getriebeproblems gerade mal drei Runden fahren konnte.

Pechvogel Romain Grosjean

Gleich mit seiner ersten fliegenden Runde setzte Rosberg sich nach etwas mehr als fünf Minuten an die Spitze der Zeitenliste, wurde aber postwendend von seinem Teamkollegen Lewis Hamilton verdrängt und auch Felipe Massa in Williams war schneller als der Wiesbadener. In den nächsten Minuten setzte sich dann fort, was sich im dritten Training am Vormittag bereits angedeutet hatte: Die beiden Mercedes-Piloten und Valtteri Bottas und Felipe Massa in Williams wechselten sich an der Spitze ab.

Während sich an der Spitze die üblichen Verdächtigen tummelten, machte es Romain Grosjean spannend. Der Lotus-Pilot kam und kam nicht aus seiner Box und an seinem Auto wurde fleißig geschraubt. Erst zwei Minuten vor Ablauf des ersten Qualifying-Segments fuhr der französisch-schweizerische Doppelbürger auf die Strecke. Aber es reichte nicht. Am Ende schied er als 18. ebenso aus wie sein Teamkollege Pastor Maldonado. Der Venezolaner war als 17. geringfügig schneller als Grosjean und klagte über Getriebeprobleme. In seiner letzten schnellen Runde bekam er von seiner Box sogar die Anweisung, nicht mehr zu schalten, sondern in dem Gang zu Ende zu fahren, den er eingelegt hatte.

Im Gegensatz zu den tristen Minen bei Lotus herrschte bei Sauber nach den ersten 18 Minuten gute Stimmung. Esteban Gutiérrez hatte als 15. und auch Adrian Sutil als 16. den Sprung in die nächste Runde geschafft. Und auch beide Force-India-Piloten Nico Hülkenberg und Sergio Pérez waren eine Runde weiter. Den Rest des Tages zuschauen mussten jedoch beide Caterham-Fahrer und auch Max Chilton und Jules Bianchi im Marussia.

Q2: Enttäuschung für die Tifosi

Der zweite Teil des Qualifyings begann erst einmal mit Warten. Einzig Nico Hülkenberg wagte sich relativ bald auf die Strecke, der Rest der verbliebenen 16 Fahrer griff erst zehn Minuten vor Ende ein und Nico Rosberg blies zum Angriff. Mit einer Zeit von 1,24.682 Minuten fuhr er die bis dahin schnellste Zeit des Wochenendes und setzte sich an die Spitze. «Das ist schon mal eine echte Hausnummer», meinte auch RTL-Experte Christian Danner. Noch schneller war wenig später aber Lewis Hamilton, der den Deutschen um mehr als eine Zehntel Sekunde unterbot.

Gleich hinter den Mercedes setzte sich weiter das Williams-Duo fest. Mit Valtteri Bottas und Felipe Massa konnte auch Fernando Alonso im Ferrari nicht mithalten und hinkte als Fünfter eine knappe halbe Sekunde hinter dem Brasilianer hinterher. Der Ferrari machte Alonso besonders in den schnellen Kurven wie der Parabolica zu schaffen, in denen er heftig kämpfen musste, um den roten Renner überhaupt auf der Piste zu halten. Zumindest durfte der Spanier aber noch an Q3 teilnehmen, seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen blieb das versagt.

In letzter Sekunde wurde der Finne zur großen Enttäuschung der Ferrari-Fans aus den Top Ten hinaus katapultiert, als McLaren-Pilot Kevin Magnussen sich auf Platz 10 setzte. Einen Rang vor Räikkönen platzierte sich Daniil Kvyat im Toro Rosso. Für ihn stand jedoch schon vor dem Qualifying fest, dass er seinen Startplatz nicht würde einnehmen dürfen. Toro Rosso baute an diesem Wochenende bereits die sechste Antriebseinheit in sein Auto ein und das ist verboten. Laut Reglement darf jeder Fahrer nur fünf Antriebsstränge pro Saison einsetzen, ansonsten setzt es Strafen. Für Kvyat bedeutet das, dass er in Monza in der Startaufstellung um zehn Ränge nach hinten, also auf Platz 21, versetzt wird.

Ebenfalls ausgeschieden waren der zweite Toro-Rosso Pilot Jean-Éric Vergne, beide Sauber von Adrian Sutil und Esteban Gutiérrez und auch Nico Hülkenberg im Force India. «Lief einfach schlecht. Vor der Parabolica war so viel verkehr, dass ich fast stehenbleiben musste», sagte Nico und meinte, auch das Timing seiner Runde hätte nicht gepasst. «DDann war die Temperatur aus den Reifen. Das Team hat da eigentlich den Überblick. Ist schon nervig, wenn es nicht so läuft», klang leichte Kritik an den Strategen an der Boxenmauer an.

Lewis Hamilton holt seine fünfte Pole des Jahres

Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Valtteri Bottas, Felipe Massa, Fernando Alonso, Sebastian Vettel, Sergio Pérez, Daniel Ricciardo und Kevin Magnussen machten dem Kampf um die 13. Pole Position des Jahres unter sich aus. Ganz genau gesagt traf das «Unter-sich-Ausmachen» aber nur auf zwei Piloten zu: Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Am nächsten kamen noch Valtteri Bottas und Felipe Massa im Williams, der Rest kämpfte um die Plätze 3 bis 10.

Am Ende hatte Lewis Hamilton die Nase knapp eine halbe Sekunden vor Nico Rosberg und holte die 36. Pole Position seiner Karriere, die fünfte in dieser Saison. Dahinter reihten sich Valtteri Bottas und Felipe Massa ein – die Einzigen außer Hamilton und Rosberg mit einer Zeit unter 1,25 Sekunden. Fünfter wurde Kevin Magnussen vor seinem Teamkollegen Jenson Button im McLaren. Fernando Alonso wurde enttäuschender Siebter vor Sebastian Vettel, der endlich auch mal vor seinem Teamkollegen landete. Daniel Ricciardo und Sergio Pérez werden von den Plätzen 9 und 10 in den Grand Prix von Italien 2014 starten.

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