Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Funk-Verbot: Kamui Kobayashi-Ingenieur erster Sünder?

Von Mathias Brunner
Kamui Kobayashi geht auf die Bahn

Kamui Kobayashi geht auf die Bahn

Während des dritten freien Trainings zum Singapur-GP hat Caterham möglicherweise als erster Rennstall die neue Regel der Funk-Einschränkung verletzt. Welche Strafe gibt es nun?

Formel-1-Champion Damon Hill hat heute Mittag hier in Singapur Charlie Whiting – den Sicherheitsdelegierten im GP-Sport und den Ansprechpartner der Rennställe für Regelfragen – mit folgenden Worten begrüsst: «Charlie, in Sachen Funk habt ihr echt in ein Wespennest gestochen.» Whiting griente zurück: «Ich weiss ...»

Bei der Übertragung des dritten freien Trainings zum Singapur-GP hören wir ja nur einen verschwindenden Bruchteil des Sprechfunks. Aber es ist gewiss kein Zufall, dass uns drei ganz bestimmte Nachrichten serviert worden sind.

Zunächst war ein Renningenieur von Force India zu hören, der etwas zu seinem Fahrer sagen wollte und dann mitten im Satz abbrach: «Ups, das ist ja nicht erlaubt ...»

Force India twitterte wenige Minuten danach: «Wir wollten nur sicherstellen, dass Charlie Whiting auch wirklich zuhört.»

Dann war Tim Wright zu vernehmen, der Caterham-Renningenieur von Kamui Kobayashi. Tim sprach ausführlich über Sektorzeiten von Kamuis Stallgefährten Ericsson, und das ist derzeit im Sprechfunk klar verboten! Im Reglement steht: Untersagt sind «vergleichende oder absolute Zeiten eines anderen Fahrers».

Damon Hill: «Nach meinem Verständnis muss das mindestens eine Untersuchung geben, wenn nicht eine Strafe.»

Nächster Funkspruch von Force India an Sergio Pérez: «Kämpf nicht so sehr mit dem Wagen, Checo.»

Auch das ist verboten – denn das gilt als «generelle Anweisung, wie besser gefahren werden kann». Was die TV-Zuschauer aber nicht wussten: Dieser Funkspruch wurde abgesetzt, als der Wagen von Sergio in der Box stand, und dort ist das sehr wohl erlaubt.

Ob Charlie Whiting in der Rennleitung (wo acht Experten den Funkverkehr verfolgen) den Fall Kobayashi an die vier Rennkommissare weiterleitet, ist derzeit nicht bekannt. Bekannt ist hingegen, dass in der Rennleitung mindestens ein Mann sitzt, der bei Regelverletzungen nicht lange fackelt – der 1980er Formel-1-Champion Alan Jones. Seine Kollegen an diesem Wochenende sind Lars Österlind (Schweden), Roger Peart (Kanada) sowie Nish Shetty (Simgapur).

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