Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Daniel Ricciardo 5.: «Eventuell ist Teamorder nötig»

Von Petra Wiesmayer
Daniel Ricciardo stiehlt Sebastian Vettel in diesem Jahr regelmäßig die Show

Daniel Ricciardo stiehlt Sebastian Vettel in diesem Jahr regelmäßig die Show

Nachdem er seinen Teamkollegen Sebastian Vettel schon zum zehnten Mal in diesem Jahr geschlagen hat, findet Daniel Ricciardo, dass der Heppenheimer ihm von nun an helfen sollte, Mercedes den Titel abzujagen.

Daniel Ricciardo ist in dieser Saison bisher der einzige Fahrer, der außer den Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg Rennen gewinnen konnte. Das schaffte der Red-Bull-Racing-Pilot in Italien zwar nicht, mit Platz 5 im Königlichen Park von Monza kam er aber wieder einmal vor seinem Temkollegen Sebastian Vettel ins Ziel.

«Platz 5 war so ungefähr das Ziel, das wir uns vor dem Rennen gesteckt hatten. Dazu war natürlich ein guter Start nötig», resümierte Daniel Ricciardo den Grand Prix von Italien aus seiner Sicht. «Am Start waren wir ziemlich weit hinten, das war natürlich nicht ideal. Da war es einfach wichtig, einen kühlen Kopf zu behalten.»

Und das sollte sich auszahlen. Ricciardo kämpfte sich durchs Feld nach vorne und kam am Ende als Fünfter ins Ziel. «Ich war zwar nicht übermäßig schnell, aber ich konnte die Reifen soweit schonen, dass die harte Mischung bis zum Ende gut hielt.» Dank der besseren Reifen konnte der 25-Jährige in der Endphase auch seinen Teamkollegen Sebastian Vettel überholen und ihm bis ins Ziel mehr als neun Sekunden abnehmen.

«Wir wussten, dass wir eine Chance haben würden und ich saß im Auto und grinste, als ich die ganzen Jungs hinter mir ließ», erzählte Ricciardo. «Ich hatte beim Bremsen vertrauen in das Auto und das hilft auf dieser Strecke hier. Es hat Spaß gemacht und, da wir am Start so weit hinten waren, mussten wir etwas unternehmen.»

Nach weiteren zehn WM-Punkten liegt Daniel Ricciardo mit 166 Zählern nun 60 Punkte vor Sebastian Vettel und auf Platz 3 der Fahrerwertung. Das sollte gegebenenfalls auch teamintern Konsequenzen haben, findet der Mann aus Perth. «Natürlich würde ich gerne immer schneller sein und keine Teamorder brauchen, aber die nächsten paar Strecken sind perfekt für uns und wenn wir die Mercedes noch angreifen und um den Titel mitkämpfen wollen, dann wird es sicher Teamorder geben», schickte er schon mal einen kleinen Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung seines Teamchefs.

Der war mit dem Ergebnis in Monza auch mehr oder weniger zufrieden. «Ich glaube, dass Fünfter und Sechster heute das Optimum war», sagte Christian Horner. «Wir haben uns für unterschiedliche Strategien entschieden, eine aggressive mit Sebastian, um an den McLaren vorbei zu kommen. Die hat auch funktioniert und er hat Plätze gutgemacht, leider waren seine Reifen am Schluss aber auch fast am Ende.»

Bei Ricciardo hätte man dagegen auf das genaue Gegenteil gesetzt, erklärte der Engländer. «Wir haben ihn am Anfang lange draußen gelassen, so dass der zweite Teil des Rennens kürzer war und seine Angriffe durch das Feld waren eindrucksvoll. Da Sebastian am Ende Reifenprobleme hatte, war es unausweichlich, dass beide die Positionen tauschen mussten.»

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