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Sebastian Vettel: Motor-Poker zum Scheitern verdammt

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel am Freitag in Singapur

Sebastian Vettel am Freitag in Singapur

Zum zweiten Mal in dieser Saison ist ein Renault-Motor im Wagen von Sebastian Vettel kaputt gegangen. Damit kann der Weltmeister abschreiben, ohne Strafe davon zu kommen.

Fünf Antriebseinheiten haben die Fahrer 2014 zur Verfügung, zwei Verbrennungsmotoren davon sind bei Sebastian Vettel irreparabel kaputt: In Monaco war es die Turboladerwelle, die brach, worauf Fremdteile in den Motor eindrangen. In Singapur gestern war es ein plötzlich sinkender Öldruck. Mit nur noch drei verbleibenden Verbrennungsmotoren wird Vettel nicht über das WM-Restprogramm kommen.

Sein Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner sagt: «Wir haben versucht, die erlaubten fünf Elemente so lange zu jonglieren, wie es geht. Wir wollten die Strafe, die unumgänglich ist, so weit als möglich hinauszögern. Geplant war, mit dem verbleibenden Material Singapur und Japan zu fahren, weil wir glauben, dass die zehn Ränge zurück in Russland weniger ins Gewicht fallen als auf anderen Strecken. In Singapur willst du bestimmt keine Strafe, weil überholen hier so schwierig ist. Wir wollten das auch so lange hinauszögern, um nicht zwei Strafen kassieren zu müssen, also sogar einen siebten Motor zu brauchen. Inzwischen bin ich mir nicht mehr sicher, ob wir das schaffen.»

Auch Renault-Techniker Rémi Taffin ist enttäuscht: «Wir wussten, es wird knapp, aber ich hatte schon die Hoffnung, dass wir es mit Vettel bis zum Saisonende schaffen.»

Der kaputte Vettel-Motor war ein Triebwerk, «das vor allem an den Freitagen zum Einsatz gekommen ist», so Horner. Taffin ärgert sich besonders über das Öldruck-Problem, weil der Motor erst die halbe anvisierte Laufdauer auf dem Tacho hatte. Dieser Motor hätte auch in Japan und Russland zum Einsatz kommen sollen. Das wird nun nicht gehen. Taffin: «Wir müssen im Werk zuhause herausfinden, was wirklich schief gelaufen ist.»

Was nun im Heck des Red Bull Racing-Autos von Vettel steckt, ist jenes Triebwerk, das sowieso für Qualifying und Rennen in Singapur vorgesehen war.

Sebastian Vettel zuckt nur mit den Achseln: «Für mich hat sich nichts geändert. Ich wusste, dass ich früher oder später eine Strafe erhalten würde.»

Nochmals Rémi Taffin: «In einer idealen Welt kassieren wir die Strafe nicht in Russland, sondern erst in Texas, wo man gut überholen kann. Daniil Kvyat hat seine Strafe in Monza abgesessen und hätte fast noch Punkte geholt.»

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