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Fernando Alonso: McLaren? Ferrari? «Ich wähle selber»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso in Suzuka

Fernando Alonso in Suzuka

Ferrari-Star Fernando Alonso weicht konkreten Fragen über seine Zukunft aus: «Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich selber entscheiden kann, wo ich fahre.» Das kann alles bedeuten.
Fernando, jeder weiss, dass du alles für die Formel 1 gibst, 365 Tage im Jahr. Was trennt dich derzeit von Ferrari, um diese Verbindung auch in Zukunft zu halten?

Es stimmt: ich lebe für meine Arbeit. Ferrari ist einzigartig, und ich habe versucht, alles für diese Firma zu geben. Die Zahlen sprechen für sich selber, was die Rennen angeht. Was das Geschehen abseits der Rennstrecken betrifft, so versuche ich, im Interesse von Ferrari zu handeln, selbst wenn das nicht immer so dargestellt worden ist. Ich lebe nicht unter einem Stein. Ich kenne die Gerüchte, die kursieren. Und sie helfen nichts, wie ich in Singapur festgehalten habe. Ich will mich darauf konzentrieren, für Ferrari den dritten Platz in der Markenwertung zu erobern. Meine Zukunft hat zweite Priorität. Neues gibt es da nicht – die Situation ist unverändert. Daran ändern auch die Gerüchte nichts.

Wir erhalten aber schon den Eindruck, dass sich die Gerüchte verdichten. Nochmals: Hat sich irgend etwas geändert, was dein längerfristiges Engagement bei Ferrari angeht?

Nein. Ich bin am Mittwoch vor dem Singapur-GP mit einigen Jungs essen gegangen, so wie ich das oft tue. Mir ist das wichtig. Ich sehe das Team als grosse Familie. Und dann kommen natürlich die Fragen, was da los sei. Das macht mich traurig – dass ich immer wieder solche Feuer löschen muss. Daher habe ich in Singapur so heftig über dieses Thema gesprochen. Die Gerüchte verdichten sich? Dafür sehe ich keinen Grund, und ich spüre das auch nicht so. Ferrari ist ein grosser Name, eine grosse Marke, grösser als jeder von uns. Ich werde auch in Zukunft immer im Interesse des Teams handeln.

Was ist dir letztlich wichtiger – dass du fürs berühmteste Team der Welt fahren kannst und als bester Fahrer giltst oder dass du weitere Titel gewinnst?

Nur wenn du Titel gewinnst, halten dich die Leute für den Besten. Natürlich will ich weiter gewinnen. Aber ich fühle mich gut hier, ich bin fit, ich glaube, ich fahre besser denn je. Das ist die beste Phase meiner Karriere, und ich hoffe, ich kann meinen Erfolgen einige Titel hinzufügen. Aber du weisst nie, was auf dich zukommt. Manchmal gewinnst du, manchmal verlierst du eben.

Verzeihung, wenn ich nachhake, aber kannst du wirklich guten Gewissens hier sagen: Ich fahre 2015 oder 2016 weder für McLaren noch für Red Bull Racing?

Das ist eine schwierige Frage. Daher nur: ich mache das Beste im Interesse von Ferrari.

In Singapur hat Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci uns gesagt, es gebe Gespräche, was deine Zukunft angehe. Was gibt es da Neues? Gibt es eine Deadline?

In den zwei Wochen seit Singapur hat sich nichts geändert. Es liegen einige Möglichkeiten auf dem Tisch. Aber nochmals: was auf der Piste passiert, ist derzeit wichtig, nicht meine Zukunft.

Aber du sagst ja selber, wie störend diese Gerüchte sind. Du könntest sie mit Leichtigkeit beenden, in dem du klipp und klar sagst: ich fahre für Ferrari.

Unterm Strich hast du immer eine Vorstellung davon, was du tun willst. Ich selber weiss es. Ich bin glücklich, dass ich in der Formel 1 eine Wahl habe. Das kann nicht jeder Fahrer sagen. Einige Fahrer fahren derzeit Formel 1, die einen wirklich guten Job haben, die aber nicht wissen, wo sie 2015 fahren. Ich schätze mich glücklich, dass ich selber über meine Zukunft entscheiden kann.

Aber könntest du dir vorstellen, für McLaren zu fahren, so lange Ron Dennis dort das Sagen hat?

Ich hatte mit niemandem Krieg dort. Aber ich sitze hier bei Ferrari, ich fahre für Ferrari, da wäre es nicht besonders respektvoll, über andere Rennställe zu sprechen.

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